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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Erleichterung darüber, dass alles so glimpflich abgelaufen war. Wie ein reißender Fluss strömte das Blut durch seine Adern, sein Herz schien ihm aus der Brust zu springen und seine Haut war zum Zerreißen gespannt. Lord Beecham lehnte sich über Helen und biss ihr direkt über dem Kragen ihrer weißen Bluse vorsichtig in den Hals.
    Er richtete sich wieder auf und zwang sich, tief durchzuatmen. »Heute Morgen sah ich, wie mein Pferd nach Eleonors Flanken schielte.«
    »Sie lügen. Denken Sie erst gar nicht daran, Ihr Pferd weiter zu imitieren. Sie werden mich dort nicht auch noch beißen. Ich werde mich jetzt ebenfalls zusammenreißen. Wie hat Ihnen mein Hals geschmeckt?«
    In diesem Moment begann es zu regnen.
    »Mein schönes Reitkostüm, auch das noch.« Helen versuchte Spenser über sich zu zerren, um ihr Reitkostüm zu schützen. Der aber musste so sehr lachen, dass ihm das Regenwasser in den Mund lief. Als er sich wieder gefangen hatte, lag er direkt über Helen. Es schien, als wären sie für einander bestimmt. Ihre Körper schmiegten sich perfekt aneinander.
    »Eine wohltuende Züchtigung von Mutter Natur«, sagte er und küsste sie auf den Mund.
    Sie erstarrte.
    Er erhob sich ein wenig und blickte ihr in die Augen. »Was haben Sie? Ich habe weder meine Finger unter Ihre Röcke wandern lassen, um das zarte Fleisch ihrer Kniekehlen zu ertasten, noch habe ich ein weiteres Mal an Ihrem Hals geknabbert, von Ihren >Flanken< ganz zu schweigen. Ich habe Sie nur geküsst. Das ist wirklich nichts Dramatisches, nur die Berührung zweier Münder. Was zum Teufel ist los mit Ihnen, Helen?« Die Ellbogen auf gestützt lag er über ihr. Es regnete so stark, dass das Wasser des kleinen Baches sie jeden Moment erreichen konnte. Doch Helen machte keine Anstalten aufzustehen. Sie starrte ihn an.
    »Denken Sie wieder daran, wie Sie mir die Stiefel ausziehen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Vorsichtig küsste Spenser sie erneut.
    »Das ist lächerlich«, flüsterte Helen in seinen Mund hinein, schlang die Arme um seinen Rücken und zog ihn so eng an sich, dass kein Regentropfen mehr zwischen sie gelangen konnte. Seine Hände zerzausten ihr Haar, seine Zunge drang in ihren Mund. Sein Puls raste. Helen ging es nicht anders. Sie versuchte, ihre Beine zu öffnen, und spürte, wie er vor Erregung zitterte.
    Spenser riss sich von ihr los und versuchte auf seine Füße zu kommen. Darm packte er ihre Hand und zog sie ebenfalls hoch. »Es schüttet wie aus Eimern. Wir müssen uns irgendwo unterstellen.«
    Er half ihr den Uferhang hinauf. »Wo sind wir?«
    Scheinbar noch benommen, sah sie ihn an.
    »Helen! Kommen Sie zu sich. Hören Sie auf, daran zu denken, was ich als Nächstes mit Ihnen tun werde. Oder denken Sie daran, was Sie mit mir tun werden? Wie auch immer, vergessen Sie das für einen Moment. Wo können wir Schutz finden?«
    Sie hob den Arm und wies nach rechts. »Dort, hinter dem Wäldchen ist eine uralte, halb zerfallene Hütte. Es dürften nicht mehr als vierhundert Meter sein.«
    Sie schlugen sich in den Wald auf der anderen Seite des Weges. Das Blätterdach war hier so dicht, dass es zumindest einen Teil des Regens abhalten konnte.
    Lord Beecham bemerkte, dass etwas mit seinem rechten Bein nicht in Ordnung war. »Verdammt.« Es musste verstaucht sein. Er blickte sich nach Helen um. Schwer atmend stand sie hinter ihm, das wundervoll blonde Haar klebte nass an Gesicht und Kopf. »Wie fühlen Sie sich?« Er legte seine Hand an ihre Wange.
    »Besser als Sie. Soll ich Sie stützen?«
    Lord Beecham schüttelte den Kopf. »Nein, es geht schon. Es ist nur eine leichte Verstauchung. Wo müssen wir lang?«
    Sie kämpften sich weiter durch das dichte Unterholz, bis Helen plötzlich stehen blieb und sich umschaute. »Es muss ganz in der Nähe sein, da vorne rechts, an der kleinen Lichtung.«
    Drei Minuten später hatten sie die Hütte erreicht. »Gott sei Dank, es steht noch«, keuchte Helen, als sie auf die einstmals nur baufällige, mittlerweile beinah völlig zerfallene Hütte zueilten. »Wenigstens ist das Dach noch zum Teil in Ordnung.«
    »Sie warten hier«, sagte Lord Beecham und stieß vorsichtig die verrottete Tür auf. Es knarrte und quietschte, und die ohnehin lockeren Türangeln lösten sich noch ein wenig mehr.
    »Kommen Sie herein«, rief er Helen über die Schulter zu. Drei vermoderte Balken trugen das, was vom Dach übrig geblieben war. Die Holzdielen am Boden der Hütte waren völlig verfault.
    Zum Glück gab es eine

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