WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
2007 Wertsteigerungen von 13,9 und 10,8 Prozent pro Jahr auf. Auf zwanzig Jahre zurückgerechnet weisen sie noch immer ein jährliches Plus von 8,4 und 8,2 Prozent aus. Bei den risikoärmeren Rentenfonds sieht es nicht ganz so gut aus, dafür konnte der Anleger auch gut schlafen. Immerhin erzielten vom Datum Ende 2007 aus gerechnet weltweit investierende Rentenfonds 5,8 Prozent und Europa-Rentenfonds 5,5 Prozent an jährlicher Wertsteigerung. Ähnlich gut entwickelten sich offene Immobilienfonds. So resultierten aus einer Einmalanlage in Höhe von umgerechnet 10 000 Euro zum Stichtag 31. Dezember 1987 zwanzig Jahre später 27 930 Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 5,3 Prozent. Langfristig gesehen steht die Aktie trotz aller Rückschläge also immer wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen. Trotz der doch ordentlichen Renditechancen landet Deutschland mit durchschnittlich 7 500 Euro pro Kopf auf den einer der hinteren Ränge im internationalen |178| Vergleich. Die Engländer haben im Schnitt 10 600 Euro auf der hohen Kante, die Österreicher 14 000, die Franzosen 22 000 und die Amerikaner als Spitzenreiter 26 800 Euro.
Fazit: Investmentsparen lohnt sich – bei Aktien- wie bei Renten- und Immobilienfonds. Aber es lohnt sich noch mehr, unter den Guten nach den Besten zu suchen. Denn nur die schaffen es, den »Index« zu schlagen – also höhere Zuwächse zu erzielen als die Börse insgesamt.
Niemand kann genau vorhersagen, wie lange die guten und die schlechten Jahre an der Börse jeweils dauern. Zudem sind nicht immer alle Börsen weltweit im gleichen Maß betroffen. Auch wenn die großen Trends heute meist global sind, gibt es regionale Unterschiede. In Japan hat sich bis in die Gegenwart die Börse noch immer nicht wirklich von dem schweren Rückschlag nach dem Kursfeuerwerk der 70er und 80er Jahre erholte. Anfang der 90er Jahre erreichte der Nikkei seinen historischen Höchststand von etwas über 40 000 Punkten. Nach dem jähen Absturz in den darauffolgenden Jahren – unter anderem auch, weil damals eine spektakuläre Immobilienblase geplatzt war – hat der wichtigste japanische Aktienindex diese Höhe niemals mehr auch nur annähernd erreicht. In Deutschland und den europäischen Nachbarländern folgte dagegen nach der Baisse von 2000 schon ab Mitte 2003 wieder ein kontinuierlicher Kursanstieg.
WISO rät
Wenn Sie auf »Nummer sicher« gehen wollen, haben Sie bei einer Anlage Ihrer Ersparnisse in Fondsanteilen durch eine Aufteilung der Sparbeträge auf Aktien und Rentenfonds die Möglichkeit, zweigleisig zu fahren. Das bietet die Möglichkeit, die zur Ergänzung der monatlichen Rente oder aus anderen Gründen benötigten Beträge in schlechten Börsenzeiten dem Rentenfonds zu entnehmen und in guten auf den Aktienfonds zurückzugreifen.
Fast parallel dazu entwickelte sich auch die Zahl derjenigen, die ausschließlich Investmentfondsbesitzer sind. Während Anfang 1997 nur 2,3 Millionen Bundesbürger Anteile an Fonds besaßen, erreichte ihre Zahl Mitte des Jahres 2001 einen vorläufigen Rekordwert von fast 10,2 Millionen. Ende 2007 sind es laut BVI immerhin noch rund 8 Millionen Bundesbürger, die regelmäßig in Investmentfonds investieren. Nach dem langandauernden Crash an den internationalen Finanzmärkten und den fluchtartigen Bewegungen raus |179| aus den Aktienmärkten wird das unter Branchenexperten als beachtliche Konsolidierung der Investmentbranche bezeichnet. Das Fondsvermögen der privaten Sparer betrug Ende September 2007 laut BVI 735,8 Milliarden Euro. Vier Jahre zuvor – am gleichen Stichtag 2003 – waren es noch 426,5 Milliarden Euro. Zu der rasanten Wertsteigerung trug auch die wachsende Zahl von Riester-Fondssparplänen und das Fondssparen mit vermögenswirksamen Leistungen bei. Das zeigt: Die Vertrauenskrise an den Kapitalmärkten in den Jahren zwischen 2000 und 2003 hatte auch für das Fondssparen dramatische Folgen, denn gleichzeitig gingen auch die investierten Beträge deutlich zurück – obwohl eigentlich das Gegenteil rational gewesen wäre, denn so billig waren Aktien und Fondsanteile lange nicht mehr zu haben.
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Investmentfonds: Was ist das eigentlich?
Fondssparen gibt es seit 1950 in Deutschland. Es begann mit dem Fondra, einem Mischfonds für Aktien und Renten mit Anlageschwerpunkt in Deutschland. Wer seit seiner Auflage monatlich 100 Mark oder später rund 51 Euro in den Fondra einzahlte, konnte bisher pro Jahr
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