WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
der börsengehandelten Indexfonds und die Tatsache, dass der Nettoinventarwert der Fonds alle 15 Sekunden an der Börse neu errechnet und den Anlegern zur Verfügung gestellt wird.
WISO rät
Klassische Indexfonds sowie die börsengehandelten Indexfonds (XTF oder ETF) sind für einen langfristig angelegten Vermögensaufbau durchaus geeignet. Sie streuen Ihr Risiko damit auf den gesamten Aktien oder Rentenkorb des Index.
Wer sich für diese Art von Investmentsparen entscheidet, sollte dennoch nicht alles auf eine Karte setzen. Dax und Stoxx können sich durchaus unterschiedlich entwickeln. Neben dem Aktienfonds sollte auch einer stehen, der sich auf den Rentenindex bezieht. So betreiben Sie eine angemessene Risikostreuung in Ihrem Depot, profitieren einerseits von den Wachstumschancen bei Aktien und können andererseits auf die größere Sicherheit der Anleihen vertrauen.
Länderfonds und Regionenfonds
Bei regional definierten Fonds beschränken sich deren Manager bei ihrer Anlagestrategie auf ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region. Sie halten |200| also Ausschau nach den besten Werten in der Schweiz oder in den USA, in Großbritannien oder Frankreich oder beobachten eine Region wie Lateinamerika, Asien oder Osteuropa. Je nach der »Reife« des jeweiligen Börsenplatzes ist bei dieser Anlagepolitik unter Umständen mit rasanten Kursgewinnen und Kursverlusten zu rechnen. Ein Beispiel dafür sind die beachtlichen Kurssteigerungen, die 2005 und 2006 die Fonds erzielten, die auf die Aktienmärkte in Lateinamerika, Osteuropa oder Indien fokussiert waren.
WISO rät
Eine Anlage in Regionalfonds sollten Sie sorgfältig durchdenken. Sie sollten prüfen, ob sich dort tatsächlich überdurchschnittliche Wachstumschancen bieten.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Bei Länder- und Regionenfonds spielt die Währung eine entscheidende Rolle. Der schönste Anstieg eines Index in Brasilien oder Australien bringt dem in Euro rechnenden Anleger wenig, wenn die schwache Währung des jeweiligen Landes einen Großteil der Erträge wieder auffrisst. In Euroland fällt dieses Risiko weg – beispielsweise bei Fonds, die in kleinere und mittlere europäische Unternehmen mit hoher Dividendenrendite investieren wie ADIG Selection Dividende. Andere gegen Währungsschwankungen immune Fonds sind beispielsweise der MSCI Euroland, der zwischen Anfang 2001 und 2006 trotz des Crashs eine Wertsteigerung um über 62 Prozent schaffte, oder BWK-Dividendenstrategie-Euro, der seinen Anlegern in dieser Zeit einen Vermögenszuwachs von 76 Prozent bescherte.
Mischfonds
Diese Fonds mischen Aktien- und Rentenpapiere. Das kann sehr hilfreich sein, wenn ein langfristiger Vermögensaufbau geplant ist – beispielsweise für eine spätere private Rente. Im Gegensatz zu reinen Aktien- oder Rentenfonds enthält das Depot eines Mischfonds beide Wertpapiergattungen. Das Management versucht, die größeren Gewinnchancen bei Aktien mit der höheren Sicherheit einer Anlage in Rentenpapiere zu kombinieren. »Sicherheit plus Gewinn« – so könnte die Hauptformel für die Anlage in einen Mischfonds lauten, und zwar in dieser Reihenfolge.
|201| Aus der Zwitterkonstruktion dieses Fondstyps ergibt sich logischerweise eine besondere Anlagestrategie. Die Anlageschwerpunkte variieren je nach der Situation an den Aktien- und Rentenmärkten. Die Struktur eines Mischfonds setzt sich gewöhnlich zusammen aus:
öffentlichen Anleihen,
Pfandbriefen,
Kommunalobligationen,
Geldmarktpapieren,
Aktien aus allen Branchen, Ländern und Regionen,
Barreserven,
Sonstigem.
Allerdings ist »Mischfonds« ein weiter Begriff, hinter dem sich höchst unterschiedliche Chance-Risiko-Profile verbergen können. Welches für Sie – oder die aktuelle Situation – am besten geeignet ist, müssen Sie aus der konkreten Situation heraus entscheiden. Und das können Sie am besten, wenn Sie wissen, was jeweils hinter den Anlagekonzepten steckt. Grundsätzlich gibt es bei den Mischfonds drei verschiedene Gruppen:
gemischte Fonds mit offensiver Ausrichtung, also hohem Aktienanteil;
gemischte Fonds mit ausgeglichenen Anteilen von Renten und Aktien;
gemischte Fonds mit defensiver Ausrichtung, also hohem Rentenanteil.
Sie können bei einigen Gesellschaften schon am Namen erkennen, welche der drei Strategien dort verfolgt wird. Bei den Fonds der schweizerischen UBS sieht das zum Beispiel so aus:
»Growth« signalisiert einen höheren Aktienanteil (rund 65 Prozent).
»Balanced-Fonds« steht für eine
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