Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
Vom Netzwerk:
dass mit Drogen ganz leicht viel Geld zu verdienen war, und so konnten sie ihre Freiheit und Dauerpartys mit wenig Arbeit finanzieren. Durch ihre Verbindungen zu vielen Städten in allen US-Staaten war es für sie ein Leichtes, gemeinsam den Drogenmarkt zu erreichen und zu bedienen. Das Geschäftsfeld Drogenhandel begann sich zu entwickeln. Später kamen dann die eigene Herstellung von Amphetaminen, der Anbau von Marihuana und verstärkt der Handel mit Kokain hinzu. Vor allem Kokain und Speed spülten das ganz große Geld in die Kassen vieler Charter der Hells Angels.
    Ein hartnäckiges Gerücht lautet, dass der Szenename der gefährlichsten Droge weltweit PCP, »Angel-Dust«, von den Hells Angels stamme und die Hells Angels die Erfinder und Hersteller der Droge seien. Das stimmt so nicht, allerdings konsumierten viele Hells Angels seit den 68ern Angel-Dust selbst und dealten auch damit. Diese Droge macht die User unter anderem äußerst aggressiv, beschert schwerste Halluzinationen, Persönlichkeitsverlust und hat ein Abhängigkeitspotential, das gleichzusetzen ist mit Heroin. Viele der Nutzer landen in der Klapsmühle. Tipp von mir: Niemals ausprobieren, das meine ich todernst.
    Der Leitspruch der Hells Angels lautet Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respekt und Freiheit, aber diese Zeiten sind längst vorbei. Heute würde Mord, Totschlag, Terror und Lügen die tatsächliche Situation vielerorts bestens umschreiben.
    Bis zum Zusammenschluss der Hells Angels mit dem Bones MC 1999 waren die Hells Angels in Deutschland bei der Bevölkerung und in der Öffentlichkeit so gut wie nicht bekannt. Was aber nicht heißt, dass die deutschen Hells Angels wirklich Engel und ganz brave Biker waren – ganz im Gegenteil. Es gab Mord und Totschlag, große Drogendeals und Erpressung, und im Rotlichtmilieu spielten sie auch eine große Rolle. Als die Bones ins Spiel kamen, verstärkte sich das Ganze, denn die waren schon ganz dick im Prostitutionsgewerbe vertreten und beherrschten die Türsteherszene. Nun ließen sich die Felder Drogenhandel, Prostitution, Menschenhandel und Waffenhandel in der größten kriminellen Organisation Deutschlands bündeln.
    Erst im Jahr 2000 traten in Deutschland die Bandidos endgültig auf den Plan. Aber auch hier zurück auf Anfang: Der Bandidos MC wurde knapp zwanzig Jahre nach den Hells Angels in den USA von Donald Eugene Chambers gegründet. Genauer: 1966 in Houston, Texas. Die meisten Gründungsmitglieder waren, entgegen dem Mythos der Hells Angels, tatsächlich ehemalige US-Veteranen aus dem Vietnamkrieg. Ihr Clubsymbol stellt einen fetten Mexikaner im Profil dar, mitsamt Sombrero und Patronengurt. Er hält in der linken Hand eine Machete und in der ausgestreckten rechten Hand einen Revolver. Die Clubfarben der Bandidos: rote Schrift auf goldenem Grund.

    Das Clubsymbol der Bandidos
    Nachdem Ronny Hodge die Präsidentschaft von Eugene Chambers übernommen hatte, begannen die Bandidos, sich über die Vereinigten Staaten hinaus zu verbreiten. 1989 kamen sie in Europa an, zunächst im französischen Marseille. Ab 1990 folgten die skandinavischen Länder sowie Luxemburg. Im Jahr 1997 begann dann ihr Aufstieg in Deutschland, kurz vor dem Zusammenschluss der Hells Angels mit den Bones. Die Bandidos waren in Deutschland anfangs ein Prospectionary-Chapter, also noch kein vollwertiges Chapter. Das wurden sie erst 2000, und im selben Jahr expandierten die Bandidos auch nach Italien.
    Heute sind die Bandidos unter anderem noch in folgenden Ländern vertreten: USA, Australien, Frankreich, Belgien, Norwegen, Indonesien, Thailand, Spanien, Serbien, Schweden, Italien, Ukraine, Dänemark, Finnland, Malaysia, Costa Rica, Singapur, Estland, Rumänien und Bosnien-Herzegowina. Weitere Länder in Ost- und Südosteuropa sind in Kürze zu erwarten. Denn genau wie die Hells Angels betreiben die Bandidos eine intensive Expansion in diese Richtung.
    Wie man sieht, ist der Werdegang beider Clubs ähnlich, wobei die Hells Angels immer der Vorreiter, der stärkste und am weitesten verbreitete Club waren und sind. Die Bandidos liefen den Hells Angels also in allen Dingen hinterher, sie waren ewiger Zweiter. Kein Wunder, dass so eine erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Clubs entstand und bis heute anhält. Man bekämpft sich bis aufs Blut, gnadenlos. Auf beiden Seiten gab es weltweit bisher weit über 200 Morde, eine unbekannte Zahl von Schwerverletzten plus etliche unbeteiligte Tote – Kollateralschäden, wie man so

Weitere Kostenlose Bücher