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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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Banken mit Aufträgen geradezu überschwemmt werden und daher nicht alle gleichzeitig abwickeln können. Es kann aber auch daran liegen, dass sich für bestimmte Aktien nicht sofort ein entsprechendes Angebot oder eine passende Nachfrage finden lässt. Je »marktenger« ein Papier ist, umso größer ist diese Gefahr.
    Wenn Sie vermeiden wollen, dass Sie Aktien zu einem Preis kaufen oder verkaufen, der deutlich über beziehungsweise unter Ihren Vorstellungen liegt, dann können Sie Ihren Auftrag »limitieren«. Das bedeutet, dass er nur ausgeführt wird, wenn dies zu dem von Ihnen festgelegten Kurs möglich ist. Das bewahrt Sie vor unangenehmen Überraschungen. Ein solcher limitierter Auftrag gilt in der Regel bis zum Ende des Monats. Danach muss er erneuert werden.
    Beispiel
    Sie können mit solchen Limits auch »auf Zeit spielen«. Wenn Sie beispielsweise erwarten, dass der Kurs von Siemens in den kommenden Tagen von derzeit 90 auf 85 Euro sinken wird, können Sie Ihre Bank beauftragen, zum Kurs von 85 zu kaufen. Sie sind dann sicher, dass Sie diesen günstigen Einstiegskurs nicht verpassen, wenn die Aktie tatsächlich so weit fällt. Wenn Sie umgekehrt BASF-Aktien besitzen, die Anfang 2008 80 Euro notierten und von denen Sie erwarten, dass sie in absehbarer Zeit nicht über 85 Euro steigen werden, dann können Sie den Auftrag geben, die Aktien zu verkaufen, sobald sie das von Ihnen gesetzte Kursziel erreicht haben.
     
    Die Preislimitierung gilt aber lediglich als Ober- beziehungsweise Untergrenze. Bei einem Verkaufslimit muss also mindestens der vorgegebene Kurs erreicht werden. Ein höherer Kurs ist natürlich nicht nur erlaubt, sondern aus der Sicht des Verkäufers erwünscht. Umgekehrt legt ein Kauflimit lediglich die Preisobergrenze fest. Niedrigere Kurse sind aber möglich und natürlich für den Käufer von Vorteil.
    |103| WISO rät
    Limitierte Aufträge sind vor allem immer dann sehr zu empfehlen, wenn es um die Aktien kleinerer Unternehmen geht, bei denen auch kleinere Käufe und Verkaufsorders Kursbewegungen auslösen können.
    Wenn nämlich jemand am PC sieht, dass Sie einen unlimitierten Auftrag zum Verkauf Ihrer Aktien gegeben haben, kann er versuchen, durch ein möglichst niedriges Angebot günstig an Ihre Papiere zu kommen und ein Schnäppchen zu machen. Umgekehrtes gilt für den Verkauf: Wenn Sie da nicht klar angeben, wo für Sie die Untergrenze liegt, kann es passieren, dass der Erlös für Ihre Papiere schließlich deutlich unter Ihren Erwartungen liegt.
    In bestimmten Situationen kann es dennoch sinnvoll sein, zu »jedem Preis« zu kaufen oder zu verkaufen – zum Beispiel, wenn Sie erwarten, dass das Papier auf jeden Fall in den kommenden Wochen und Monaten stark steigen wird. Das Gleiche gilt, wenn Sie in naher Zukunft einen Kursabsturz befürchten. Bei Aktien großer Gesellschaften, die täglich millionenfach gehandelt werden – wie das bei allen im Dax notierten Unternehmen der Fall ist –, kann Ihnen dabei wenig passieren. Ihr Auftrag hat in diesem Fall wegen seiner verhältnismäßig geringen Größe keinen Einfluss auf die Kursbildung.
    Bei Auftragserteilung muss der Anleger die Gültigkeitsdauer des vorgegebenen Limits festlegen. In der Regel werden Limitierungen entweder nur für einen Tag oder aber bis Monatsende vergeben. Abweichende Regelungen sind jedoch möglich. Für die Limitierung der Wertpapierorder berechnet die Bank eine Gebühr, weil ihr erhöhte Kosten entstehen, wenn wiederholt versucht werden muss, den Auftrag zum vorgegebenen Preis durchzuführen. Wird das Limit lediglich für den Tag der Auftragsvergabe vorgegeben, oder wird das Limit schon am ersten Tag der Laufzeit erreicht, so werden oftmals keine Gebühren berechnet.
    WISO rät
    Erkundigen Sie sich deshalb vorab bei Ihrem Kreditinstitut immer nach den Konditionen für Limits und andere Anweisungen.
    |104| Limitierte Wertpapierorders können grundsätzlich bei allen Wertpapiergeschäften vergeben werden, die über die Börse getätigt werden. So lassen sich Kauf- und Verkaufslimits bei dem Handel mit Aktien, Anleihen, Optionsscheinen, aber auch bei Derivaten wie Optionen und Futures einsetzen. Auch bei Emissionen von Wertpapieren, bei denen die Preisfindung mithilfe des Bookbuilding-Verfahrens (siehe das entsprechende Kapitel weiter oben) stattfindet, können Kauflimits vorgegeben werden. Kommt es während der Laufzeit der Limitierung eines Aktienkaufs oder -verkaufs zu einer Dividendenausschüttung und damit zu

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