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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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ziemlich alles im Clubhaus und beantwortete auch fast all ihre Fragen. Sie war davon recht angetan, und nach dem zweiten Wodka-Red-Bull wurde sie noch zugänglicher. Irgendwann holte ich ihr Bike aufs Clubgelände und verriegelte das Tor. Bei guter Mucke und weiteren Drinks zog sie bei bester Laune und mit meiner Hilfe das T-Shirt doch noch aus. Sie hatte traumhafte Möpse, die in einem süßen BH versteckt waren. Da die Lederhose und die dicken Boots nun so gar nicht zu dem oberen Outfit passten, zog sie auch die aus und war nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet. Kurze Zeit später waren wir beide nackt und hatten eine tolle Nacht und einen gigantischen Start in den Tag. Sie kam danach oft in unser Clubhaus und zu unseren Partys. Wir trafen uns auch bei ihr oder mir zu Hause – und selbst heute noch, nach vielen Jahren, haben wir einen guten, freundschaftlichen Kontakt.
    Meine Bulldog-Bash-Planung wurde durch sie zwar um einen Tag zurückgeworfen, aber das hatte sich echt gelohnt. Am nächsten Tag fand ohnehin unser wöchentliches Meeting statt, und ich fragte, wer nach England mitfahren wolle. Die Reaktionen waren sehr verhalten, nur Spitzki wollte mit. Also gut, wir waren jetzt zu zweit. Am Wochenende darauf war irgendwo eine Hells-Angels-Party, zu der wir fuhren. Als ich dort von meinem geplanten Besuch beim Bulldog-Bash erzählte, wollten auch einige Member aus anderen Chartern mitfahren. So kamen noch drei weitere dazu. Wir waren jetzt zu fünft, und ich buchte die Flüge und den Leihwagen. Wir trafen uns alle am Flughafen Hannover. Nach großem Bohei zur Begrüßung ging es zum Einchecken, später mit dem Flieger hoch und nach kurzer Zeit auch schon wieder runter. Nach der Landung fing das Chaos an.
    Unser Mietwagen, ein Mercedes E-Klasse Kombi, stand bereit. Klappe auf, alle Taschen rein. Nun die Königsfrage: Wer fährt? Vierauge aus Hamburg meinte, er wäre schon mal in England Auto gefahren, und das hätte einigermaßen geklappt. Bei der Aussage »einigermaßen« hätte ich eigentlich schon hellhörig werden sollen. Aber da ich vorher immer nur mit dem Mopped in England unterwegs gewesen war, baute ich auf meinen grenzenlosen Optimismus und setzte mich auf die Beifahrerseite. Das war schon ein komisches Gefühl, links vorne zu sitzen – ohne Lenkrad.
    Als nach langen 30 Minuten und weiteren Debatten wie »Mir wird hinten schlecht, da kann ich nichts sehen«, »Hinterm Uli kann ich nur zur Seite rausgucken«, »Da sitze ich auf dem Gurtschloss« und ähnlichem Genöle endlich jeder einen Sitzplatz gefunden hatte, ging es los. Das klappte auch ganz gut – zumindest die ersten, sagen wir mal, 500 Meter. Als sich Vierauge am Steuer dann todesmutig ins Straßengetümmel stürzte, war bald klar, dass »todesmutig« die Aktion nur am Rande beschreiben würde. Das Ganze sah folgendermaßen aus: Bei jedem Schalten musste der Blindfisch erst einmal auf die Schaltkulisse sehen, um den richtigen Gang reinzuzimmern. Das dauerte wiederum so lange, dass er sich gewohnheitsmäßig wieder auf der rechten Fahrbahnseite befand, auf dem besten Weg zum frontalen Crash mit den Engländern.
    Die ganze Besatzung fing nun an, Vierauge wegen seines Unvermögens und seiner suizidalen Fahrweise zu beschimpfen. Also, links ranfahren und die Sache klären. Vierauge wollte seinen Kapitänsposten nicht abgeben, wir anderen wollten oder konnten nicht fahren. Also musste erst einmal ein Tütchen mit dem weißen Motivationshelfer aus Kolumbien ran. Einige Nasentauchgänge in die Tüte und einen Joint mit bestem Gras aus Holland später waren aus missmutigen Hells Angels überaus motivierte Hells Angels geworden, die plötzlich alle mal fahren wollten – sogar Bolle, der nie den Führerschein gemacht hatte, nur über rudimentäre Fahrkünste auf dem Bike verfügte und niemals zuvor ein Auto gefahren war! Vierauge saß aber noch immer wie festbetoniert hinter dem Steuer, und wir einigten uns auf eine gemeinsame Fahrweise: Ich war für das Schalten zuständig, und Spitzki, der hinten in der Mitte saß, gab Vierauge die richtige Fahrspur an.
    Wir fuhren ungefähr eine halbe Stunde so, allerdings vergaß Spitzki in seinem benebelten Zustand immer öfter, die Fahrspur anzuzeigen, so dass Vierauge teilweise wieder rechts herumeierte und ich mich beim Schalten auch noch verhaspelte. Krampfhaft suchte ich nach einer Lösung, denn ich hatte keinen Bock, in England den Löffel abzugeben – zumal wir noch nicht einmal in der Nähe vom

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