WISO - Aktien, Anleihen und Fonds
in den USA seit Sommer 2007 hat aber die Anleger rund um den Globus in Angst und Schrecken versetzt. Viele dieser ABS waren auf einmal nicht mehr verkaufbar und drückten umgehend auf die Rendite in den Geldmarktfonds. Jeder Sparer sollte also genau hinsehen, wenn er sich für einen Geldmarktfonds entscheidet und danach fragen, in was er aktuell investiert ist.
WISO rät
Dieser Fondstyp kann attraktiv sein, wenn Sie Ihr Geld nur mal eben kurz »parken« wollen. Das kann beispielsweise sein, wenn Sie nach einer Gewinnmitnahme ein wenig warten wollen, bis sich wieder eine günstige Einstiegschance an der Börse ergibt, oder Sie noch ein wenig Zeit benötigen, um sich endgültig für die eine oder andere langfristige Fondsstrategie zu entscheiden.
Indexfonds
»Das Vorbild immer im Auge behalten«, lautet die Devise aller Indexfondsmanager. Denn die von ihnen erzielten Renditen werden immer mit der Wertentwicklung des betreffenden Marktes (Aktien- oder Rentenmarkt) verglichen. Dabei vergleicht man die Wertentwicklung oder Performance des Fonds mit einem Index. Je nach Ausrichtung des Fonds kann das der Dax, |196| Stoxx, Dow Jones, ein Branchenindex oder der MSCI-Index der Weltaktienmärkte sein. Das gilt natürlich besonders für einen Indexfonds, der es sich zum Ziel gesetzt hat, sich bei seiner Vermögensanlage exakt an dem Aktienkorb zu orientieren, der dem jeweiligen Index zugrunde liegt. Kursgewinne der einen oder anderen Aktie, die Ausgabe neuer Aktien, eine neue Gewichtung dieser Papiere im Index oder gar der Austausch der im Index enthaltenen Aktien sind daher die Signale, auf die der Manager eines Indexfonds reagieren muss.
1975 legte die amerikanische Fondsgesellschaft Vanguard den ersten Publikumsfonds auf den S&P 500 auf. In Großbritannien und den USA fließen bereits ein Großteil der Anlagegelder in diese Produkte. Auch in Deutschland hat sich das in Indexfonds angelegte Vermögen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
Da Fondsmanager bei einem Indexfonds nicht die ihrer Meinung nach aussichtsreichsten Titel kaufen, sondern versuchen müssen, die Indexstruktur nachzubilden, liefert ein solcher Fonds seinen Anlegern im Idealfall die gleiche Performance wie der zugrunde liegende Index. Wenn zum Beispiel ein Aktien-Indexfonds den Dax abbilden soll, muss er anteilsmäßig die 30 wichtigsten deutschen Aktien im Fondsvermögen haben. Das war allerdings in Deutschland bis Mitte 2002 nur schwer zu verwirklichen. Denn bis dahin durfte ein Indexfonds nicht mehr als 10 Prozent seines Vermögens in einem Einzeltitel anlegen. So schrieb es das Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) vor. Daraus ergab sich ein Problem, wenn beispielsweise ein Wert wie die T-Aktie innerhalb des Dax ein deutlich höheres Gewicht hatte. Der Fondsmanager durfte diese Entwicklung nicht vollständig nachvollziehen, sondern musste dieses Dax-Schwergewicht in seinem Fonds untergewichten. Deshalb waren deutsche Indexfonds bis zum Finanzmarktförderungsgesetz von 2002 nur »indexnahe« Fonds. Für alle, die noch einen dieser alten Fonds im Depot haben, gelten weiterhin diese einschränkenden Bestimmungen – es sei denn, die vertraglichen Regelungen sind nachträglich geändert worden.
Egal, ob alte oder neue Welt – Indexfonds sind bei Anlegern sehr beliebt. Dafür gibt es gute Gründe:
Indexfonds sind kostengünstiger zu betreuen als andere, weil die Fondsmanager weniger Wertpapier-Transaktionen im Fonds abwickeln.
Damit entstehen den Anlegern deutlich weniger Kosten als bei den sogenannten »aktiv gemanagten« Fonds.
Die jährlichen Ertragsvorteile von bis zu 2 Prozent allein aufgrund der |197| deutlich niedrigeren Transaktionskosten schlagen sich in einer entsprechend besseren Wertentwicklung nieder.
Das könnte dadurch ausgeglichen werden, dass die Manager der aktiven Fonds leichter »Rosinen picken«, also die Werte ins Depot nehmen können, bei denen sie die stärksten Kurssteigerungen und hohe Dividenden erwarten. Doch Fehlanzeige: Statistiken belegen, dass bisher nur eine deutliche Minderheit der aktiv gemanagten Fonds den Vergleichsindex schlägt. Die Zahlen schwanken je nach Jahr und Quelle zwischen 10 und 25 Prozent. Gleichzeitig gibt es viele aktiv gemanagte Fonds, die deutlich schlechter abschneiden als der Vergleichsindex.
WISO rät
Sie sollten sich fragen, ob Ihnen die – vergleichsweise geringe – Chance, mit einem aktiv gemanagten Fonds über dem Durchschnitt liegende Erträge zu erzielen, die höheren
Weitere Kostenlose Bücher