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Wir kommen von der Presse

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Titel: Wir kommen von der Presse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Gronemann
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Schritte zurück.
    Ebenso schnell aber griff der Bleichgesichtige nach der Hand seines Kollegen. »Mensch, Dicker, mach keinen Quatsch! Da hinten kommen Leute. Du könntest Scherereien kriegen, wenn du ihm eine scheuerst.«
    Klaus wandte sich um und sah zu seiner Erleichterung Ute mit Herrn Neubert und einigen anderen Leuten kommen. Sie eilten im Gänsemarsch an der Hecke entlang, die die Gärten der Kolonie von der Wiese trennte. Auch Schmuddel war dabei, der Anführer der »Felizitas«-Jungen.
    »Tag«, sagte Herr Neubert bewußt freundlich zu den beiden Fahrern. »Kann man mal so von Arbeiter zu Arbeiter fragen, was ihr mit den Maschinenungeheuern hier vorhabt?«
    Die Fahrer schauten sich unsicher an. Der Schwergewichtler meinte: »Komisch, bei euch scheinen lauter Neugierige zu wohnen. Alle wollen uns was fragen.« Eine junge Frau, die Nachbarin von Herrn Neubert, erwiderte: »Wir sind nicht neugierig, wir sind mißtrauisch. Wißt ihr denn nicht, was man mit unserer Kolonie vorhat? Seit Monaten wird darüber diskutiert und in den Zeitungen geschrieben, ob die ,Felizitas’ stehen bleiben soll oder nicht. Vielleicht beschließen die Verantwortlichen schon morgen endgültig, daß sie abgerissen werden soll. Dann könntet ihr übermorgen bereits damit beginnen, wenigstens die Hecke und die Zäune plattzuwalzen, damit nur ja keine Zeit verlorengeht. Oder?« Etwas hilflos guckten die beiden Fahrer die junge Frau an. Sie hätten bloß ihren Auftrag, erklärten sie. Was morgen oder übermorgen geschähe, das ginge sie heute noch nichts an.
    »Gleich kommt unser Chef«, sagte der Bleichgesichtige. »Fragt den doch. Vielleicht sagt der euch mehr.«
    »Wir haben bloß unseren Auftrag«, wiederholte der Schwergewichtler stur.
    »Muß ja ein unheimlich geheimer Auftrag sein«, meinte der Mann, der neben Herrn Neubert stand. Er war Schmuddels Vater. »Und euch scheint gleichgültig zu sein, um welche Art von Auftrag es sich handelt, wie?« Da drehte sich der Bleichgesichtige wütend um. »Verflucht! Ich hab’ keine Lust, mir so was noch länger anzuhören! Ich geh’ jetzt und telefoniere mit dem Chef. Soll der sich doch mit den Leuten herumschlagen!« Er stapfte mit großen Schritten über die Wiese in Richtung Straße. Dort mußte ja irgendwo eine Telefonzelle sein. »Du, ich geh’ auch telefonieren!« sagte Klaus plötzlich zu Ute. Und ehe sie etwas fragen konnte, War er fort. Klaus lief auf die Kolonie zu. Dort war nämlich die nächste Telefonzelle und nicht an der Straße. Klaus kannte sich hier eben besser aus als der Planierraupenfahrer. Er rief bei der »Allgemeinen Tageszeitung« an und verlangte Herrn Dorsch in einer ganz dringenden, wichtigen, eiligen Angelegenheit. Als er mit ihm verbunden war, rief er in den Apparat: »Hinter der ,Felizitas’ stehen schon zwei Baufahrzeuge! Die Fahrer sagen, sie hätten einen Auftrag. Kommen Sie, Herr Dorsch! Aber schnell, schnell, schnell!« Vor lauter Aufregung wartete er erst gar nicht Herrn Dorschs Antwort ab, sondern hing den Hörer ein und lief wieder zurück.
    Inzwischen hatten sich auf der Wiese noch mehr Menschen versammelt. Wie eine Mauer standen sie vor den Baumaschinen, als wollten sie ihnen die Weiterfahrt verwehren. Schmuddel hatte inzwischen schon einen Haufen Steine zusammengetragen.
    Aber sein Vater drohte: »Du rührst mir keinen Stein an! Wir wollen keinen Krawall anfangen.«
    Und der schwergewichtige Fahrer brüllte: »Ich hol’ sofort die Polizei, wenn nur ein einziger Stein fliegt!« Sein Kollege kam zurück und erklärte den wartenden Leuten, daß sein Chef bald eintreffen werde. Wer Lust habe, könne ja solange warten.
    Nur wenige Minuten danach hielt auf der Straße ein Auto. Es war aber nicht der Chef der Baufirma, sondern Herr Dorsch, der aus dem Wagen stieg. An der Kamera, die er umgehängt hatte, konnte ihn jeder gleich als Reporter erkennen.
    »Wie kommt denn ausgerechnet ein Zeitungsmensch hierher?« fragte der dicke Fahrer zornig. »Der hat uns gerade noch gefehlt!«
    Dasselbe dachte ein paar Minuten später auch sein Chef, als er über die Wiese kam und sah, wie Herr Dorsch mehrere Aufnahmen machte, mit den Leuten redete und etwas in sein Notizbuch schrieb.
    Verdammt, dachte der Chef, jetzt weiß natürlich morgen die ganze Stadt von der unangenehmen Geschichte! Daß diesen Reportern aber auch nichts verborgen bleiben kann!
    Er sprach kurz mit den beiden Fahrern. Danach räusperte er sich umständlich und rief den Wartenden zu: »Es tut mir

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