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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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›Oceanrider‹ auf, und auf dem sind wir gelandet; ganz perfekt natürlich. Es geht uns ausgezeichnet, Fowler und mir. Pas de problème ! Wie steht es mit den anderen? Mit Rudi, Sandor und Pop?«
    »Sie sind alle hier in Al Schargas, nur Mac ist im Moment noch in Bahrain. Erikki und Azadeh sind in Täbris in Sicherheit und …« Gavallan wollte hinzufügen, daß Tom sein Leben aufs Spiel setzte, weil er im Iran blieb, ließ es aber sein. »Wie wunderbar, daß auch Sie jetzt in Sicherheit sind, Marc! Ist Ihr Heli betriebsfähig?«
    »Selbstverständlich. Ich brauche nur Treibstoff und Instruktionen.«
    »Marc, Sie haben jetzt eine britische Registriernummer … Eine Sekunde … G-HKVC. Lassen Sie Ihr altes Kennzeichen verschwinden und malen Sie das neue auf! Hier war der Teufel los, und die iranische Flugsicherung ist uns auf die Schliche gekommen. Sie haben überall Fernschreiben verteilt, in welchen die Regierungen ersucht werden, unsere Maschinen zu beschlagnahmen. Sie dürfen nirgends landen.«
    Dubois' heitere Stimmung ließ nach. »Golf – Hotel-Kilo-Viktor-Charlie. Hab' verstanden, Andy. Das Glück war auf unserer Seite, denn die ›Oceanrider‹ fährt unter liberianischer Flagge, und der Kapitän ist Brite. Das erste, worum ich ihn gebeten habe, war Farbe. Farbe … Haben Sie verstanden?«
    »Ja, wunderbar. Erzählen Sie weiter!«
    »Da das Schiff auf dem Weg nach dem Irak war, hielt ich es für das beste, den Mund zu halten und zu bleiben, wo ich war, bis ich mit Ihnen sprechen konnte …« Durch die halboffene Tür sah Dubois den irakischen Direktor näherkommen. Viel lauter und mit leicht veränderter Stimme fuhr er fort: »Unsere Übereinkunft mit der ›Oceanrider‹ ist eine feine Sache, Mr. Gavallan, und ich freue mich, Ihnen berichten zu können, daß der Kapitän sehr zufrieden ist.«
    »Okay, Marc. Jetzt werde ich die Fragen stellen. Für wann ist das Ende der Ladearbeiten vorgesehen, und welchen Hafen laufen Sie als nächsten an?«
    »Vermutlich morgen.« Höflich nickte Dubois dem Iraker zu, der hinter seinem Schreibtisch Platz nahm. »Wenn alles nach Plan geht, ist Amsterdam unser nächster Anlaufhafen.«
    »Was meinen Sie, können Sie die ganze Strecke auf Deck bleiben? Natürlich würden wir die Gebühren zahlen.«
    »Ich wüßte nicht, warum das nicht möglich sein sollte. Aber jetzt muß ich aufhören. Ich wollte mich eigentlich nur einmal melden. Fowler läßt alle grüßen, und wenn es geht, rufe ich Sie über Funk, wenn wir vorbeikommen.«
    »Mit ein bißchen Glück sind wir dann nicht mehr da. Die Vögel werden morgen als Frachtgut abtransportiert. Sobald Sie durch die Straße von Hormus sind und den Golf verlassen haben, ersuchen Sie den Kapitän, mit uns Kontakt in Aberdeen aufzunehmen. In Ordnung? Ich versetze Sie alle an die Nordsee, bis wir klarsehen. Ach ja: Sicher haben Sie kein Geld mehr. Unterschreiben Sie für alles, und ich werde das mit dem Kapitän regeln. Wie ist sein Name?«
    »Tavistock, Brian Tavistock.«
    »Verstanden. Marc, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie froh ich hin.«
    »Ich auch. A bientôt !« Dubois legte den Hörer auf und dankte dem technischen Direktor.
    »Es war mir ein Vergnügen, Captain«, gab der Mann nachdenklich zurück. »Werden jetzt alle großen Tanker mit einem eigenen Hubschrauber fahren?«
    »Das weiß ich nicht, Monsieur. Wäre vielleicht nicht schlecht. Oder?«
    Der Direktor lächelte. Er war ein großgewachsener Mann in mittleren Jahren, sprach englisch mit amerikanischem Akzent und war vermutlich in den Staaten ausgebildet worden. »Ein iranisches Küstenwachboot liegt da draußen und beobachtet ›Oceanrider‹. Sonderbar, was?«
    »In der Tat.«
    »Zum Glück bleiben sie in ihren Gewässern. Diese Iraner halten sich für die Herren des ganzen Golfs. Waren Sie schon einmal im Irak?«
    »Leider nein, Monsieur.«
    »Bagdad ist eine große Stadt, uralt und doch modern – und wie der Rest des Iraks eines Besuchs wohl wert. Wir haben neun Milliarden Tonnen Ölreserven nachgewiesen, und zweimal soviel warten noch auf Entdeckung. Wir wären ein wertvoller Handelspartner für Frankreich, das uns getrost stärker unterstützen könnte.«
    »Ich bin nur ein Pilot, Monsieur«, entgegnete Dubois. »Politik ist nicht meine Sache.«
    »Das wäre bei uns unmöglich. Die Politik ist das Leben. Wir mußten Lehrgeld bezahlen, um das herauszufinden. Schon im Paradies – wußten Sie, daß schon seit 60.000 Jahren Menschen hier leben? Das

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