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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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Zeug. Da lagen Autoteile, geschmuggelter Alkohol, Kupferrohre und jede Menge Gerümpel. Doch am meisten Platz brauchten sie für die Fahrräder. Eigentlich hatten sie die direkt nach Estland verkaufen wollen, doch die Polizei hatte einen Tipp bekommen, und so mussten sie sich eine Weile bedeckt halten.
    »Ob dieses Mal etwas dabei ist«, sagte Janson hoffnungsvoll.
    »Eine Kiste Schnaps ist schon mal nicht schlecht.«
    »Und die Dachbox?«
    Sie untersuchten das Schloss. Allanson holte einen Schraubenzieher und fummelte eine Weile, bis es knackte und aufsprang.
    »Weisst du noch, damals, als die Dachbox randvoll mit Schmutzwäsche war?«
    Janson grinste breit und öffnete die Box. Sie fanden einen Katzentransportkäfig, Katzenfutter, ein paar Decken und Konservendosen. Zwei Paar Skier mit Stöcken sahen sie darunter liegen.
    »Scheiße!«
    »Alles Fundsachen«, sagte Allanson.
    »Ach was, schmeiß das Zeug weg!«
    »Und hier, die Einkaufstrolleys?« Allanson knipste das Schloss auf und zog am Reißverschluss. »Was soll das denn! Zeitungspapier … Wer zum Teufel stopft einen Einkaufswagen mit Altpapier voll?«
    »Vielleicht ist darunter chinesisches Porzellan.« Janson begann, das Zeitungspapier herauszukramen, doch neben ihm wuchs nur der Papierhaufen, ohne dass er irgendetwas Interessantes fand. Allanson zog die Augenbrauen hoch und betrachtete den Trolley genauer.
    »Vielleicht sind im Griff Drogen versteckt. Sei lieber vorsichtig. Hast du das kleine Loch ganz oben gesehen? Vielleicht haben sie da irgendwas Komisches reingefüllt. Damit will ich nichts zu tun haben.«
    »Ich auch nicht. Wir schmeißen ihn weg. Und was ist mit den anderen Wagen?«
    »Bestimmt der gleiche Mist«, meinte Janson, aber er öffnete den Verschluss trotzdem und sah hinein. Er stöhnte laut. »Dasselbe: Zeitungspapier.«
    »Ist da auch ein Loch im Griff?«
    Jansson tastete am Stahlrohr.
    »Ja, hier auch.«
    »Und der da?« Janson trat gegen den dritten Trolley, der noch übrig war.
    »Hm, hier ist kein Loch, aber scheiße, man merkt schon, wie es raschelt. Kaum zu glauben, drei Einkaufswagen voll mit Zeitungspapier. Die können wir alle drei wegschmeißen.« Allanson warf die Trolleys auf den Hänger und sah sich im Schuppen um.
    »Du, bald können wir die Dinger da drüben mal verscherbeln.« Er zeigte auf die Fahrräder, die an einer Seite des Schuppens standen. Vor drei Wochen hatten sie mit der Kneifzange eine Runde durch die Stadt gedreht und ein paar Hänger voll heimgebracht.
    »Vielleicht nächste Woche. Am Wochenende ist es günstig. Ich habe den Esten gesagt, sie sollen in Euro zahlen«, sagte Janson.
    »Gut, aber jetzt müssen wir los.«
    Janson setzte sich hinters Steuer und fuhr aus dem Schuppen. Allanson schloss das Tor ab, dann sprang er ins Auto. Er zündete sich eine Zigarette an und kurbelte die Scheibe herunter. Ein paar Regentropfen landeten in seinem Gesicht.
    »Scheiße, es fängt an zu regnen. Fahr zu!«, sagte er.
    »Weißt du was, diese Einkaufstrolleys vertragen doch Nässe. Die schmeißen wir nicht weg«, meinte Janson.
    »Diesen Scheiß? Ach komm!«
    »Wenigstens einen.« Janson bestand darauf. Die Sache mit dem Loch im Griff hatte er schon wieder vergessen.
    »Willst du einen Einkaufswagen hinter dir herziehen wie ein Mütterchen?«, witzelte sein Kumpel.
    Doch Janson stieg aus und zog einen der Trolleys vom Hänger. Dann öffnete er das Schuppentor noch einmal und stellte den Wagen auf eine Palette direkt am Eingang. Als er fertig war und wieder abgeschlossen hatte, goss es in Strömen.
    »So ein Einkaufswagen ist klasse. Den können wir gut gebrauchen, wenn wir etwas transportieren, das nicht nass werden darf. Irgendwann werden wir den noch brauchen.«
    »Okay, aber wenn du anfängst, Schirm und Hut mit Schleier zu tragen, dann kannst du dir einen anderen Kumpel suchen.«
    Sie fuhren zu den Containern, die ganz unten am Kai standen und warfén die Müllsäcke und die zwei anderen Einkaufstrolleys hinein. Die Dachbox und den anderen Kleinkram brachten sie ins Fundbüro. Das machten sie immer. So verschaffte man sich den Ruf, zuverlässig und ehrlich zu sein.
     
    Die Sonne fiel ins Zimmer und brachte Kommissar Petterson zum Schwitzen. Er stand auf und öffnete das Fenster, doch musste er es im nächsten Moment wieder schließen, da ein Windstoß seine ganzen Unterlagen vom Schreibtisch fegte. Fluchend sammelte er sie wieder ein und zog sein Sakko aus. Dann setzte er sich wieder, wischte sich das Gesicht mit

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