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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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mich heran und ließ eine Hand auf ihren Rücken gleiten. Kurz darauf spürte ich Emmas Kinn an meinem Hals. Als die Musik schon leiser wurde, schloss ich die Augen und drehte meinen Kopf zur Seite, bis sich unsere Wangen berührten.
    In diesem Moment habe ich mich in meine beste Freundin verliebt.
    ➜
    Als ich in Emmas Zimmer zurückkehre, bin ich endlich bereit, über unsere Zukunft zu sprechen. Obwohl wir uns heute bisher nur gekabbelt haben, sollten wir das dringend tun. Und ich weiß auch schon, wie ich es anstellen werde.
    »Lass uns das Wahrheitsspiel spielen«, sage ich. »Du kannst mich alles fragen und umgekehrt.«
    Emma schüttelt den Kopf. »Ich will aber nichts wissen.«
    »Gar nichts?«
    »Ich habe einen besseren Vorschlag. Wir spielen ein neues Spiel, das ›Aktualisieren‹ heißt.«
    Ich ziehe meinen Rucksack an mich heran und lümmle mich auf ihre Bettdecke.
    »Als du eben nicht da warst«, sagt Emma, »musste ich an die Aktualisierungsfunktion des Computers denken. Pass auf, das hier wird dich umhauen.«
    Es ist schön, Emma lächeln zu sehen. Also setze ich mich auf und höre zu.
    »Seit wir Facebook kennen«, fährt sie fort, »bemerken wir jedes Mal gewisse Veränderungen, wenn wir uns wieder einloggen. Diese Veränderungen werden anscheinend durch tausend winzige Details hervorgerufen, die im Verlauf eines Tages geschehen. Und nun überleg mal, wie aufregend es wäre, wenn wir die Folge eines einzigen Details feststellen könnten.«
    »Ich weiß zwar nicht, worauf du hinauswillst«, entgegne ich, »aber ich versuche doch nicht aus Spaß, irgendwelche Kleinigkeiten zu beeinflussen.«
    Emma zeigt auf den Monitor. »Schau mal mein neues Update an.«
    Emma Nelson Storm
    Ich werde dafür sorgen, dass Kev mich heute zum Essen ausführt. Ansonsten hocke ich doch immer nur zu Hause rum.
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    »Klingt doch nicht schlecht«, sage ich. »Du wirst essen gehen.«
    Emma nickt bedächtig. » Du wirst also in einer großen Villa am See wohnen, während ich zu Hause sitze und die Wände anstarre. Hört sich wirklich sehr gerecht an.«
    Seit wann ist das hier ein Wettbewerb, wer von uns das bessere Leben hat?
    Emma lässt ihren Blick vom Kleiderschrank zu ihrer Kommode wandern. »Wir müssen etwas unternehmen. Es braucht nichts Besonderes zu sein, nur etwas, das wir nicht tun würden, wenn es dieses Spiel nicht gäbe.«
    »Emma, ich hab keine Lust, die Zukunft zu einem Spiel zu machen.«
    »Dann nenn es eben anders!«, gibt sie bissig zurück. »Stell dir vor, dass es ein bedeutendes wissenschaftliches Experiment ist.«
    Emma nimmt die schlanke blaue Vase von ihrer Kommode. Vor ein paar Tagen standen darin noch die welken Rosen, die Graham ihr zum Abschlussball mitgebracht hatte. Sie hält die Vase schief, bis ein wenig Wasser auf den weißen Teppich tropft.
    »Was machst du da?«, frage ich. Doch ich kenne die Antwort. Sie verändert die Gegenwart ein klein wenig, um zu sehen, wie sich das auf die Zukunft auswirken wird. Es hat keinen Zweck, ihr die Vase aus der Hand zu nehmen, denn auch das wäre zuvor nicht passiert.
    Emma gießt noch mehr Wasser auf denselben Fleck, ehe sie die Vase mit ein paar kreisförmigen Bewegungen ganz ausleert.
    »Das Wasser war schmutzig«, erklärt sie, als sie sich wieder an ihren Computer setzt. »Wenn Martin das sieht, wird er vermutlich ein langes Gespräch mit meiner Mom führen. Meine Mom wird mir eine Standpauke halten und mich zwingen, den Teppich zu reinigen, wenn ich eigentlich meine Hausaufgaben machen sollte. Wie, glaubst du, wird das meine Zukunft beeinflussen?«
    Ich habe keine Lust, solche Überlegungen anzustellen, zumal sie reine Spekulation sind.
    Emma schaut mich bittend an. »Jetzt komm schon! Ist doch nur ein Spiel.« Sie scrollt über den »Aktualisieren«-Button. »Mal sehen, was in fünfzehn Jahren passiert …«
    Sie klickt mit der Maus, worauf die Seite erneut geladen wird.
    Emma Nelson Storm
    Wir gehen nachher in Kevs Lieblingsrestaurant. Hoffentlich kommt der Babysitter diesmal pünktlich.
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    Ich setze mich auf Emmas Bett, beuge mich vor und presse die Daumen gegen meine Schläfen. Das ist so rücksichtslos. Es ist ihr egal, was in der Zukunft geschieht, weil sie mit ihrer eigenen nicht einverstanden ist. Sie hat nichts als Cody im Kopf. Und da er auf Facebook nicht erwähnt wird, hat sie auch nichts zu verlieren.
    Emma seufzt. »Klingt doch genauso wie vorher. Ich

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