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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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waren wir wohl alle nicht, oder, Rach? Er war ein kleiner Frauenheld. Aber trotzdem irgendwie nett.«
    »Ja«, kiekse ich.
    »Warte! Jetzt erinnere ich mich an Ben! Immer adrett, aufgeweckt und selbstbewusst?«, sagt Mindy. »Wir hielten ihn für reich, aber dann stellte sich heraus, dass er … sich einfach nur wusch.« Sie wirft Ivor einen Blick zu, der sofort anbeißt.
    »Oh, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Er war ein Angeber.« Ivor stellt seinen Kragen auf. »Sieht hier drin alles tatsächlich richtig gut aus, oder liegt das nur an mir?«
    »So war er gar nicht!« Ich lache nervös.
    »Hast du den Kontakt zu Ben ganz verloren?«, erkundigt sich Caroline. »Ihr seid keine Facebook-Freunde oder so?«
    Der Kontakt ist abgerissen. In der Mitte durchtrennt wie das Band am Ende einer Rennstrecke.
    »Nein. Ich meine, ja. Ich habe Ben seit der Uni nicht mehr gesehen.«
    Und meine siebenhunderteinundachtzig Google-Suchen haben keine Ergebnisse gebracht.
    »Ich habe ihn ein paarmal in der Bibliothek gesehen, aber erst jetzt hat es Klick gemacht, und ich habe kapiert, woher ich ihn kenne. Er lebt wohl in Manchester. Soll ich ihn von dir grüßen, falls ich ihn noch einmal treffe? Ihm deine Telefonnummer geben?«
    »Nein!«, rufe ich, und in meiner Stimme klingt unterdrückte Panik durch. Ich habe das Gefühl, dass ich das erklären muss, also füge ich hinzu: »Es könnte so aussehen, als sei ich hinter ihm her.«
    »Warum sollte er das denken? Ihr wart doch nur Freunde, oder?« Carolines Einwand klingt vernünftig.
    »Ich bin nach so langer Zeit wieder Single. Ich weiß nicht, vielleicht könnte er das falsch verstehen. Und ich bin nicht auf der Suche nach … Ich will nicht, dass es so klingt wie: Meine Freundin ist Single und möchte, dass ich ihre Telefonnummer auf der Straße an Männer verteile«, stoße ich hervor.
    »Nun, ich hatte nicht vor, deine Nummer auf eine Karte zu schreiben und sie in ein Telefonhäuschen zu legen«, sagt Caroline verschnupft.
    »Ich weiß, ich weiß. Es tut mir leid.« Ich tätschle ihren Arm. »Ich bin nur einfach … total aus der Übung.«
    Es folgt eine Pause, und Mindy und Caroline lächeln mich verständnisvoll an.
    »Wenn du bereit bist, werde ich dich mit einem heißen Typen verkuppeln.« Mindy legt ihre Hand auf meinen Arm.
    »Ach du Schande«, sagt Ivor.
    »Was?«
    »Wenn ich an die Männer denke, mit denen du dich verabredest, will ich mir gar nicht vorstellen, welche du dann weiterreichst. Mein Gehirn schickt mir dazu folgende Nachricht:
Der Server hat Ihre Anfrage verstanden, weigert sich aber, sie auszuführen.
«
    »In Anbetracht deiner widerlichen Schlampen ist das wirklich lächerlich.«
    »Nein, lächerlich war dieser unglaubliche Dummkopf Bruno. Erinnerst du dich an ihn?«
    »Ähm, aber er hatte einen hübschen Po.«
    »Na bitte«, wirft Caroline ein. »Haben wir dich aufgeheitert? Du strahlst schon deutlich mehr als zuvor.«
    »Ja. Radioaktiv wahrscheinlich«, erwidere ich.
    »Noch einen Cocktail?«, fragt Caroline.
    Ich halte ihr mein Glas hin. »Immer her damit.«

[home]
    3
    I ch lernte Ben am Ende der ersten Woche an der Universität Manchester kennen. Zuerst glaubte ich, er wäre bereits im zweiten oder dritten Jahr, denn er stand bei einer Gruppe von Älteren, die in der Bar des Studentenwohnheims Tapeziertische aufgestellt hatten. Dort sollten wir unsere Wohnheimausweise bekommen. Tatsächlich war er genauso neu wie ich. Typisch Ben, war er auf die andere Seite der Tische gesprungen und hatte wortreich und großzügig angeboten zu helfen, als er hörte, dass Not am Mann war.
    Ich wäre eigentlich noch gar nicht auf den Beinen gewesen, aber mein Kater hatte mich geweckt und mir mitgeteilt, dass er Schwarzen Johannisbeersaft bräuchte. Um neun Uhr morgens war das Gelände, auf dem sich das Studentenwohnheim befand, ebenso menschenleer wie in der Morgendämmerung. Ich schlenderte in der Herbstsonne von dem Laden zurück, leerte dabei die Flasche und entdeckte eine kleine Schlange vor den Doppeltüren der Bar. Als Britin und nervöse Erstsemesterstudentin beschloss ich, mich lieber dazuzustellen.
    Als ich vorne angelangt war und vor Bens Tisch eine Lücke auftauchte, ging ich hin.
    Seine leicht verwunderte, aber ganz und gar nicht unangenehm berührte Miene schien klar und deutlich zu sagen: »Oh, und wer bist du?«
    Das verblüffte mich, zumal der Blick überhaupt nicht anzüglich war. An einem guten Tag (und das war keiner) konnte ich mich meiner Meinung

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