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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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gezwungenes Lachen.
    »Ist doch komisch, Andy. Der hiesige Vertreter von British Airways und noch ein paar andere haben die verrückte Idee, daß wir etwas im Schilde führen – daß wir alle unsere Vögel abziehen wollen. Stellen Sie sich vor!«
    Gavallan seufzte. »Lassen Sie die Katze nicht aus dem Sack, Charlie, halten Sie sich an den Plan. Ich rufe an, wenn ich etwas Neues habe. Übrigens – ich hätte es beinahe vergessen: Sie erinnern sich doch noch an Ross, John Ross?«
    »Als ob ich ihn je vergessen könnte! Was ist mit ihm?«
    »Ich habe erfahren, daß er im Kuwait International Hospital liegt. Sehen Sie doch mal nach ihm, wenn Sie einen Augenblick Zeit haben.«
    »Selbstverständlich. Mache ich gleich. Was hat er denn?«
    »Das weiß ich nicht. Rufen Sie mich an, wenn Sie was wissen.« Er legte auf. Wieder ein tiefer Seufzer. »In Kuwait wissen sie Bescheid.«
    »Mensch, wenn sie es dort schon …« Scot wurde vom Telefon unterbrochen. »Hallo? Augenblick. Mr. Newbury, Vater.«
    Gavallan nahm den Hörer. »Guten Morgen, Roger, wie läuft's denn so?«
    »Oh. Na ja, eigentlich wollte ich Sie das fragen. Wie läuft's denn so? Inoffiziell natürlich.«
    »Gut, gut«, antwortete Gavallan unverbindlich. »Werden Sie den ganzen Tag im Büro bleiben? Ich würde vorbeikommen, rufe aber an, bevor ich von hier fortgehe.«
    »Bitte tun Sie das. Ich werde bis Mittag hier sein. Es ist ja ein langes Wochenende. Bitte rufen Sie mich auch sofort an, wenn Sie etwas hören – inoffiziell. Sofort. Wir machen uns hier Sorgen, und – na ja, wir können darüber reden, wenn Sie hier sind. Auf Wiedersehen!«
    »Augenblick noch. Haben Sie etwas von Ross gehört?«
    »Ja, ja, habe ich. Tut mir leid, aber er scheint schwer verletzt zu sein, keine großen Überlebenschancen. Es ist ein Jammer, aber was soll man machen? Also bis bald.«
    Gavallan legte auf. »Stimmt etwas nicht?« fragte Manuela.
    »Wie es aussieht … Ross wurde schwer verletzt, und man erwartet nicht, daß er überlebt.«
    »Entsetzlich!« murmelte Nogger. »Mein Gott …« Er hatte ihnen von Ross erzählt, wie er ihrer aller und auch Azadehs Leben gerettet hatte.
    Manuela bekreuzigte sich und flehte inständig zur hl. Maria, ihn genesen zu lassen, betete darum, daß alle Männer sicher herauskamen, alle ohne Ausnahme, und auch Azadeh und Scharazad. Warum können die Menschen nicht in Frieden miteinander leben …
    »Hat Newbury dir gesagt, was geschehen ist, Vater?«
    Gavallan schüttelte den Kopf. Er dachte an Ross, der im gleichen Alter war wie Scot, aber zäher, robuster und widerstandsfähiger als Scot, und nun … der arme Junge! Vielleicht schafft er es doch noch. O Gott, ich hoffe es so sehr … Was kann man tun? Weitermachen, mehr nicht. Azadeh wird erschüttert sein … das arme Mädchen! Und Erikki nicht minder – schließlich verdankt er ihm ihr Leben. »Bin gleich wieder da«, sagte er und ging ins Vorzimmer hinaus, wo er ein privates Gespräch mit Newbury führen konnte.
    »Teheran, hier spricht Bandar-e Delam, können Sie mich hören?«
    »Genau 5 Minuten«, brummte Scot. »Jahan ist überpünktlich. Hat Siamaki nicht gesagt, er würde um 9 im Büro sein?«
    »Ja, hat er.« Ihrer aller Augen richteten sich auf die Uhr. Es war 8 Uhr 54.
    Lengeh: 9 Uhr 01. Sergeant Qeschemi stand im Hangar und betrachtete die dort abgestellten zwei 206. Scragger und Ali Pasch standen nervös hinter ihm und beobachteten ihn. Ein Sonnenstrahl brach durch die Wolken und glitzerte auf der 212, die in 50 Meter Entfernung auf dem Heliport wartete. »Sind Sie schon einmal in einer von diesen geflogen, Exzellenz Pasch?« wollte Qeschemi wissen.
    »Mit der 206? Ja, Exzellenz Sergeant«, antwortete der Funker und schenkte dem Sergeant ein liebenswürdiges Lächeln. »Manchmal nimmt der Captain mich oder meinen Kollegen mit, wenn wir dienstfrei haben.« Innerlich war er nicht ganz so ruhig. Er machte sich Sorgen, weil er jetzt zwangsläufig an einem verräterischen Unternehmen beteiligt war – es war Verrat, gegen die Vorschriften zu verstoßen, die Polizei zu belügen, ungewöhnliche Vorgänge nicht zu melden. »Wenn Sie wollen, würde der Captain Sie jederzeit auch mitnehmen«, erklärte er. Mit allen Mitteln versuchte er jetzt, sich aus dem Sumpf herauszuarbeiten, in den seine Gefühle und der Captain ihn gebracht hatten.
    »Wäre heute ein guter Tag?«
    Nur mit Mühe hielt Ali Pasch den forschenden Blicken des Sergeant stand. »Selbstverständlich, Agha.

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