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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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alternativen Austragungsort für den Euro-Run zu bestimmen – also alles auf Anfang, Teilnahmegebühr auf ein Neues abdrücken, damit der Euro-Run ausgerichtet werden konnte.
    Die Schweizer verbürgten sich natürlich mit allem, was in ihrem Besitz war, selbst mit eventuellen Erbschaften, den anderen Ländern gegenüber, ihnen die bereits gezahlten Gelder zu erstatten. Das Geld wurde auch nach eineinhalb Jahren zurückgezahlt – auf Heller und Pfennig. Von Indiana Jones habe ich allerdings nie wieder etwas gehört oder gesehen. Er ist einfach weg! Kein Einzelfall. Ein schwarzer Fleck mehr auf der vermeintlich unbefleckten weißen Weste der Hells Angels Schweiz.
    Schweizer Delikatessen
    Liebe Leser in der Schweiz, mit der Geschichte, die jetzt folgt, möchte ich euch auf keinen Fall beleidigen. Sie ist nur ein kleiner Schwank aus meinem Hells-Angels-Leben und genau so passiert.
    Ich war auf einer Hells-Angels-Party in Zürich, saß in einer ausgelassenen Runde im Clubhaus, und wir quatschten über dies und das. Nach dem Rauchen einiger Tütchen fragte ich meine Schweizer Brüder, ob es denn stimmen würde, dass in der Schweiz Hundefleisch gegessen wird. Das Gerücht hätte ich schon mehrmals gehört. Erst herrschte für einen Moment Totenstille – dann brach tosendes Gelächter aus, in das alle einstimmten. Da ich aber sehr hartnäckig sein kann, ähnlich wie Fiffi am Kotelettknochen, gab ich keine Ruhe und meinte, sie sollten jetzt mal Butter bei die Fische geben und mit der Wahrheit herausrücken. Ich rechnete fest damit, dass die Jungs mir erzählen würden, dass das alles Gerüchte seien und an der Sache nichts dran wäre.
    Aber sehr zu meiner Überraschung fingen sie ziemlich zäh an, mit der Sprache herauszurücken, und erzählten mir dann, dass es früher, vor vielen, vielen Jahren, gang und gäbe gewesen sei, Hunde zu essen, und dass die Not die Leute veranlasst hätte, Hunde, Pferde und alles Mögliche, wo Fleisch dran war, zu futtern. Später, ohne Not, habe man dann aber festgestellt, dass Hundefleisch sehr schmackhaft sei. Es käme sogar heute noch vereinzelt auf den Tisch. Das Ganze schmückten die Schweizer dann zur Belustigung aller Anwesenden noch weiter aus und erzählten, an welcher Rasse besonders viel Fleisch dran sei, und erklärten, Dackel seien besonders zäh. Wir konnten jetzt vor lauter Lachen kaum noch an uns halten. Doch die Schweizer Brüder setzten noch ein paar drauf: dass sie zum Beispiel ab und zu Hundegulasch kochen und dass Schäferhunde am besten schmecken würden, Pudel nicht so toll und Mischlinge irgendwie ein bisschen nach Pilz. Und so ging es dann mit allerlei Rezepten und den besten Beilagen zu Hundefleisch weiter.
    Nach all dem Hundefleisch-Gelaber war ich beruhigt und dachte: »Alles klar, Uli, die verarschen dich jetzt aber richtig.« Ich sagte ihnen, dass sie alle Idioten wären und ich kein Wort glauben würde. Da meinte dann einer, dass sie mir das mit den Hunden schon noch beweisen würden, wenn ich das nächste Mal in die Schweiz käme. Ich erwiderte nur: »Ja, ja, schon klar.«
    Und dann kam das nächste Mal in der Schweiz, zu einer großen Feier. Als ich auf den Festplatz fuhr und mein Bike parkte, wurde ich von einigen Schweizern mit großem Hallo begrüßt, als hätten sie schon auf mich gewartet. Hatten sie auch. Unter Riesengelächter sagten sie: »Komm, Bad Boy, wir haben etwas für dich organisiert.« Darauf konnte ich mir erst gar keinen Reim machen – meinen vorigen Besuch und die Hundefleisch-Geschichte hatte ich längst vergessen. Also zog ich mit etwa zwanzig Schweizer Membern los Richtung Grillplatz vor der Reithalle.
    Kleine Anmerkung: Solltet ihr zartbesaitet sein, überspringt ihr am besten den Rest. Für alle Hartgesottenen: Augen auf und weiterlesen!
    Auf dem Grillplatz stand ein Grill, ordentlich mit Holzkohle befeuert, und über dem Rost drehte sich ein Spieß mit einem Zicklein dran. So sah es zumindest auf den ersten Blick aus. Schlagartig erinnerte ich mich aber an die vergangene Clubhaus-Party und unsere Hundefleisch-Diskussion. Der Member von damals kam zu mir und sagte: »So, Uli, wie versprochen, hier hast du deinen Hund.« Ich bin ja in meinem Leben wirklich selten sprachlos gewesen, aber in diesem Moment war ich es. Ich glaube, ich hatte Augen so groß wie Untertassen. Als ich mich kurz danach wieder unter Kontrolle hatte, sagte ich: »Ja klar, ich weiß, wie eine gegrillte Ziege aussieht, sehr witzig.« »Na, dann weißt du ja auch,

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