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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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während die Chrysanthemen und Astern hartnäckig weiterblühten.
    Alles schien innezuhalten, weil ein Wandel bevorstand, aber sie? Beim Wandel ging es ebenso um Verlust und Gewinn, darum, etwas aufzugeben, während man schon die Hand nach etwas Neuem oder anderem ausstreckte. Und, gestand sie sich ein, sie schätzte die Routine, Traditionen, sogar Wiederholungen.
    Routine bedeutete Sicherheit, Geborgenheit, Stabilität. Während das Unbekannte oft auf schwankendem Boden wuchs.
    Und dieser Gedanke war ebenso düster wie der Himmel. Die Welt eröffnete ihr neue Möglichkeiten, statt ihr welche zu verschließen. Sie war nie ein Feigling gewesen, hatte nie Angst gehabt, die ersten Schritte auf unsicherem Boden zu tun.
    Das Leben veränderte sich, und das war gut so. Ihre drei besten Freundinnen heirateten, begannen einen neuen Lebensabschnitt. Eines Tages würden Kinder ebenso wie die bunten Blätter über den Rasen wirbeln. Und so sollte es auch sein.
    Dafür war ein Zuhause da.
    Ihr Geschäft expandierte. Und wenn sie sich nach der Besprechung einig waren, würde es noch weiter wachsen und neue, unbekannte Gebiete erschließen.
    Dann war da Malcolm – und das, so musste sie zugeben, war der Knackpunkt ihrer Unruhe, ihrer Verunsicherung. Er bedeutete wahrlich eine Veränderung für sie. Sie vermochte nicht zu sagen, ob er sich einfach geschickt in ihr Leben gestohlen hatte oder ob er Türen eingetreten hatte, die sie sorgfältig verschlossen zu haben glaubte.
    An den meisten Tagen schien es eine Mischung aus beidem zu sein.
    Wie auch immer er hineingekommen war, sie wusste immer noch nicht genau, was sie von ihm erwarten sollte. Mal war er der einfühlsame Liebhaber, dann wieder der ungestüm fordernde, mal ein unterhaltsamer Gesprächspartner, dann einer, der sie mit Fragen bombardierte, die sie zwangen, über ihren Tellerrand hinauszudenken. Draufgänger, treu ergebener Sohn, unartiger Junge, gewiefter Geschäftsmann.
    All diese Facetten hatte er, und dabei hatte sie das Gefühl, kaum an seiner Oberfläche gekratzt zu haben.
    Ihr gefiel, dass er von Natur aus neugierig war, und wie geschickt er Informationen, Geschichten, Verbindungen auf die Spur kam. Am Ende lernte er dabei eine Menge über andere Menschen.
    Nur wenn er von sich selbst erzählen sollte, war er fürchterlich knauserig.
    Das meiste, was sie über ihn wusste, stammte aus anderen Quellen. Malcolm hatte eine Art, sich um konkrete Aussagen zu drücken, wenn sie ihn nach seiner Kindheit fragte, nach seiner Anfangszeit in Kalifornien, selbst nach seiner Genesung von dem Unfall, der ihn wieder nach Hause geführt hatte.
    Seine Verschlossenheit hätte ihr nichts ausgemacht, wenn ihre Beziehung oberflächlich geblieben wäre. Doch das war sie nicht mehr, also spielte das auch eine Rolle. Es machte ihr etwas aus, weil sie über bloßes Interesse in Verliebtheit abgerutscht, durch Lust gefegt, über Zuneigung gestolpert war und nun völlig unkontrolliert in die Liebe hineinschlitterte.
    Und so richtig glücklich war sie darüber nicht.
    Gerade begann es in feinen Tropfen zu regnen, als Laurel mit einem großen Tablett hereinkam.
    »Wenn wir um diese Tageszeit eine Besprechung abhalten, können wir ebenso gut dabei essen.« Sie warf Parker einen Blick zu, als sie das Tablett abstellte. »Du siehst so ernst und beunruhigt aus.«
    »Vielleicht habe ich bloß Hunger.«
    »Dagegen können wir etwas tun. Wir haben hier sehr hübsche, richtig mädchenhafte Sandwiches, Früchte der Saison, Sellerie- und Karottenstreifen, Kettle -Chips und Petits Fours.«
    »Das dürfte reichen.«
    »Wie schön.« Laurel biss krachend in einen Kartoffelchip. »Ein Feuer an einem regnerischen Nachmittag. Schön auch, dass ich für eine Weile nicht auf den Beinen sein muss.« Sie entschied sich für Tee und setzte sich. »Was liegt an?«
    »Verschiedenes.«
    »Verschiedenes nach dem Motto, wir machen Folgendes, oder Verschiedenes nach dem Motto, hier ist ein Vorschlag, lasst uns haarklein alles bereden?«
    »Ich glaube, Letzteres.«
    »Dann brauche ich ein Sandwich.«
    Mac und Emma kamen herein, als Laurel sich gerade den Teller vollhäufte.
    »Also, mit den mangofarbenen Mini-Callas für die Anstecksträußchen würden wir das wieder aufnehmen«, führte Mac offenbar ihr Gespräch mit Emma fort. »Und du hättest gern, dass sie aus den Sträußen und Gestecken hervorstechen. Mit anderen Blumen gemischt, aber so, dass sie ins Auge springen.«
    »Genau.«
    »Ich glaube, das gefällt mir

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