WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
Optionsscheinen liegen die Preise für die Dienstleistung des Kreditinstituts deutlich niedriger. Einige Direktbanken werben damit, dass sie für ein Börsengeschäft nur etwa ein Viertel der Gebühren verlangen, die eine normale Bank berechnet. Bei einem Auftragsvolumen von beispielsweise 10 000 Euro sind das 25 Euro statt der sonst fälligen 100 Euro. Auch die Depotkosten sind bei den Direktbanken deutlich niedriger. Und es kann in Zukunft noch billiger für Sie werden, denn unter den Discountern herrscht scharfer Wettbewerb.
Bei fast allen Discount-Brokern kostet die Order am Telefon mehr, als wenn Sie Ihre Geschäfte online abwickeln. Abgesehen davon richten sich die Kosten für den Wertpapierkauf meist nach der Anlagesumme. Festpreise |36| sind Mangelware. Wer seine Wertpapiere selten »umschichtet«, also nicht so oft kauft und verkauft, muss sich weniger um die Orderpreise als vielmehr um die Kosten rund um das Depot kümmern. Banken und Sparkassen sind da manchmal sehr einfallsreich. Je nach Institut können Kosten oder Gebühren nicht nur für die Lagerung von Wertpapieren, sondern auch für Steuerbescheinigungen oder das Führen des Wertpapierabrechnungskontos anfallen. Dafür schreibt der Gesetzgeber den Kreditinstituten ein amtliches Muster vor. Dies ist verbindlich für das Layout der Jahresbescheinigung. Von ihm darf nicht abgewichen werden.
Achtung!
Vorsicht, wenn Ihnen die Bank Kosten für die Erstellung von Steuerbescheinigungen berechnet! Diese brauchen Sie nicht zu zahlen: Die Jahresbescheinigung muss nach Paragraf 24c des Einkommensteuergesetzes (EStG) kostenlos sein.
Fordern Sie darüber hinaus Aufstellungen über Kapitalerträge und Veräußerungsgeschäfte aus Finanzanlagen, die sogenannte Erträgnisaufstellung an, kann die Bank dafür ein Entgelt in Rechnung stellen. Wenn Sie die Bank wechseln wollen, weil eine andere Ihnen günstigere Konditionen bietet, drohen außerdem Kosten für die Schließung des Kontos und die Übertragung der Wertpapiere auf das neue Depot. Das allerdings müssen Sie sich nicht gefallen lassen: Der BGH entschied, dass Depotübertragungen kostenlos sein müssen.
WISO rät
Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Kreditinstitut oder dem Wechsel zu einer anderen Sparkasse oder Bank sollten Sie immer zuerst nach den Kosten fragen! Nicht jede Direktbank ist für Sie als Anleger günstig, sondern nur diejenigen, die sich auf das Wertpapiergeschäft spezialisiert haben.
Außerdem sollten Sie nicht nur auf die Gebühren achten, sondern auch die Kosten für Ferngespräche oder das Homebanking, also Telefon- und Internetkosten berücksichtigen. Oft handelt es sich bei den Billiganbietern um |37| Call-Center mit schlichter oder fehlender Beratung und zum Teil teuren Telefonnummern. Als Neueinsteiger sollten Sie mindestens drei Vergleichsangebote machen lassen. Analysieren Sie Ihr Orderverhalten und wählen Sie danach den passenden Anbieter aus. Wer es mit dem verstorbenen Altmeister Kostolany hält und seine Aktien nach dem Kauf erst einmal vergessen will, für den spielen die Spesen beim Kauf und Verkauf keine so wichtige Rolle. Wer sich dagegen ständig bemüht, sein Depot zu optimieren, für den können die Entgelte eine ganz entscheidende Rolle spielen.
Wichtig ist auch, dass Sie prüfen, in welcher Form Ihre Depotbank abrechnet. Es gibt nämlich sehr unterschiedliche Abrechnungssysteme:
Bei einem Festpreis wird für jede Order ein bestimmter Betrag berechnet, unabhängig vom Volumen.
Bei einer Festpreisstaffel gilt für jede Orderkategorie ein Festpreis.
Bei einer Provisionsstaffel gilt: Je größer die Order, desto stärker sinkt die prozentuale Gebühr. Wer viel kauft, zahlt also relativ gesehen weniger.
Weit verbreitet ist die prozentuale Provision. Das bedeutet, dass immer vom Anlagebetrag ein bestimmter prozentualer Betrag als Provision berechnet wird. Meist gibt es jedoch eine Mindestgebühr. Das fällt dann besonders ins Gewicht, wenn Sie regelmäßig kleinere Beträge anlegen. Viele Banken berechnen aber auch einen Grundpreis plus einer prozentualen Provision. Das bedeutet, dass auf einen festen Grundpreis noch eine Provision erhoben wird, die von der Ordergröße abhängt. Bei welcher Direktbank Sie am besten aufgehoben sind, richtet sich daher ganz nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und nach Ihrem Typ:
Als »Sparplan-Typ« sollten Sie darauf achten, dass von Ihrer Sparrate möglichst viel in den Fonds fließt und möglichst wenig für
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