Wir ♥ Maya Banks
reden.“
Rafael hob die Hände, um das wütende Gemurmel zu ersticken. Dann sah er Bryony wieder in die Augen. Sie sank langsam zurück auf ihren Platz, gefangen in Rafaels flehendem Blick.
„Ich bin nicht gerade stolz auf das, was ich getan habe. Aber so war ich damals. Ich bin hier weggefahren und hatte nicht die Absicht zurückzukehren, allenfalls zur Grundsteinlegung. Dann stürzte mein Flugzeug ab. Es dauerte Wochen, bis ich mich wieder erholte hatte, und ich verlor die Erinnerungen an die Zeit, die ich hier verbracht hatte. Ich bin sehr dankbar für diesen Unfall. Er hat mein Leben verändert.“
Im Saal wurde es absolut still. Alle schienen voller Spannung darauf zu warten, was er als Nächstes sagen würde.
„Ich bin zusammen mit Bryony hierher zurückgekommen, in der Hoffnung, mein Gedächtnis wiederzuerlangen. Stattdessen habe ich mich in die Insel und in Bryony verliebt. Dieses Mal wirklich. Immer wieder hat sie mir gesagt, dass ich nicht derselbe Mensch bleiben müsste, der ich einmal gewesen bin, dass ich mich ändern könnte. Sie hat recht. Ich möchte nicht länger der Mann sein, der ich einmal war. Ich möchte jemand sein, auf den ich stolz sein kann, auf den sie stolz sein kann. Ich möchte der Mann sein, den Bryony Morgan liebt.“
Tränen schossen Bryony in die Augen. Mamaw griff nach ihrer Hand und rieb sie beruhigend.
„Ich gebe Bryony das Land zurück, das ich ihr abgekauft hatte. Sie kann damit tun, was sie möchte. Wenn sie will, kann sie es als Geschenk an die Stadt geben. Es in einen Park verwandeln. Es zu einem privaten Zufluchtsort machen. Es ist mir egal. Denn ich will nur sie. Und unser Kind.“
Er hielt inne und schien um Fassung zu ringen. Mit den Fingern umklammerte er den Rand des Rednerpultes, doch Bryony sah, dass sie zitterten.
Dann kam er vom Podium herunter und blieb direkt vor ihr stehen, bevor er auf ein Knie sank. Er griff nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren, so wie er es schon Hunderte von Malen zuvor getan hatte.
„Ich liebe dich, Bryony. Vergib mir und heirate mich. Sag, dass du mich zu einem besseren Menschen machen wirst. Ich werde den Rest meines Lebens damit zubringen, dieser Mensch zu sein … für dich und unsere Kinder.“
Bryony schluchzte auf und hatte sich im nächsten Moment schon in Rafaels Arme geworfen. Sie schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals und vergoss Freudentränen.
Rafael küsste ihr Ohr, ihre Schläfe, die Stirn und die Wange. Dann zog er sich ein wenig zurück, umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und verteilte noch mehr kleine Küsse darauf.
Um sie herum hörte man Seufzen und Ausrufen, sogar ein wenig Applaus, doch Bryony blendete das alles aus, während sie sich an dem festhielt, was sie am meisten brauchte.
Rafael.
„Gib mir eine Antwort, bitte, Liebes“, murmelte er. „Quäl mich nicht länger. Sag mir, dass ich dich nicht verloren habe. Ich kann der Mann sein, den du dir wünschst, Bryony. Du musst mir nur eine Chance geben.“
Sie küsste ihn und streichelte sein Gesicht. Er sah genauso schlecht aus, wie sie sich während der vergangenen Woche gefühlt hatte.
„Du bist bereits der Mann, den ich will, Rafael. Ich liebe dich. Ja, ich will dich heiraten.“
Rafael sprang auf, hob Bryony hoch und wirbelte sie jubelnd herum. „Sie hat Ja gesagt!“
Die Menge klatschte begeistert. Mamaw schniefte, und als Silas ihr ein Taschentuch reichte, putzte sie sich die Nase und schniefte noch einmal.
Rafael stellte Bryony langsam wieder auf den Boden, doch noch immer hielt er sie fest in den Armen, so als wollte er sie nie wieder gehen lassen.
„Es tut mir leid, Bryony“, sagte er ernst. „Es tut mir leid, dass ich dich angelogen und dich verletzt habe. Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich alles anders machen.“
„Ich bin froh, dass du es nicht kannst“, sagte sie. „Als ich eben hier gesessen und dir zugehört habe, wurde mir klar, dass wir nicht hier wären, wenn nicht alles so passiert wäre, wie es passiert ist. Was zählt, ist nur, dass du mich liebst. Heute. Und morgen.“
„Ich werde dich immer lieben“, versprach er.
Bryony sah sich um und stellte fest, dass die Menschen den Saal verließen. Mamaw und Silas waren ebenfalls schon still und heimlich verschwunden, sodass Bryony und Rafael allein vorn im Raum standen.
„Was sollen wir jetzt machen, Rafael? Was willst du machen? Ich bin nach New York gekommen, weil ich dir sagen wollte, dass du das Resort bauen kannst. Aber
Weitere Kostenlose Bücher