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Wir waren nie Freunde

Wir waren nie Freunde

Titel: Wir waren nie Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Casta
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bleibe auf der Erde liegen.
    Es ist still. Dann höre ich ein Lachen. Das ist PM. Ronja schnuppert an meinem Gesicht. Dann weicht sie zurück und bellt. Ich spüre, wie mich ein Tritt im Rücken trifft. Das tut verdammt weh.
    »Verflucht, warum liegst du da rum!«
    »Hoch mit dir!«
    Ich komme auf die Knie. Taste mit der Hand über das Steißbein. Begegne Philips Blick. Seinen Augen. Ich sehe ihn, den anderen Philip. Den, der mich nicht kennt. Dann wirft er den Hasen auf mich. Ich kriege ihn mitten ins Gesicht. Der harte Schädel prallt mir auf die Lippen. »Hoch mit dir, Kimmi!«
    Ich versuche aufzustehen, und als ich halb hoch bin, tritt mich jemand mit dem Fuß, und ich falle wieder um. Dieses Mal lande ich direkt im Feuer. Ich höre meine Kleidung zischen und reiße die Hände hoch, um meine Haare zu schützen. Ich werfe mich vor und rolle aus dem Feuer. Um mich herum steigt Qualm auf. Ronja scharrt mit den Pfoten vor dem Feuer. Sie bellt.
    »Oh Mann, wie das stinkt!«, sagt jemand.
    Die anderen lachen sich halbtot.
    »Nun komm endlich hoch!«
    Ich bleibe auf dem Boden liegen. Ich kann nicht aufstehen. Die Schmerzen im Rücken sind unerträglich. »Pieks ihn mal mit dem Messer, damit er es kapiert.« »Hast du gehört? Es sieht schlecht aus für dich.« Ich sehe Philips Messer im Feuerschein aufblitzen. Es ist jetzt ganz sauber. Das Hasenblut ist abgewischt.
    Ich will ihm gerade sagen, dass es jetzt reicht. Dass sie jetzt aufhören müssen. Da merke ich, wie mein Rücken von einem neuen Tritt geradezu eingedrückt wird. Diesmal landet er höher als beim letzten Mal.
    »Steh endlich auf!«
    Ich sammle meine letzten Kräfte zusammen. Stelle mich auf zittrige Beine. Der Rücken tut weh, als ob etwas darin kaputtgegangen ist.
    »Es reicht jetzt«, sage ich.
    »Was denn nun, rauchst du jetzt endlich?«
    Ich schaue Pia-Maria an. Ihre Augen funkeln vor Hass. Jemand lacht. Ein dreckiges Lachen, das mir gar nicht gefällt.
    Manny hält mir eine selbstgedrehte Zigarette hin. Ich sehe ihm in die Augen. Schüttle den Kopf.
    »Dann stich zu!«
    Ein Tritt trifft mich direkt auf dem Brustkorb. lch falle rückwärts ins Feuer und merke, wie ich mir das Gesicht an einem der Steine aufschlage. Mir wird schwarz vor Augen. Blut sickert aus dem Mund. Die Hitze des Feuers ist einfach schrecklich.
    »Jetzt brennt er!«, johlt jemand.
    »Das wurde aber auch Zeit«
    »Piss ihn an, sonst verbrennt er noch ganz.«
    »Das wäre ja wohl nicht besonders schlimm.«
    Ich höre, wie das Feuer zischt. Etwas spritzt mir ins Gesicht. Als ich die Augen öffne, sehe ich den kräftigen Penis von jemandem über mir. Er ist auf mich gerichtet. Die Pisse fließt. Sie trifft mal meinen Körper, mal mein Gesicht.
    »Jetzt endlich hoch mit dir, du Sklavensau.«
    »Du musst rauchen, bevor du verbrennst.«
    Ich versuche wieder aufzustehen, aber mein Körper kippt erneut um.
    »Nun reiß dich mal zusammen!«
    Der Tritt trifft mich im Nacken. Der Kopf fliegt vor. Der Schmerz setzt in der gleichen Sekunde ein. Er ist stark, kalt wie Eis. Ich bleibe neben dem Feuer auf dem Bauch liegen. Es ist ein Gefühl, als wäre der Kopf abgerissen. Als wäre etwas von dem, was ihn an Ort und Stelle hält, kaputtgegangen.
    »Hoch, habe ich gesagt!«
    Als ich endlich auf die Beine komme, sind sie ein Stück weiter. Irgendetwas ist anders. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Wie lange ich da gelegen habe. Jetzt ist es ganz still. Aber die Stille ist bedrohlicher als das Lachen und Schreien. Ich schaue mich um. Ich habe das Gefühl, dass ich nur noch mit einem Auge sehen kann.
    Ich kann Pia-Maria vor mir erkennen, aber als ich versuche, sie mit dem Blick einzufangen, da sehe ich mehrere Pia-Marias. Eine davon hält eine selbstgedrehte Zigarette in der Hand, eine andere hat Philips Messer in der Hand. Ich frage mich, warum sie das wohl hat. Eine Hand streckt mir die Zigarette hin.
    Ich schüttle den Kopf.
    Jemand stößt zu, bevor ich reagieren kann.
    Der Stoß trifft mich im Bauch, und ich kann das Blut in dem Moment herausfließen sehen, in dem die scharfe Klinge durch die Haut dringt. Als meine Hände die Stelle erreichen, treffen sie auf eine wahre Blutwelle.
    Ich sinke zusammen. Falle auf die Knie. Versuche die Hände auf den Bauch zu pressen.
    Dann fühle ich mehrere harte Tritte. In die Seite, in den Rücken, ins Gesicht. Einer trifft das rechte Auge, ich fühle einen gewaltigen Schmerz.
    Dann wird alles schwarz.
    Ein Tritt gegen den Hinterkopf.
    Ich spüre, wie

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