Wir neuen Großvaeter
anzulügen â was immer da kommen möge. Bislang hat der Schwur gehalten.
Kürzlich, am Tisch mit meiner Tochter â der Mutter der beiden â , fragte Robert, ob ich ihn einmal gemeinsam mit seiner Freundin ins Dorint auf dem Beatenberg einladen würde. Das Hotel liegt nur ein paar hundert Meter von meinem Haus entfernt. »Wenn deine Mutter nichts dagegen hat«, meinte ich, »darfst du gerne kommen.« Als meine Tochter kurz den Tisch verlieÃ, stieà mich Robert an: »Das ist nicht alles, Erich. Kann ich dann auch an der Bar mit dir einen saufen?«
Die Jugend ist wie jede Jugend zu ihrer Zeit. Und es ist ihr Vorrecht, auch noch hübsch zu sein. So bin ich denn stolz, mit einem bildschönen Mädchen und einem tollen Burschen ausgehen zu dürfen. Und sie mit einem GroÃvater, der die Welt kennt.
Erich von Däniken, Schriftsteller
Ein runder Freund für Kinder und Dichter
Mondspaziergänge durch Wald und Flur
Eines Tages wird es keinen Mond mehr geben
Mondbeglänzte Zaubernacht,
Die den Sinn gefangen hält,
Wundervolle Märchenwelt,
Steig auf in der alten Pracht.
LUDWIG TIECK (1773 â 1853)
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Ein ideales Gesprächsthema für Kinder und Enkel ist der Mond. Die beste Gelegenheit dazu bietet sich für uns alle vier Wochen, wenn unser Trabant als silbern schimmernde Kugel am Himmel steht. Doch auch als zunehmender oder abnehmender Geselle kann er bei klarem Wetter kaum übersehen werden. Ideal ist, wenn wir uns dann irgendwo an einem Sommerabend in der Natur aufhalten, wo uns das Licht der StraÃenlampen nicht stört. Auch vom Balkon in einer Stadt lässt sich der Mond an wolkenlosen Abenden wunderbar betrachten und bietet Gelegenheit für manche GroÃvatergeschichte rund um den Mond.
Vollmond ist überall auf der Erde zu gleicher Zeit. Wenn wir zwischendurch eine nach rechts gewendete Sichel sehen, ist zunehmender Mond. Eine nach links gewendete Sichel deutet auf den abnehmenden Mond. In der Mitte des Mondzyklus zeigt sich â oder eher nicht! â der Neumond.
Als wir mit unseren Töchtern noch auf dem Land wohnten, machten wir öfter mal einen »Mondspaziergang« über den nahen Wald hinaus auf die Wiesen und Felder. Dort konnten wir am Horizont das Schauspiel des aufgehenden Mondes bestaunen. Wunderbar mollig und ausgeruht schlich unser bleicher Freund über den Juni-Himmel, der erfüllt war von zarten Wolkenschleiern und der Vorfreude auf einen langen Sommer. Es war eine märchenhafte Nacht. Wir setzten uns ins Gras, blickten auf die sanft beleuchteten Wiesen mit entspannten Kühen und wunderten uns, wie machtvoll das alles auf uns wirkte.
Seit wir jedoch aus dem Paradies vertrieben wurden, bereiten manchen von uns die einfachsten Freuden die gröÃten Schwierigkeiten. Kaum einer, der da über die in der Ferne leuchtende Autobahn fährt, wird seinen Blick auf den Mond richten. Warum sollte er auch? SchlieÃlich ist der volle Mond wirklich nichts Besonderes, kommt er doch alle vier Wochen wieder. Und auÃerdem ist ja nichts Geheimnisvolles an diesem Gesteinsbrocken, der seit Milliarden Jahren unsere Erde umrundet, oder?
Doch gemach! Generationen von Dichtern haben ihn zum Lieblingsobjekt ihrer Sehnsüchte erkoren, spiegelten den Zustand ihrer Seelen in seinem matten Schein, lieÃen ihn stille in den Abendwolken dahinziehen und Busch und Tal mit Nebelglanz erfüllen.
Der Mond träumt von flieÃenden Liedern, von wahrer Unendlichkeit und silbernem Lichtgefieder.
Die weniger poetisch gestimmten Gallier huldigten dem Mond mit ihren Abendmahlbroten, die sie halbmondförmig buken, und die als Vorläufer für jene herrlichen Croissants gelten, die uns als eingeschworene Bretagne-Enthusiasten inzwischen so viel bedeuten. Die butterzarten Hörnchen werden noch immer in einigen Gegenden Frankreichs »Mondzähne« genannt, und die Alten wissen, dass ein Croissant das Symbol ist für den zunehmenden Mond.
Zaubersprüche und magische Beschwörungen gehören seit Jahrtausenden zu jenem fein gesponnenen Gewebe von Mondbeobachtung, das eine Vielzahl von Lebens-Mond-Regeln hervorgebracht hat: Rituale zur Förderung von Schönheit, Schlaf und Liebe. Für viele Kulturen auf dieser Erde ist der Mond ihre Lichtquelle, ihre Göttin: La Luna. Er verkörpert alle weiblichen Eigenschaften und hat Macht über das Leben auf der Erde. Wir wissen seit Urzeiten,
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