WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
moderne Anleger muss auch wissen, welche Möglichkeiten der Information und Aktion ihm heute das Internet bietet – Möglichkeiten, die bis vor wenigen Jahren nur Profis zur Verfügung standen. Allerdings: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Auch die Ganoven haben das Internet längst entdeckt. Deshalb sollten Sie vor den ersten Schritten an die Börse sachkundige Beratung suchen. Ein Depot, in dem Ihre Wertpapiere verwahrt werden, brauchen Sie in jedem Fall. Da bietet es sich an, beides miteinander zu verbinden.
Bank, Sparkasse oder Direktbank?
Auch wenn die Börse in mancher Hinsicht viele Ähnlichkeiten mit einem Wochenmarkt hat, so gibt es doch auch deutliche Unterschiede. Zum Beispiel können Sie als privater Anleger nicht einfach über die Börse bummeln, sich das Angebot anschauen und hier ein paar Aktien von Siemens und dort ein paar von Infinion kaufen. Sie brauchen immer einen Vermittler. Das ist in der Regel Ihre Bank oder Sparkasse. Beim ersten Mal gehen Sie dazu an den Bankschalter und sprechen mit einem Berater.
Wenn Sie als Kunde bereits registriert und bekannt sind, können Sie Ihre Aufträge mündlich, telefonisch und schriftlich per Fax oder E-Mail geben. Bei Direktbanken oder entsprechender Freischaltung Ihres Wertpapierkontos ist auch die »Selbstbedienung« per Internet möglich.
Der gute alte Brief kann natürlich immer noch für einen Auftrag verwendet werden. In vielen Fällen ist es aber wichtig, dass Ihre Orders möglichst schnell ausgeführt werden. Denn die Kurse ändern sich nicht nur täglich, sondern oft von Minute zu Minute. Papiere, die am Morgen noch einen kleinen Gewinn hatten, können bei Börsenschluss im Minus stehen, und die gleiche Aktie, die zu Handelsbeginn noch preiswert erschien, kann aufgrund von Übernahmegerüchten am Abend zu teuer geworden sein. Deshalb sollten Sie für Ihre Aufträge immer ein schnelles Medium wählen. Der Brief gehört heute nicht mehr dazu. Er kann aber ausreichen, wenn Sie auf diesem Weg Aufträge geben, die ohnehin zu einem späteren Termin abgewickelt werden – wie etwa der regelmäßige Kauf von Fondsanteilen am Monatsende zu einem vorher festgelegten Betrag. Brieflich erteilt werden können auch Aufträge zur Ausübung von Bezugsrechten oder zur Zeichnung von Aktien anlässlich einer »Initial Public Offer« (IPO), wie der erstmalige Börsengang eines Unternehmens genannt wird. In diesen Fällen bieten schriftliche Orders den Vorteil, dass Ihr Auftrag eindeutig dokumentiert ist.
|35| Neben einem sogenannten Verrechnungskonto (das kann zum Beispiel Ihr Girokonto oder auch ein neues Konto sein) brauchen Sie zunächst einmal ein Depot zur Verwahrung der Wertpapiere, das Sie neu eröffnen müssen. Denn es empfiehlt sich nicht, Wertpapiere selbst zu verwahren und zu verwalten. Die meisten Papiere bestehen heute nicht mehr als gedruckte Urkunde (»effektive Stücke«), sondern nur noch virtuell, also als Datei. »Tafelgeschäfte«, bei denen früher die Aktien oder Anleihen bei der Bank über den Tisch gereicht wurden, um gegen Hergabe eines Coupons die Dividende oder die Zinsen zu kassieren, sind da nicht mehr möglich. Ganz abgesehen davon, dass auch der Finanzminister das nicht gerne sieht – denn wer bar kassiert, vergisst leicht, Steuern zu zahlen
Wenn der »Papierkram« erledigt ist, können Sie später Aufträge auch schriftlich oder telefonisch geben. Wenn Sie bei der Bank oder Sparkasse bereits bekannt sind, können Sie Ihre Wertpapiergeschäfte von zu Hause oder dem Büro aus erledigen. Es reicht, wenn Sie bei der Wertpapierabteilung der Bank anrufen und Ihrem Berater sagen, welche Aktien oder Fondsanteile Sie kaufen oder verkaufen wollen. Er führt dann den Auftrag so schnell wie möglich für Sie aus. Dafür berechnet die Bank Ihnen Gebühren. Später können Sie dann auch vom heimischen PC aus Wertpapiere über ihre Bank kaufen und verkaufen.
Fortgeschrittene können auch über eine Direktbank ordern und die Möglichkeiten des Online-Brokerage nutzen. Sie können nämlich Geld sparen, wenn Sie Ihre Wertpapiere bei einer Direktbank oder bei einem Discount-Broker kaufen. Das geht dann aber nur per Telefon oder über das Internet. Sie erhalten in der Regel keine Beratung. Eine prompte Abwicklung zu niedrigeren Kosten als bei einem herkömmlichen Kreditinstitut wird jedoch garantiert. Beim Fondskauf fällt bei einer Direktbank das teure Aufgeld – bis zu 5 Prozent – ganz oder teilweise weg. Auch bei Aktien oder
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