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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Börsenkrach in Hongkong.«
    »Ja.«
    »Es sieht schlimmer aus, als es den Anschein hat. Da ist einer mit ganz schweren Geschützen aufgefahren, und Linbar steht mit dem Rücken zur Wand. Wenn du die 212 rauskriegst und im Geschäft bleibst, wirst du deine X63 stornieren müssen und …«
    Gavallans Temperatur stieg um ein paar Grade. »Aber Ian, mit denen kann ich das Monopol von Imperial Helicopters durch besseren Service und mehr Sicherheit brechen, und dazu kommt noch …«
    »Das verstehe ich alles, alter Junge, aber wenn wir das nötige Kleingeld nicht haben, kannst du sie nicht kaufen. Tut mir leid, aber so ist es nun mal. Die Börse spielt verrückt, es ist schlimmer als sonst, sogar die Japaner müssen bluten, und wir können es uns einfach nicht leisten, daß Toda dabei zusammenbricht.«
    »Vielleicht haben wir Glück, und ich bekomme meine X63 trotzdem. Übrigens, hast du gehört, daß Linbar Profitable Choy einen Sitz im Vorstand angeboten hat?«
    »Ja. Eine interessante Idee.« Es klang flach, und Gavallan konnte es weder positiv noch negativ deuten. »Ich habe auf Umwegen davon erfahren. Wenn alles klappt, wirst du dann am Montag in London sein?«
    »Ja. Heute nach Sonnenuntergang und morgen abend werde ich mehr wissen. Wenn alles gut geht, mache ich Zwischenstation in Bahrain, um McIver zu besuchen, und fliege dann nach London weiter. Warum?«
    »Es könnte sein, daß ich dich bitte, London zu streichen und dich mit mir in Hongkong zu treffen. Es hat sich da eine verdammt interessante Situation ergeben – es betrifft Nobunaga Mori, das war neben Profitahle Choy der einzige Zeuge, als David MacStruan starb. Vor ein paar Tagen ist Mori in seinem Haus in Kanazawa – das ist auf dem Land, ein Stück südlich von Tokio – unter rätselhaften Umständen verbrannt. Mit der heutigen Post bekam ich einen Brief. Ich kann am Telefon nicht darüber reden, aber es ist ein verdammt interessanter Brief.«
    Gavallan hielt den Atem an. »Dann war es also kein Unfall?«
    »Darüber möchte ich mich erst äußern, wenn wir uns treffen – in Tokio oder London, so bald wie möglich. Übrigens hatten Hiro Toda und ich die Absicht, uns in Kanazawa zu treffen, an dem Abend, als Mori starb. Im letzten Augenblick mußten wir absagen.«
    »Mein Gott, da hattet ihr aber Glück!«
    »Ja. Aber jetzt muß ich Schluß machen.« Sie verabschiedeten sich. Gavallan starrte auf den Telefonapparat. Scot kam mit neuen Nachrichten über verfügbare Piloten und Flugzeuge, aber Gavallan hörte seinen Sohn kaum. War es also doch Mord gewesen? Dieser verdammte Linbar … Aber irgendwie muß ich diese X63 kriegen, ich muß …
    Wieder das Telefon. »R-Gespräch für Effendi Gavallan.« Sein Herz schlug höher. War es Erikki? »Ich übernehme die Gebühren. Bitte sprechen Sie etwas lauter, ich kann Sie kaum hören. Von wo kommt der Anruf?«
    »Augenblick.« Während er geduldig wartete, sah er zu dem Tor am Ende der Rollbahn hinüber, durch das der Scheich und die anderen kommen würden, wenn Kasigi es nicht schaffte, einen Aufschub für die Inspektion zu erreichen. Der Atem stockte ihm, als eine große Limousine mit einem Al-Schargas-Stander näherkam, aber in einer Staubwolke wieder verschwand. »Andy!« meldete sich am anderen Ende der Leitung eine Stimme, die er kaum hören konnte. »Ich bin es, Marc, Marc Dubois …«
    »Marc? Marc Dubois?« stammelte Gavallan und ließ fast den Hörer fallen. »Allmächtiger! Marc? Geht es Ihnen gut? Was zum Teufel ist passiert, wo stecken Sie, ist Fowler in Ordnung?«
    Die Antwort war unverständlich. »Sagen Sie's noch einmal!«
    »Wir sind in Khor al Amaya …« Khor al Amaya war die etwa einen Kilometer lange irakische Bohrinsel vor der Mündung des Schatt-al-Arab, etwa 800 Kilometer nordwestlich. »Können Sie mich hören, Andy? Khor al Amaya …«
    Auf der Bohrinsel Khor al Amaya. Marc Dubois hielt sich ein Ohr zu, um besser zu hören. Er bemühte sich, nicht zu schreien und seine Worte vorsichtig zu wählen. Das Telefon befand sich im Büro des technischen Direktors der Bohranlagen. Im Nebenraum hielten sich eine Menge Iraker und Ausländer auf, die alles hören konnten. »Das ist hier kein Privatanschluß … vous comprenez ?«
    »Ich hab' verstanden, aber was ist denn passiert? Hat man Sie aus dem Meer gefischt?«
    Dubois vergewisserte sich, daß niemand mithörte, und antwortete dann vorsichtig: »Nein, mon vieux , mir ging der Treibstoff aus, und da tauchte plötzlich der Tanker

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