Winterwunder
Blumenarrangement fertig und trat dann mit den Händen in den Gesäßtaschen einen Schritt zurück, um das Ergebnis zu begutachten.
»Sehr hübsch«, bemerkte Parker.
»Es ist nicht schlecht. Und – Probleme?«
»Nichts Ernstes.«
»Der Bruder des Bräutigams hat für den Junggesellenabschied eine Stripperin engagiert. Und die«, fügte Malcolm hinzu, »hatte herausragende Qualitäten.«
»Offensichtlich. Ja, und die Braut hat voll die Krise gekriegt, angestachelt vom Zorn und den dringenden Warnungen ihrer Mutter – die ohnehin denkt, dass für ihr kleines Mädchen niemand gut genug ist, und die wahrscheinlich immer etwas an Richie auszusetzen haben wird.«
»Und jetzt wollte die Braut, dass du sie tröstest.«
»Natürlich.«
»Und du hast beruhigt und beschwichtigt und hast gut gekontert. Hast dich gut geschlagen.«
»Wenn du reif genug bist zu heiraten, solltest du auch reif genug sein, um nicht jedes Mal heulend zu Mami zu rennen, wenn dich etwas ärgert. Und wenn sie ihrem absolut liebenswürdigen, treu sorgenden und aufrichtigen Verlobten zutraut, dass er eine Woche vor der Hochzeit was mit einer Stripperin anfängt, sollte sie ihn nicht heiraten.«
»Das hast du ihr aber nicht so gesagt.«
»Weil sie die Kundin ist.« Parker riss sich zusammen. »Und zu dir sollte ich das auch nicht sagen.«
»He, was im – wie nennt man diesen Raum?«
»Dienstbotenküche.«
»Im Ernst?« Mal lachte auf und ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen. »Okay, also, was in der Dienstbotenküche gesagt wird, bleibt auch in der Dienstbotenküche.« Das entlockte Parker ein Lächeln, zumindest ein schwaches. »Du hast sie besänftigt.«
»Vorerst jedenfalls. In ein paar Monaten ziehen die beiden nach Atlanta – er ist versetzt worden. Das ärgert die Mutter maßlos, und es ist das Allerbeste, was passieren konnte. Ich denke, sie haben gute Chancen, wenn sie nicht mehr unter Mamis Fuchtel steht.«
»Trotzdem bist du jetzt total angespannt.«
Achselzuckend griff Parker zu der Vase. »Ich werd’s überleben.«
»Ich muss dich was fragen.«
Im Hinausgehen warf sie ihm über die Schulter einen Blick zu. »Was?«
»Hast du ein Paar Jeans?«
»Natürlich habe ich ein Paar Jeans.«
»Wie steht’s mit einer Lederjacke, mit oder ohne Designerlabel?«
»Du hast ein merkwürdiges Interesse an meinem Kleiderschrank.« Parker stellte die Vase auf die Arbeitsplatte, dann reichte sie Malcolm einen Notizblock und einen Stift. »Du solltest ihr eine kurze Nachricht schreiben, die sie zusammen mit den Blumen findet, wenn sie nach Hause kommt.«
»Okay. Während ich schreibe, geh du die Jeans und die Jacke anziehen.«
»Wie bitte?«
»Ich liebe es, wie du das sagst. Die Fahrt wird dir mehr Spaß machen, wenn du nicht mehr in dem Kostüm steckst.«
»Ich mag das Kostüm, und ich habe nicht vor, eine Fahrt zu machen.«
»Mir gefällst du auch in dem Kostüm, aber auf dem Motorrad ist es in Jeans bequemer.« Mal schob einen Daumen in seine Hosentasche und lehnte sich mit der Hüfte an die Arbeitsplatte. »Es ist ein schöner Abend. Keiner von uns beiden hat noch was vor. Also drehen wir eine Runde, damit du den Kopf wieder frei kriegst. Ich lade dich auch zum Essen ein.«
»Ich steige nicht mehr auf dieses Motorrad.«
»Du hast doch keine Angst vor dem Bike – oder davor, mit mir essen zu gehen?«
»Das hat nichts mit Angst zu tun, sondern mit Vorlieben.«
Mal lächelte. »Das musst du beweisen. Ich mache dir einen Vorschlag: Du fährst mit, gehst mit mir essen – zwangloses Restaurant –, und ich bringe dich nach Hause. Wenn du dabei keinen Spaß hast oder zumindest die Abwechslung genießt, ziehe ich mich zurück. Auf der ganzen Linie.«
Diesmal war ihr Blick majestätisch und nur ein bisschen belustigt. »Ich brauche nicht mit dir zu verhandeln, um dich zum Rückzug zu bewegen, Malcolm.«
»Da hast du Recht.« Mal wartete einen Moment, während sie einander unverwandt ansahen. »Also, warum hast du mich noch nicht vertrieben?«
Gute Frage, dachte sie. Die Antwort konnte sie ebenso gut herausfinden. »Also, eine Tour, ein zwangloses Essen. Das ist alles.«
»So ist die Abmachung.«
»Ich gehe mich umziehen.«
Sie tat etwas für ihn, dachte Malcolm, während er Sie schulden mir immer noch einen Tanz auf den Block kritzelte. Er war sich nicht ganz sicher, was sie tat, aber irgendetwas war es.
Er wollte sie unter den Händen spüren, keine Frage. Doch Parker Brown war nicht der Typ, der sich blind in
Weitere Kostenlose Bücher