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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ob er überhaupt einen Anzug besaß.
    »Ich habe ihn zum Arbeiten eingeteilt.« Laurel stand auf einem Tritthocker und legte letzte Hand an die fünfstöckige Torte. »Del hat mich im Stich gelassen. Sehr hübsch«, wandte sie sich an Malcolm. »Vielleicht stelle ich dich ein.«
    »Aber das Feingebäck vertraust du mir immer noch nicht an.«
    »Eins nach dem anderen.«
    »Laurel.« Parker trat einen Schritt näher heran. »Diese Torte. Sie ist so wunderbar fröhlich.«
    Auf den viereckigen Etagen, die wie Weidenkörbe übereinander gestapelt und knallbunt eingefärbt waren, blühte ein Mix aus echten und Zuckerblüten.
    »Sie ist der Hammer, innen wie außen, aber ich glaube, mein Lieblingsdetail ist der Aufsatz – und den verdanke ich dir, Chefin.«
    »Sie wollte nichts Gewöhnliches oder Steifes.« Und beim Anblick des lachenden Brautpaars, das auf der Torte so richtig abtanzte, musste sie wirklich lächeln. »Der Künstler hat sie wirklich gut getroffen.«
    »Und sobald die Leute das zu Gesicht bekommen, werden sie uns mit Anfragen nach personalisierten Tortenaufsätzen bombardieren.«
    »Was schon relativ bald sein wird. Ich muss …«
    »Kaffee.« Malcolm reichte ihr eine Tasse.
    »Oh. Danke.«
    »Er ist echt praktisch«, bemerkte Laurel.
    »Ist mein zweiter Vorname. Gibt’s sonst noch was zu tun?«
    »Eigentlich sind wir genau in der … Mist.« Parker tippte an ihr Headset. »Sie ist gerade eingetroffen. Sie ist früh dran. Die Frau kommt ständig zu spät, aber heute ist sie zu früh.« Noch während sie sprach, streifte Parker die Schürze ab, stieg aus den Ugg-Boots und schlüpfte in die Highheels, die sie neben Laurels Paar hatte stehen lassen. Sie zog ihr Lipgloss aus der Tasche und trug es im Davonstürmen auf.
    »Wie macht sie das nur?«, murmelte Malcolm.
    »Multitasking – das ist Parkers zweiter Vorname.« Laurel stieg von ihrem Hocker. »Ihr beiden ergänzt euch ziemlich gut.«
    »Findest du?«
    »Sie ist glücklich, und sie ist durcheinander. Es gibt vieles, das Parker glücklich macht. Tabellenkalkulationen zum Beispiel, aus unerfindlichen Gründen. Aber es gibt nur wenig, das sie durcheinanderbringt.«
    Laurel unterbrach sich, um einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche zu trinken. »Als eine, die schon immer mit ihr befreundet ist, sage ich, ja, ihr ergänzt euch ziemlich gut. Ich gehe davon aus, dass du das Gleiche schon von Del gehört hast, aber wenn du das vermasselst, bist du dran. In der Hinsicht sind wir wie die Borg aus Star Trek.«
    »Widerstand ist zwecklos?«
    »Ich mag dich wirklich gern, Mal.« Laurel strahlte ihn kurz an. »Ich hoffe also, dass ich dir nicht wehtun muss.«
    Das hoffte er auch.
    Da Parker damit beschäftigt war, der Braut zu helfen, hatte er Zeit, herumzuspazieren. Er war inzwischen auf einer Handvoll ihrer Veranstaltungen gewesen, und ihm fiel auf, dass es den vier Frauen und ihrem Heer von Helfern irgendwie gelang, jede einzigartig zu gestalten. Parkers Zeitplan war vielleicht sehr streng, doch darunter, darüber, um ihn herum spiegelte alles den persönlichen Geschmack der Kunden. Und soweit er es beobachtet hatte, auch die Zeit und den Schweiß, der hineingeflossen war, damit es genau so wurde.
    Er fand Del, Jack und Carter an der Bar im Wintergarten.
    »Genau, was ich gesucht habe.«
    Del bückte sich und stellte ein Bier auf den Tresen. »Wir sorgen dafür, dass Carter nicht durchdreht.«
    »Ach, ja? Was trinkst du denn da, Professor?«
    »Tee. Einen schönen Kräutertee.«
    »Du lieber Himmel, deine Schwester kommt unter die Haube, und du trinkst Blümchentee?«
    »Sehr richtig. Ich muss einen Smoking anziehen und Leute, darunter meine Mutter, den Mittelgang hinuntergeleiten. Ich muss einen Toast sprechen. Also bleibe ich nüchtern.«
    »Er hat Schiss«, bemerkte Jack.
    »Das merkt man. Wenn du schon Schiss hast, weil deine Schwester ›Ja, ich will‹ sagt, was machst du dann erst bei deiner eigenen Hochzeit?«
    »Darüber denke ich noch nicht nach. Erst bringe ich den heutigen Tag hinter mich. Es würde mir besser gehen, wenn ich raufgehen und Mac helfen könnte, aber Sherry lässt mich nicht. Ich muss einfach …« Er brach ab und zog den Piepser aus der Tasche. »Oh, hm, das bin ich. Ich meine, das ist Nick. Sie sind da. Da muss ich dann mal hin.«
    Er stürzte den Tee hinunter wie Medizin. »Ich schaff das schon«, sagte er entschlossen und eilte davon.
    »Betrunken machen wir ihn später«, sagte Del.
    »Darauf freu ich mich schon.« Mal erhob

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