WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
Kosten wert ist. Dabei gilt es auch zu beachten, dass Sie bei Fonds, die hinter dem Index herhinken, die (wenig erfolgreichen) Aktivitäten des Managements ebenfalls mit höheren Gebühren bezahlen müssen, da sie nicht erfolgsabhängig sind.
Auch wenn Sie sich bei Ihren Anlageentscheidungen auf die Fonds konzentrieren, die sich an einem Index orientieren, besteht an Angeboten kein Mangel. Mit Indizes aus dem Bereich der Euro-Stoxx-Indexfamilie, dem SDax in Deutschland für kleinere Unternehmen oder dem TecDax für die 30 größten Aktien aus den Wachstumsbranchen können Anleger mittlerweile fast in jeder Region oder Branche investieren, ohne sich den Risiken eines Missmanagements bei aktiven Fonds auszusetzen.
WISO rät
Wenn Sie also auf eine positive Entwicklung der Börse wetten, sich aber nicht auf einzelne Werte oder Branchen einlassen wollen, dann ist ein »passiv« geführter Indexfonds das Richtige für Sie.
Voraussetzung ist aber, dass der Anleger keinen Wert auf einen Sieg über das jeweilige Börsenbarometer legt. Denn das kann per Definition kein Indexfonds |198| schaffen. Die Wertentwicklung hinkt dem Index eher ein wenig nach. Dafür sorgen schon die Kosten (wie der marktübliche Ausgabeaufschlag und die Verwaltungsgebühr) des Fondsmanagements. Der Fonds muss außerdem, je nach Börsenentwicklung, mehr oder weniger häufig Transaktionen vornehmen, um den Index möglichst genau nachbilden zu können. Diese Kosten drücken ebenfalls die Wertentwicklung, sind aber geringer als bei aktiv gemanagten Aktienkörben.
Börsengehandelte Indexfonds
Anleger, denen einzelne Investmentfonds zu risikoreich sind, können auf börsengehandelte Fonds zurückgreifen. Darunter befinden sich spezielle Aktienfonds und zahlreiche Indexfonds. Sie sind erst seit 2001 auf dem Markt. Vor allem die börsengehandelten Indexfonds sind nichts anderes als eine kostengünstige Variante der schon länger existierenden indexnahen Fonds, die oben beschrieben wurden. Die Deutsche Börse AG hat eine Handelsplattform für diese neuen Finanzprodukte geschaffen und will damit an den Erfolg dieser Anlageform in den USA anknüpfen. Auf den Internetseiten der Deutschen Börse AG (http://boerse-frankfurt.com) werden die Preise ständig aktualisiert. Sie finden alle börsengehandelten Indexfonds unter dem Stichwort ETF (Indexfonds). ETF werden genauso gehandelt wie Aktien und haben wie diese eine Wertpapierkennnummer. Der Unterschied liegt darin, dass der Anleger mit einer Aktie Anteile an einem Unternehmen erwirbt. Mit einem ETF dagegen kauft er Anteile an einem Index wie dem Dax, dem MDax, Euro-Stoxx oder einem Rentenindex. Der Unterschied zu herkömmlichen Investmentfonds besteht darin, dass deren Anteilspreise nur einmal am Tag festgelegt werden – und das manchmal recht spät. Der Wert der Anteile nicht börsennotierter Fonds wird anhand der Kurse der in ihrem Portefeuille enthaltenden Wertpapiere errechnet.
Ganz anders bei den ETF: Sie werden wie eine Aktie gehandelt. Bei diesen Finanzprodukten richtet sich der aktuelle, laufend ermittelte Kurs nach Angebot und Nachfrage. Banken, die als sogenannte Designated Sponsors auftreten, verpflichten sich zu einem fortlaufenden Handel während des gesamten Börsentages. So können Anleger theoretisch sogar »Day-Trading« mit diesen Indexfonds betreiben, also mehrmals am Tag kaufen und verkaufen, um zu versuchen, an den Kursschwankungen zu verdienen. Längst haben die ETF auch in Deutschland den Weg aus der Marktnische gefunden. Ende 2007 wurden bereits fast 300 ETF an der Deutschen Börse gehandelt. |199| Ihr verwaltetes Vermögen lag 2001 noch bei 2,7 Milliarden Euro. Ende 2007 lag es bereits bei rund 65 Milliarden.
Börsengehandelte Indexfonds können ab einem Volumen von einem Stück geordert werden. Dabei entspricht der Wert eines Zertifikats einem Hundertstel des zugrunde liegenden Indizes. Auf dem Niveau von 5 800 Punkten würde damit ein Dax-Anteil rund 58 Euro kosten.
Beim Kauf von Indexfonds über die Börse fällt kein Ausgabeaufschlag wie bei einem herkömmlichen Investmentfonds an. Der Spread oder Aufschlag, also der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis, ist vergleichsweise niedrig. Die jährliche Managementgebühr für die Verwaltung und Betreuung der Fonds liegt bei maximal 0,5 Prozent des Fondsvermögens. Auch das ist deutlich niedriger als bei den herkömmlichen Indexfonds.
Für Transparenz sorgt die laufende Veröffentlichung der Preisspannen bei Kauf und Verkauf
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