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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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einen Laut des Erstaunens, die darauffolgende Stille und die Explosion freudiger Erregung. Dann rief sie auf den Balkon hinaus: »Es ist Andy, Conroe, Marc Dubois hat angerufen, und sie sind im Irak auf einem Schiff, er und Fowler, auf einem Tanker, und sie sind in Sicherheit … O Andy, das ist ja wunderbar! Was? O ja, es geht ihm gut, und ich werde … Aber was ist mit Kasigi? … So … ja, gut.« Sie legte auf und eilte zu Starke zurück. »Noch keine Nachricht von Kasigi. O Conroe!« Jetzt lag sie neben ihm auf den Knien, umarmte ihn, Glückstränen in den Augen. »Ich war so besorgt um Marc und Fowler! Ich hatte Angst, sie würden es nicht schaffen.«
    »Verdammt!« stieß er hervor, selbst kaum fähig zu reden. »Mach schon, Kasigi! Mach schon!«
    Flughafen Al Schargas: 18 Uhr 18. Gavallan saß am Fenster seines Büros und sah, wie Newburys Dienstwagen mit dem kleinen Union Jack durch das Tor schwenkte: Fahrer in Uniform, zwei Gestalten im Fond. Er nickte ein wenig, ging zum Waschbecken hinüber, spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete es ab.
    Die Tür ging auf. Scot kam herein, mit ihm Charlie Pettikin. Beide waren sehr blaß. »Keine Bange«, sagte Gavallan, »kommt rein!« Er ging wieder zum Fenster, bemühte sich, ruhig zu bleiben, trocknete sich die Hände ab und blieb stehen. Die Sonne näherte sich dem Horizont. Wir sind soweit, dachte er. »Wozu jetzt hier warten?« Er marschierte ihnen voraus in den Gang hinaus. »Ist doch prima, daß Marc und Fowler wohlauf sind, nicht wahr?«
    »Wunderbar«, sagte Scot. »Zehn von zehn Vögeln, Paps, Besser geht's gar nicht.«
    Den Gang hinunter und in die Halle. »Wie geht es Paula, Charlie?«
    »Oh, ihr … ihr geht's gut, Andy.« Pettikin staunte über Gavallans Kaltblütigkeit und beneidete ihn darum. »Sie … sie ist vor einer Stunde nach Teheran geflogen, wird wohl nicht vor Montag zurück sein, vielleicht aber doch schon morgen.« Diese verdammte Operation ›Wirbelsturm‹, dachte er verbittert, sie hat alles kaputtgemacht. Ich weiß ja: Wer nicht wagt, der gewinnt nicht. Aber was hätte ich denn tun sollen? Wenn sie unsere Helis schnappen, bin ich meinen Job los, und ich habe so gut wie nichts gespart. Ich hin viel älter als sie und … Und überhaupt! Irgendwo bin ich froh. Jetzt kann ich ihr das Leben nicht verpfuschen, wie ich meines verpfuscht habe, und sie wäre ja sowieso verrückt, wenn sie ja sagen würde. »Paula ist okay, Andy.«
    »Sie ist ein nettes Mädchen.«
    In der Halle wimmelte es von Menschen. Als sie sie durchquerten, wechselten sie von der Kühle des Hauses zur Wärme des Sonnenuntergangs an der Eingangstreppe. Überrascht blieb Gavallan stehen. Die ganze S-G-Mannschaft hatte sich hier versammelt: Scragger, Vossi, Neureiter, Lutz, Kelly, Petrofi, Freddy Ayre und alle anderen, dazu die Mechaniker. Ohne sich zu rühren, beobachteten sie den näherkommenden Wagen, der am Fuße der Treppe hielt.
    Newbury stieg aus. »Guten Abend, Andrew«, sagte er. Alle starrten wie versteinert: Neben ihm stand Kasigi und nicht der Iraner, und Kasigi strahlte. »Ich verstehe eigentlich selbst nicht, was da los ist«, sagte Newbury mit verdattertem Gesicht. »Aber der Botschafter, der iranische Botschafter, hat in letzter Minute abgesagt, desgleichen der Scheich. Dafür ist Mr. Kasigi gekommen, um mich zum Empfang in der japanischen Botschaft abzuholen, weil heute abend keine Inspektion stattfindet.«
    Gavallan stieß einen Jubelschrei aus, und nun umringten alle Kasigi, dankten ihm, redeten, lachten und stolperten übereinander. Kasigi aber sagte: »… und auch morgen wird es keine Inspektion geben, und wenn wir den Botschafter kidnappen müssen …« Das Gelächter und der Jubel steigerten sich, und Scragger tanzte einen Hornpipe. »Kasigi, hoch!«
    Gavallan bahnte sich einen Weg zu Kasigi, umarmte ihn ungestüm und brüllte: »Danke, danke! In drei Tagen haben Sie die ersten drei Vögel, den Rest zum Wochenende …« Und dann, ohne erkennbaren Zusammenhang: »Um Himmels willen, laßt mir noch einen Augenblick Zeit, ich muß es Mac sagen und Duke und den anderen … Inzwischen könnt ihr hier schon feiern. Alles geht auf meine Rechnung.«
    Kasigi sah ihn davoneilen und lächelte still in sich hinein.
    Im Krankenhaus: 18 Uhr 32. Mit zitternden Händen stellte Starke das Telefon nieder. Glückstrahlend ging er auf die Veranda. »Verdammt noch mal, Manuela, verdammt noch mal, wir haben es geschafft! Keine Inspektion! Andy

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