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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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konnten.
    Kein Wunder, dass Anfang 2008 immer mehr Finanzprodukte auf den Markt kamen, deren Initiatoren und Käufer auf fallende Kurse spekulierten: Börsengehandelte Indexfonds (ETF), die beispielsweise europäische Stoxx600-Short-Indizes auf Branchen wie Banken, Health-Care-Unternehmen, Öl, Gas oder Technologie abbilden. Also: Wenn Sie mit demnächst fallenden Kursen rechnen oder Ihr Depot schon in guten Börsenzeiten gegen mögliche Verluste absichern wollen, sollten Sie Ihre Sparkasse oder Bank nach Indexfonds fragen, die Short-Indizes abbilden.

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|174| Geldanlage in Fonds
    Für Sparer gibt viele gute Gründe, nicht immer alles selbst machen zu wollen, sondern Fachleute zu beauftragen. Das gilt für Reparaturen im Haus ebenso wie an der Börse: Nicht jeder hat die Lust, die Zeit, den Mut oder die notwendige Geschicklichkeit, um an der Wasser- und Stromleitung herumzubasteln – oder auf eigene Faust sein Glück an der Börse zu versuchen. Manche wollen sich auch nicht ständig mit dem Thema Geld beschäftigen, aber trotzdem etwas Vernünftiges damit anfangen. Viele wissen inzwischen, dass sie sich nicht allein auf die staatliche oder betriebliche Altersversorgung verlassen dürfen, um im dritten Lebensabschnitt ausreichend abgesichert zu sein. Sie wollen deshalb regelmäßig einen festen Betrag von ihrem Einkommen abzweigen und anlegen, um langfristig ein ausreichendes finanzielles Polster zu schaffen. In allen diesen Fällen ist es sinnvoll, sich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die das Fondssparen bietet.
    Im Bereich der Investmentfonds sind die Angebote heute so vielfältig, dass Sparer auch hier die »Qual der Wahl« haben. Doch die Quälerei lohnt sich in zweifacher Hinsicht. Denn einerseits gibt es heute für jeden Anlegertyp maßgeschneiderte Lösungen, andererseits sind die Qualitätsunterschiede gewaltig. Deshalb ist ohne ausreichende Information und Beratung die Gefahr groß, dass das sauer verdiente Geld in die falschen Fonds investiert wird oder gar unseriösen Geschäftemachern in die Hände fällt. Das in Jahrzehnten gebildete Sparkapital kann dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein. Berichte über Opfer von Anlagebetrügern können Sie fast täglich in der Zeitung lesen.
    Rausch und Krise – die Hausse der späten 90er Jahre und die Baisse an den Aktienmärkten, die danach vom Frühjahr 2000 bis in den März 2003 |175| anhielt und die Erschütterungen an den internationalen Börsen durch die US-Immobilienkrise seit Mitte 2007 – haben zu einer nachhaltigen Verunsicherung der Anleger geführt. Das gilt nicht nur für diejenigen, die ihr Geld durch den Kauf von Aktien direkt an der Börse anlegen. Es gilt auch für die Fondssparer. Denn die Fonds, die ihrerseits das bei den Sparern eingesammelte Kapital im In- und Ausland in Unternehmensanteile investieren, werden von der weltweiten Börsenkrise fast ebenso gebeutelt wie Privatanleger. Das galt natürlich in erster Linie für Aktienfonds. Die Fonds, die einen Index abbilden, rauschten in der Vergangenheit ebenso in die Tiefe wie die zugrunde liegenden Indizes Dax, Stoxx, Nemax oder Dow Jones.
    Noch schlimmer traf es Branchenfonds, die auf die falschen Wirtschaftszweige gesetzt hatten. Wer in den Jahren 2000 bis 2003 entnervt ausstieg, hat daher oft herbe Verluste hinnehmen müssen. Wer dagegen cool blieb, sein Investment durchhielt oder – besser noch – weiter monatlich eine feste Summe anlegte, konnte später die Früchte ernten. Denn die Erholung der Börsen, die ab 2005 weltweit wieder richtig in Schwung kamen, sorgte dafür, dass viele Fonds ihre Verluste nicht nur aufholten, sondern auch wieder in die Gewinnzone kamen. Von diesem Aufschwung profitierten natürlich besonders die Anleger, die erst nach dem Kurseinbruch mit einmaligen oder regelmäßigen monatlichen Zahlungen Aktien oder Fondsanteile kauften.
    WISO rät
    Investmentfonds eignen sich vor allem für Sparer mit mittel- und langfristigen Anlagezielen. Wegen des oft bei 5 Prozent liegenden Ausgabeaufschlags ist ein schneller Ein- und Ausstieg, wie es beim Kauf einzelner Aktien möglich ist, hier nicht zu empfehlen. Der Anlageerfolg stellt sich oft erst nach einigen Jahren ein.
    Der Kauf von Fondsanteilen ist vor allem dann sinnvoll, wenn monatlich ein festgelegter Betrag gespart wird. Während es beispielsweise schwierig ist, jeden Monat für 50 Euro einzelne Aktien zu kaufen, macht die regelmäßige Anlage einer solchen Summe bei Fonds kein

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