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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nämlich längst platt gemacht haben.«
    Mal ließ den brummelnden Del stehen und ging duschen.
    Er war gerade fertig angezogen, als Parker hereinkam.
    »Soll ich mich für meinen Bruder entschuldigen?«
    »Nein. Wenn ich eine Schwester hätte, würde ich vermutlich erst zuschlagen, dann diskutieren. Ist doch cool.«
    »Unser Verhältnis zueinander ist komplizierter als unter den meisten Geschwistern. Nach dem Tod unserer Eltern hat Del … Er hat das Gefühl, er muss auf mich aufpassen – auf uns alle, aber vor allem auf mich.«
    »Schon kapiert, Parker. Ich kann ihm keinen Vorwurf machen. Außerdem ist das ein Teil von ihm, und so wie er ist, ist er ein Freund von mir. Hat er dir Kummer gemacht?«
    Nun lächelte Parker. »Ja, auf seine Art, und ich ihm auf meine Art ebenfalls. Es ist alles in Ordnung. Er ist auch dein Freund, Malcolm.«
    »Das stimmt. Deshalb denke ich, wir sollten erst mal eine Sache klären, bevor wir – wohin auch immer – weitergehen. Ich bin nicht hinter dem Geld her.«
    Ihr Blick wurde kühl – niemand konnte einen so voller kalter Verachtung ansehen wie Parker Brown, dachte er. »Das habe ich auch nie gedacht, und Del ebenso wenig.«
    »Der Gedanke würde aber unweigerlich irgendwann aufkommen, also lass uns das gleich klären. Du hast hier ein hammermäßiges Anwesen, und damit meine ich nicht nur das Haus. Ich meine dein Zuhause. Ich muss respektieren, wie viel Zeit, Mühe und Intelligenz hineingeflossen sind, euch, den Browns, dieses Zuhause zu schaffen. Aber ich stehe auf eigenen Füßen, und so gefällt es mir. Ich sorge für mich selbst und meine Mutter, weil das mein Zuhause ist. Wenn ich dich anschaue, sehe ich nicht das Geld, den Status oder, wie sagt man, den Stammbaum. Ich sehe nur dich, und das musst du wissen.«
    Genau wie am Abend zuvor ging Parker zu den Balkontüren und öffnete sie, um frische Luft hereinzulassen. Dann drehte sie sich zu ihm um. »Glaubst du, ich denke, du wärst unter meinem Niveau?«
    Mal betrachtete sie nachdenklich. Sie war nicht nur verärgert, sondern auch ein wenig verletzt. Ebenso wie bei Del tat ihm das leid, doch es änderte nichts. »Nein. Das ist unter deiner Würde. Daran habe ich keinen Zweifel. Ich will sichergehen, dass wir alle keinen Zweifel haben, auf beiden Seiten.«
    »Das ist ja offenbar der Fall.«
    »Du bist ein bisschen sauer.« Er ging auf sie zu. »Du wirst drüber wegkommen. Sollen wir heute Abend ins Kino gehen? Sie machen gerade eine Hitchcock-Reihe. Ich glaube, heute läuft Berüchtigt. «
    »Ich weiß wirklich nicht, ob …«
    »Ich ruf dich einfach an und höre, wie es aussieht.«
    »Du darfst gern noch in der Küche mit frühstücken und Kaffee trinken«, sagte sie, ausgesucht höflich.
    »Klingt gut, aber ich muss los.« Er riss, ja, riss sie einfach nur an sich und erinnerte sie rasch daran, was zwischen ihnen gewesen war. »Bis später.« Damit ging er zur Tür.
    Er warf noch einen Blick zurück auf sie, wie sie genau zwischen den geöffneten Türen stand, mit dem Himmel und den Bäumen im Hintergrund. »Lass das mit den Magentabletten, Legs.«

13
    Diese Hochzeit war eine private Angelegenheit. Sherry Maguire war eine Freundin, und sie war Carters Schwester – damit gehörte sie zur Familie. Zu dieser engen Verbindung kam noch, dass Carter bei der Hochzeitsplanung im vergangenen Januar für Nick eingesprungen war und er und Mac seitdem ein Paar waren.
    Diese Hochzeit, beschloss Parker, würde nicht nur reibungslos (zumindest ohne sichtbare Probleme) über die Bühne gehen, sondern sie würde unvergesslich werden. Vows würde Sherry und Nick den Tag, die Erinnerungen schenken, die sie bis an ihr Lebensende nicht vergessen würden.
    Und in einem sehr praktischen Sinn sah Parker die Feier als Vorspiel zu Macs Hochzeit im Dezember.
    Viele von Sherrys Gästen würden auch zu Macs Feier kommen, dachte sie, während sie in allen Veranstaltungsbereichen nach dem Rechten sah. Ihr Ziel war es, den Kunden, Freunden, der Familie Perfektion zu bieten und ihnen zugleich Appetit zu machen auf die Hochzeit ihrer Freundin seit Kindertagen, die nun auch ihre Geschäftspartnerin war.
    Es war nicht das erste Mal, dass eine von ihnen oder sie alle gleichzeitig Gäste und Ausrichter einer Feier waren, und sie hatten eine Menge Tricks auf Lager, um das zu bewältigen.
    Sie bemerkte, dass es Emma gelungen war, sich rasch aus dem Businesskostüm zu schälen, das sie für die Nachmittagsveranstaltung getragen hatte. Nun arbeitete sie mit

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