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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zurückgebracht hatte, war Kasigi mit dem Ersuchen an de Plessey herangetreten, eine 206 nach Al Schargas oder Dubai chartern zu dürfen. »Ich muß sofort eine Telefon- oder Telex-Verbindung mit meiner Zentrale in Japan herstellen, um mir die mit Ihnen getroffenen Vereinbarungen über den Spottpreis und die zukünftige Erhöhung der Lieferungen bestätigen zu lassen.« De Plessey hatte sofort zugestimmt. Scragger wollte diesen Flug selbst durchführen und hatte es nicht bereut, als er in Al Schargas dann John Hogg und Manuela traf. Und Genny.
    Unter vier Augen machte sie ihn mit der jüngsten Entwicklung vertraut, insbesondere in bezug auf Lochart.
    »Allmächtiger!« rief er, entsetzt über die Schnelligkeit, mit der alles auseinanderbrach und die Revolution sie persönlich in ihre Gewalttaten verstrickte. »Der arme Tom!«
    »Tom hätte am Tag vor meiner Abreise aus Bandar-e Delam zurück sein sollen, aber er kam nicht. Und so wissen wir immer noch nicht, was geschehen ist. Zumindest ich weiß es nicht«, sagte sie. »Wer weiß, wann wir wieder Gelegenheit haben werden, so offen miteinander zu reden. Da ist nämlich noch etwas – aber es muß unter uns bleiben.«
    »Großes Ehrenwort!«
    »Ich glaube nicht, daß die Regierung je wieder normale Zustände herstellen kann. Und nun wollte ich dich fragen: Selbst wenn sich die Dinge normalisieren sollten, können die Partner – mit oder ohne offizielle Hilfestellung kann die IranOil uns hinausbeißen und unsere Flugzeuge und Einrichtungen behalten?«
    »Warum sollten sie das tun? Sie brauchen doch die Helis … Na ja, wenn sie es wollten, könnten sie es tun«, antwortete er und stieß dabei einen Pfiff aus, weil er selbst noch nie an diese Möglichkeit gedacht hatte. »Na klar könnten sie das. Und ganz leicht auch noch. Sie könnten andere Piloten einstellen, Iraner oder Söldner – sind wir das nicht auch? Ja, sie könnten uns ausweisen und unsere Einrichtungen behalten. Wenn wir hier aber alles verlieren, bedeutet das das Ende für die S-G.«
    »Das dachte auch Duncan. Und wenn sie das wirklich versuchen sollten – könnten wir mit unseren Flugzeugen und Ersatzteilen das Land verlassen?«
    Er lachte. »Das wäre ein Handstreich, der Geschichte machen würde, aber dergleichen geht nicht, Genny. Stell dir vor, sie erwischen uns dabei, sie würden uns gehörig einheizen. Das könnten wir unmöglich machen – nicht ohne Erlaubnis der obersten Luftfahrtbehörde.«
    »Ich glaube einfach nicht, daß du dich hinauswerfen lassen würdest.«
    »Ich glaube es auch nicht«, gab er sogleich zurück, »aber was ich tun würde, das weiß nur der liebe Gott.«
    Er sah das hübsche Gesicht, das zu ihm aufblickte, sah hinter ihren Augen den geheimen Kummer und wußte, daß ihre Sorge nicht nur McIver galt und dem, was er aufgebaut hatte, nicht nur ihrer eigenen Zukunft, die wie die seine auch an S-G gebunden war, sondern auch Andy Gavallan und all den anderen. »Was ich tun würde? Wertmäßig haben wir im Iran genauso viele Ersatzteile wie Vögel. Wir müßten damit anfangen, die ersteren hinauszuschaffen. Aber wie wir das zuwege bringen sollen, ohne daß die Iraner mißtrauisch werden, das weiß ich nicht. Alles können wir bestimmt nicht mitnehmen. Und dann müssen wir alle gleichzeitig hinaus, wir, unsere Helis aus Teheran, Täbris, Kowiss, Zagros, Bandar-e Delam und von hier. Wir würden …« Er überlegte kurz. »Wir würden alle hier zusammenkommen müssen und dann nach Al Schargas … Doch selbst dort können sie alles beschlagnahmen lassen.« Er musterte Genny. »Glaubt Andy, daß die Partner so etwas im Schilde führen?«
    »Nein, nein, das glaubt er nicht, noch nicht, und auch Duncan ist sich da nicht sicher. Aber es ist eine Möglichkeit, und im Iran wird es mit jedem Tag schlimmer. Darum bin ich hier, um Andy zu fragen. Man kann das ja nicht in einem Brief oder einem Telex erörtern.«
    »Du hast mit Andy telefoniert?«
    »Ja, und ihm zumindest so viel gesagt, wie ich mich zu sagen traute. Duncan hat mir empfohlen, vorsichtig zu sein. Andy hat mir versprochen, in London alles auszuchecken. Bei seiner Rückkehr will er entscheiden, was wir tun sollen. Wir müssen auf alles gefaßt sein – meinst du nicht auch, Scrag?«
    »Ich habe mich schon gefragt, was ausgerechnet dich veranlaßt haben könnte, deinen Mann allein zu lassen. Hat er dich hierher geschickt?«
    »Selbstverständlich. In ein paar Tagen wird Andy da sein.«
    Scragger schwirrte der Kopf. Wenn

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