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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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Stunde später aus den Lautsprechern rauschte und der Kapitän die Autofahrer aufforderte, zu ihren Wagen zu gehen, standen die fünf bereits an den Fahrstühlen. Dann drückten sie schnell auf den Knopf zum unteren Deck.
    Anfangs fiel keinem von ihnen auf, dass es dort anders aussah, alles wirkte nur etwas unordentlicher. Aber als sie zur Rampe kamen, bemerkte Märtha, dass da etwas überhaupt nicht stimmte. Anstelle von vier Einkaufstrolleys stand dort nur noch einer ! Sie sah sich um, konnte aber keinen anderen ausfindig machen. Ihr Brustkorb schnürte sich zu, und sie bekam kaum noch Luft.
    »Snille, siehst du das?«, flüsterte sie und war so aufgeregt, dass sie ganz vergaß, den Schirm zu öffnen. Doch Snille war nach wie vor ruhig, spannte seinen Schirm und den von Märtha auf und ging langsam näher. Er blieb stehen und schaute sich eingehend um.
    »Wenn wir jetzt anfangen, nach den anderen Trolleys zu suchen, machen wir uns verdächtig. Ein voller Trolley mit Geld vom Museum bedeutet immerhin fünf Millionen Kronen. Dann sollten wir uns damit zufriedengeben.«
    »Du hast recht. In den Krimis tappen die Diebe immer in die Falle, wenn sie den Rest der Beute holen wollen. Wenn wir nur den einen Wagen nehmen und von Bord gehen, als ob nichts gewesen wäre, dann halten uns die Aufseher einfach für unschuldige Rentner.«
    »Allerdings könnte es passieren, dass wir für die fehlenden Millionen verantwortlich gemacht werden, wenn wir ins Gefängnis kommen«, meinte Snille.
    »Ach was, darum soll Anna-Greta sich später kümmern.«
    Sie lächelten sich an, und als sie zu dem Einkaufstrolley kamen, tastete Snille schnell nach dem kleinen Löchlein für den Abstandshalter. Er fand keins. Also musste es ein Trolley vom Museum sein. Sie nahmen ihn mit, ohne sich umzusehen, hoben und senkten den Schirm zweimal – das Zeichen für die anderen – und spazierten dann über die Rampe von der Fähre. Trotz der Ereignisse hatte Märtha keine Angst vor dem Zoll. Die Zollbeamten kontrollierten in der Regel keine Gäste aus den Nachbarländern, und um fünf arme alte Rentner kümmerten sie sich schon gar nicht. Doch als die fünf hinausliefen, kamen plötzlich zwei Beamte auf sie zu und hielten sie an.
    »Wir haben keinen Alkohol dabei«, sagte Kratze schnell.
    »Und auch keine Betäubungsmittel«, fügte Stina hinzu und nieste. Sie hatte wieder ihre Erkältung.
    »Und was haben Sie dann in Ihrem Einkaufstrolley?«, fragte einer der Zollbeamten und wies Snille an, ihn zu öffnen.
    »Der ist voll mit Geldscheinen. Das ist das Lösegeld, das wir für den Bilderraub im Nationalmuseum bekommen haben«, sagte Märtha und lächelte. Sie war sich sicher, dass ihr niemand glauben würde, wenn sie die Sache frei heraus sagte.
    »Nein, das ist das Geld, das ich beim Roulette gewonnen habe«, fiel Anna-Greta ein. »Jetzt bringe ich es zur Bank.«
    Märtha sah sie verärgert an. Übertreiben war keine gute Taktik. Das würde nur die Neugier der Zollmänner wecken. Und so war es auch.
    »Spiel? So so. Wären Sie so freundlich und öffnen den Koffer?«, sagte der Beamte und begann am Reißverschluss zu zupfen.
    Da fiel Stina in Ohnmacht. Das war wirklich nicht vorgesehen, doch als Stina seekrank war, hatte sie ihre Kreislauftabletten wieder erbrochen, und jetzt fiel ihr Blutdruck ab. Märtha sprang an ihre Seite und hob ihre Beine an wie immer, während die anderen versuchten, sie wieder aufzuwecken.
    »Hätten Sie freundlicherweise ein Bonbon?«, fragte Märtha den Zollbeamten, und als er nicht schnell genug war, piekste Anna-Greta ihn mit ihrem Stock in den Bauch.
    »Jetzt helfen Sie doch der armen Frau. Sonst stirbt sie uns noch«, brüllte sie mit ihrer Rasierklingenstimme, und in dieser Situation gehorchten die Zollbeamten unmittelbar. Während die Männer versuchten, Stina wieder zum Leben zu erwecken, staute sich hinter ihnen eine lange Schlange. Als Stina sich schließlich bleich und noch ganz benommen wieder aufsetzte, waren die Männer mit ihrer Geduld am Ende.
    »Nun gehen Sie schon«, wiesen sie die Rentner an, und das Chorgrüppchen folgte, so schnell es ging. Danach gab es auch bei den anderen Passagieren keine Kontrollen mehr, denn die Männer gingen in ihr Büro zurück, um sich nach dieser Strapaze mit einem Kaffee zu stärken. So kam es, dass an diesem Tag wesentlich mehr nach Stockholm hineingeschmuggelt wurde als während der ganzen Woche.

32
    Schwester Barbro stand mit offenem Mund da. Sie stemmte die Hände in die

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