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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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haben meine Eltern kein großes Interesse daran, aber meine Schwestern und ich haben sie so lange bearbeitet, bis sie Ja gesagt haben. Außerdem bekommt man bei der Präsentation einen Geschenkgutschein fürs Olive Garden.«
    »Ich bin verrückt nach ihren Grissinis«, sage ich.
    Sydney wirft mir einen lächelnden Blick zu. »Und ich erst!«
    Sie ist fantastisch. Und wenn ich fantastisch sage, meine ich auch fantastisch . Makelloses Gesicht, perfekter Teint, glänzendes Haar. Ihr kurzer Rock offenbart ihre aufregend glatten Beine. Wie komme ich dazu, in diesem Wagen zu sitzen?
    Vor meinen Füßen liegt eine rote Plastiktüte von Comic Relief. Ich schieb sie mit meinem Turnschuh behutsam zur Seite, damit ich nicht darauftrete.
    »Die sind für meinen Dad«, sagt sie. »Er hat an diesem Wochenende Geburtstag, deshalb habe ich ihm ein paar Archie-Comics gekauft. Die liebt er.«
    »Ich war auch mal ein Archie-Fan«, sage ich.
    Sie lacht. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Warum? Weil wir beide rote Haare haben?«
    »Daran hab ich gar nicht gedacht«, sagt sie. »Aber ich bin davon überzeugt, dass sich fast alle Jungs mit Archie identifizieren. Weil er ein ganz normaler Junge ist, um den zwei hübsche Mädchen konkurrieren. Das ist doch wohl der Traum jedes Jungen, oder etwa nicht?«
    Ein hübsches Mädchen würde mir schon reichen.
    »Die Verlobten meiner Schwestern sammeln beide Comics«, fährt sie fort. »Manchmal kommt mein Dad mit, wenn sie zu ihren Comicveranstaltungen gehen, aber die beiden stehen mehr auf Fantasy und Superhelden. Ich glaube, die netten Jungs mögen eher Archie .«
    Es ist wirklich süß, wie sehr sie an ihrem Papa hängt. Ich frage mich, ob sie immer noch Comicveranstaltungen besuchen, wenn ich mal Teil der Familie bin. Und auch wenn ich es etwas albern finde, würde ich mitgehen.
    Als wir vor einer Ampel halten, dreht sich Sydney zu mir um. »Danke für das, was du neulich in unserem Kurs gesagt hast … dass man respektvoll sein sollte.«
    »Ich glaube, ich hatte von Anstand gesprochen«, sage ich mit einem leisen Stöhnen.
    Sie nickt, während sie ihren Fuß aufs Gaspedal setzt. »Ich weiß, dass du nur gesagt hast, was du denkst, aber irgendwie kam es mir so vor, als würdest du mich verteidigen. Also nochmals danke.«
    »Kein Problem.«
    Sydney streicht sich lächelnd die Haare zurück. »Diese Time-Sharing-Sache finde ich superspannend. Dadurch hat man ein Anrecht auf ein Ferienhaus und kann mehrere Wochen im Jahr an einem der coolsten Orte der Welt verbringen. Warst du schon mal in Acapulco? Wir sind im Februar dorthingeflogen und es war wunderschön.«
    Acapulco ? Das ist einer der Orte, an dem Sydney und ich später mal Urlaub machen werden. Vielleicht sogar in dem Haus, für das ihre Familie nach der Präsentation ein Nutzungsrecht erwerben wird.
    »Warst du schon mal in Waikiki?«, frage ich. »Dort möchte ich unbedingt mal hin.«
    Sydney sieht mich mit großen Augen an. »Diese Frau, die nachher zu uns kommt, hat auch Häuser in Waikiki im Angebot! Also jetzt will ich umso mehr, dass meine Eltern sich dort einkaufen. Es gibt sogar Häuser und Wohnungen, die so groß sind, dass dort die ganze Familie zusammenkommen kann.«
    Waikiki. Acapulco. Als ich von meinem Urlaub mit Sydney gelesen habe, dachte ich natürlich eher daran, mit ihr allein Cocktails zu schlürfen und an exotischen Orten Sex zu haben. Doch jetzt scheint es sich eher um Urlaube im Kreis einer Großfamilie zu handeln. Nicht dass ich darauf verzichten möchte. Solange mir noch genügend Zweisamkeit mit Sydney bleibt, bin ich dabei.
    Vor uns steigt die Straße in Richtung des Bahnübergangs leicht an.
    »Weißt du, was du tun musst, wenn wir über die Schienen fahren?«, fragt Sydney.
    »Klar«, antworte ich.
    Als das Auto über die Schienen rumpelt, heben wir beide die Füße vom Boden.
    »Fuß-weg-vom-Klo!«, rufe ich.
    Sydney lacht, als es wieder nach unten geht. »Fuß-weg-von-was?«
    »Fuß-weg-vom-Klo«, wiederhole ich und spüre, wie mir die Wärme ins Gesicht steigt. »Kennt doch jeder.«
    »Also ich nicht«, erwidert sie lächelnd. »Jeder weiß, dass man die Füße hebt und einen Wunsch freihat.«
    Ich bin versucht zu fragen, was sie sich gewünscht hat, aber vielleicht will ich es gar nicht wissen. Oder ich will es wissen, aber es geht nicht in Erfüllung, wenn sie es mir verrät.

40 ://Emma
    Nachdem ich Kellan abgesetzt habe, fahre ich auf dem Heimweg an der Westseite des Wagner-Parks entlang.
    Wenn Kellan

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