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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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einem freundlichen Lächeln gewünscht, als er gegangen war.
    »Wie bitte?«
    »Ich bin Glenn Wesson von der Wesson Oil Marketing, und Sie sind Andrew Gavallan, stimmt's? Wir haben gehört, Sie und Ihre Leute veranstalten morgen ein … ein ›Kamelrennen‹ bei der Dez-al-Oase. Stimmt's?«
    »Das sind nicht wir, Mr. Wesson. Wir interessieren uns nicht sonderlich für Kamele.«
    »Ach ja? Dann sollten Sie's mal versuchen, Sir. Macht viel Spaß. Na, trotzdem viel Glück.«
    Zufall? Für Ausländer waren Kamelrennen hier eine beliebte Zerstreuung, und die Dez-al-Oase ein beliebter Ort für das islamische Wochenende. »Danke, Mr. Sibbles. Auf morgen dann.« Er steckte die Wettervorhersagen ein, ging in die Abfertigungshalle hinaus und lenkte seine Schritte zum Büro. Weder ein positives Ja noch ein positives Nein. Samstag ist sicherer als morgen. Ich kann es nicht mehr lange hinausschieben. »Wie wirst du dich entscheiden?« hatte ihn Maureen, seine Frau, vorgestern vor seinem Abflug gefragt.
    »Ich weiß es nicht, Schatz. Mac hat eine gute Nase. Ich werde mich von ihm beraten lassen.«
    Und jetzt war Mac nicht da! Mac ist verrückt geworden, dachte er wütend, fliegt ohne ärztliches Attest und bleibt natürlich in Kowiss hängen! Erikki steckt immer noch Gott weiß wo, und der arme alte Duke hat eine Stinkwut im Bauch, daß er nicht mehr auf der Dienstliste steht; dabei kann er von Glück reden, daß er jetzt draußen ist. Dr. Nutt hatte recht gehabt. Das Röntgen zeigte, daß mehrere Knochensplitter seine linke Lunge durchstoßen hatten, und ein weiteres halbes Dutzend eine Arterie bedrohte. Er warf einen Blick auf die Uhr: 20 Uhr 27. Duke dürfte bereits aus der Narkose erwacht sein. Ich werde mich bald entscheiden müssen. Zusammen mit Charlie Pettikin. Es muß bald sein.
    Er durchschritt die Tür mit der Aufschrift ›Kein Zutritt für Unbefugte‹ und marschierte den von Doppelfenstern gesäumten Gang entlang. Auf dem Vorfeld wurde die 707 von einem Follow-me-Car auf ihren Abstellplatz geführt. Mehrere Fokker-Wolf waren in einer Reihe geparkt, daneben ein PanAm-Jumbo, der routinemäßig die Evakuierungsflüge aus Teheran besorgte, und ein halbes Dutzend privater Jets, darunter auch ihre 125. Ich wünschte, es wäre schon Samstag, dachte er. Oder nein, lieber nicht.
    ›S-G Helicopters, Fluggesellschaft‹ stand auf der Tür ihres Büros. »Guten Abend, Scot.«
    »Guten Abend, Vater.« Scot lächelte. Ein Buch im Schoß, den linken Arm in der Schlinge, saß er allein als diensthabender Offizier vor dem Funkgerät, das auf Stand-by geschaltet war. »Nichts Neues außer einer Mitteilung, du möchtest Roger Newbury daheim anrufen. Soll ich verbinden?«
    »Warte noch einen Augenblick.« Gavallan reichte ihm die Wettervorhersagen. Scot sah sie schnell durch. Das Telefon läutete. Während er noch las, nahm er den Hörer ab. »S-G?« Er lauschte kurz. »Ach ja. Nein, er ist nicht hier. Tut mir leid. Ja, ich werde es ihm ausrichten. Gute Nacht.« Er legte auf und seufzte. »Johnny Hoggs neue Flamme, Alexandra.« Er ließ die Wetterberichte sinken. »Weder süß noch sauer. Könnte sehr gut gehen, viel Wolkendeckung. Könnte aber auch sehr unangenehm werden, wenn der Wind auffrischt. Samstag wäre besser als Freitag.« Seine blauen Augen waren auf seinen Vater gerichtet, der durch das Fenster auf das Vorfeld starrte, wo die Passagiere des Jets von Bord gingen.
    »Ich stimme dir zu«, sagte Gavallan. »Aber da ist etwas …« Er verstummte, als das Hochfrequenzgerät zum Leben erwachte. »Al Schargas, hier spricht Zentrale Teheran, können Sie mich hören?«
    »Hier spricht Zentrale Al Schargas, wir hören, Sie können sprechen«, antwortete Scot.
    »Herr Direktor Siamaki wünscht unverzüglich mit Mr. Gavallan zu sprechen.«
    Gavallan schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht da«, wisperte er.
    »Kann ich etwas ausrichten, Zentrale?« sagte Scot ins Mikrophon. »Es ist schon ein bißchen spät, aber ich werde ihn so bald wie möglich verständigen.« Warten. Störgeräusche. Dann die arrogante Stimme, die Gavallan verabscheute. »Hier spricht Generaldirektor Siamaki. Sagen Sie Gavallan, er soll mich noch heute abend zurückrufen … Ich bin bis 22 Uhr 30 da oder morgen nach 9 Uhr früh. Unbedingt. Haben Sie verstanden?«
    »Gewiß, Zentrale«, gab Scot liebenswürdig zurück. »Over and out.«
    »Verdammter Trottel«, brummte Gavallan und dann, in schärferem Ton, »was zum Teufel macht er um diese Zeit noch im

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