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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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sagt, dass sie keine Verwendung für Kondome hat, dann scheint sie nicht mal mit dem Gedanken zu spielen, in nächster Zeit so weit zu gehen. Ich muss das alles Josh erzählen, damit wir gemeinsam überlegen, was wir jetzt tun sollen. Ich hoffe nur, dass er mittlerweile wieder von seinem Egotrip runter ist.
    Am Bürgersteig vor Joshs Haus sehe ich ein Cabrio stehen. Es ist Sydneys Auto! Und Josh sitzt auf dem Beifahrersitz.
    Als ich an ihnen vorbeirolle und in unsere Auffahrt einbiege, meine ich fast, Sydneys Stimme zu hören: »Ist das nicht Emma Nelson?« Ich wette, dass Josh mit keiner Silbe erwähnt, dass wir uns von Kindheit an kennen. Und diese Unterlassung wird der erste Stein in der Mauer sein, die sein kostbares Leben mit Sydney umgibt.
    Ich strecke meine Arme nach hinten, nehme meine Badeanzüge und Handtücher von der Rückbank, steige aus dem Wagen und knalle die Tür viel härter zu, als ich beabsichtigt hatte.
    ➜
    Sobald ich in meinem Zimmer bin, werfe ich einen Blick aus dem Fenster. Sydneys Cabrio steht immer noch da. Josh sagt etwas zu ihr, und sie lacht, als wäre er der witzigste Junge auf der ganzen Welt.
    Ich ziehe meine versandeten Klamotten aus, werfe sie in den Wäschekorb und schlüpfe in meinen Bademantel. Wenn Josh zu mir nach oben kommt, will ich mich sofort bei Facebook einloggen und nachsehen, inwieweit die Ereignisse des heutigen Tages unsere Zukunft beeinflusst haben. Ich bin mir sicher, dass er an meine Tür klopft, sobald Sydney wieder weggefahren ist.
    Ich treffe schon mal die nötigen Vorbereitungen, indem ich mich bei AOL einwähle. Während mein Computer piept und knistert, stelle ich mich wieder ans Fenster.
    Sydney beugt sich vor und küsst Josh auf die Wange. Dann steigt er aus dem Wagen. Als sich dieser in Bewegung setzt, hebt Josh zwei Finger an die Stirn. Ein Soldatengruß – was soll der Schwachsinn? Ich drehe mich um und gehe zu meinem Computer zurück. Wenn er die Sache mit Sydney so schnell vorantreibt, dann muss ich mich auch nicht an meinen Teil der Verabredung halten.
    Ich tippe meine E-Mail-Adresse sowie mein Passwort und logge mich bei Facebook ein.
    Emma Nelson Storm
    Was fängt eine Meeresbiologin in Columbus, Ohio, an?
    Gefällt mir · Kommentieren · Vor 4 Stunden
    Mein Leben sieht genauso aus wie gestern. Ich bin versucht, mich über Kellan zu informieren oder unter Joshs Namen nachzusehen, ehe er hier ist, aber ich lasse es bleiben. Echte Freunde halten Wort, oder nicht?
    Ich drehe mich in meinem Stuhl herum. Wo bleibt er denn?
    Schließlich kann ich mich nicht länger beherrschen. Ich gehe zu Kellans Namen in der Liste meiner Freunde und klicke ihn an.
    Kellan Steiner
    Lindsay und ich essen schwedische Fleischbällchen bei Ikea. Sie hat Lust, mit mir auf das Jubiläumskonzert zum 50 -jährigen Bestehen der Stones zu gehen. Ich liebe meine Tochter!
    Gefällt mir · Kommentieren · 19 . Mai um 15 . 03
    Lindsay gibt es immer noch! Okay, jetzt muss ich unbedingt mit Josh reden.
    Ich schaue aus dem Fenster. Josh sitzt auf dem Rasen vor seinem Haus, sein Gesicht dem Park zugewandt. Ich klicke mich auf meine Webseite zurück, knote den Gürtel meines Bademantels zusammen und eile die Stufen hinunter.

41 ://Josh
    Ein Luftzug geht durch die Bäume des Parks, es ist etwas kühler geworden. Ich nehme einen Grashalm zwischen meine Daumen und puste. Das hat schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt, doch Emma macht es verrückt. Manchmal tue ich es nur, um sie zu provozieren.
    Was in letzter Zeit ziemlich leicht ist.
    Als sie vor ein paar Minuten aus dem Auto stieg, hat sie Sydney und mich total ignoriert. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass sie sogleich zu uns herüberläuft, doch ein kurzes Winken hätte ein bisschen weniger schroff gewirkt. Zu ihren Gunsten nehme ich an, dass sie Sydney und mich nicht stören wollte.
    ➜
    » JOSH !«
    Emma stampft barfuß über die Rasenfläche, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie scheint stinksauer zu sein, was angesichts ihres Bademantels und ihrer nackten Füße eher komisch wirkt.
    »Hey«, sage ich.
    »Hey?« Emma starrt mich an. »Ich dachte, du würdest sofort zu mir kommen, wenn du wieder zu Hause bist. Wir hatten doch vereinbart, dass …«
    »Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du auf mich wartest.« Erneut halte ich den Grashalm an die Lippen und puste.
    »Hör auf damit!«
    Ich beiße mir auf die Innenseiten meiner Wangen, um nicht zu grinsen. »Hast du gesehen, wer mich abgesetzt hat?«
    Emma

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