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WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

WISO - Aktien, Anleihen und Fonds

Titel: WISO - Aktien, Anleihen und Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jungblut
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der Fondsbranche studieren die Mentalität der Anleger und entwickeln auf der Basis dieses Wissen ihre Produktpalette. Der Anleger, der zu ängstlich ist für einen Aktienfonds, soll mit einem Garantiefonds geködert werden. Das Sicherheitsdenken wird angesprochen und gleichzeitig eine Garantie vorgegaukelt, die es so eigentlich gar nicht gibt: Wer sich an einem Garantiefonds beteiligt, geht durchaus Risiken ein. Die für den Kauf fällige Gebühr ist meist verloren. Beträgt also der Ausgabeaufschlag 3 Prozent, gibt es in einem solchen Fall zum Beispiel statt 20 000 Euro nur 19 417 Euro zurück. Hinzu kommt der Zinsverzicht, denn eine festverzinsliche Anlage hätte im selben Zeitraum zusätzliches Geld erwirtschaftet.
    Achtung!
    Viele Garantiefonds geben die Rückzahlungsgarantie nur für einen bestimmten Zeitpunkt. Für die Zeit davor gilt das nicht.
    Deswegen sollten Sie sich selbst ein paar Fragen beantworten, bevor Sie sich auf Garantiefonds einlassen:
Wird Ihr Kapital zu 100 Prozent garantiert oder nur zu 90 oder 80 Prozent?
Steht die Garantie in angemessenem Verhältnis zu der eingeschränkten Teilnahme an steigenden Aktienkursen?
Gilt die Garantie nur zum Laufzeitende des Fonds, können Sie also bei einer zwischenzeitlichen Veräußerung durchaus Verluste erleiden?
Wird der Ausgabeaufschlag mit abgesichert oder nicht?
Gibt es Einschränkungen für die Garantie, etwa wenn die Kurse besonders stark fallen?
    |194| WISO rät
    Statt eines Garantiefonds können Sie sich eigentlich gleich eine Bundesanleihe zulegen. Dann wissen Sie wirklich »garantiert«, wann Sie wie viel Geld zurückerhalten.
    Gegen Garantiefonds spricht, dass die Gewinne begrenzt sind, dass bei vorzeitigem Verkauf der Kapitalschutz entfallen kann und dass Verluste dann natürlich nicht ausgeschlossen sind. Für Garantiefonds spricht, dass die Verluste begrenzt sind. Gerade in turbulenten Börsenzeiten raubt das Investment dem Anleger dann nicht den Schlaf.
    Geldmarktfonds
    Geldmarktfonds sind eine kurzfristige Anlageform für Gelder, die nicht als Festgeld bei der Bank »geparkt« werden sollen. Seit 1994 sind Geldmarktfonds in Deutschland zugelassen. Vor allem in unruhigen Börsenzeiten rückt diese als verhältnismäßig sicher geltende Anlagemöglichkeit verstärkt ins Blickfeld der Anleger.
    Anders als Festgeld kennt der Geldmarktfonds keine starren Anlagezeiträume. Das Kapital ist täglich verfügbar, und die Zinsen orientieren sich an den kurzfristigen Geldmarktsätzen. Aufgrund der sehr kurzen Restlaufzeiten bestehen praktisch keine Kursrisiken. Die vom Gesetzgeber maximal erlaubte Restlaufzeit von zwölf Monaten wird in den meisten Fällen deutlich unterschritten. Ausgabeaufschläge werden in der Regel keine erhoben.
    Die Geldmarktfonds sind eine echte Alternative zu allen anderen Formen der kurzfristigen Geldanlage geworden. Um dem Anleger das bieten zu können, was sie versprechen, investieren die Geldmarktfonds in großem Stil in
kurzfristige Termingelder (Tages- und Monatsgelder),
Pfandbriefe (Anleihen zur Finanzierung von Hypotheken),
Commercial Papers (kurzfristige Schuldentitel von Unternehmen),
Floater (kurzfristige Anleihen mit variablem Zins),
ABS, Asset Backed Securieties (forderungsbesicherte Wertpapiere)
    Die Geldmarktfonds profitieren von ihrem starken Marktauftritt. Sie erhalten bessere Konditionen als Kleinanleger, da sie in großem Stil investieren. Viele Kleinanleger machen aus dem Geldmarktfonds einen starken Großanleger |195| mit entsprechenden Renditevorteilen. Davon profitiert der Einzelne mit seinen Fondsanteilen.
    Die Anleger begrüßen sie offenbar als liquide Anlageform. Der Vorteil: Diese Anlage lässt alle Dispositionsmöglichkeiten seitens des Anlegers offen. Das Geld ist jederzeit frei verfügbar, sozusagen von einem Tag auf den anderen, und gewährt – jedenfalls statistisch betrachtet – in der Regel etwas mehr Rendite als das Sparbuch.
    Doch Vorsicht: In der jüngsten Vergangenheit haben einige Geldmarktfondsmanager auf ein neues Finanzprodukt gesetzt, auf sogenannte ABS (Asset Backet Securities). Dahinter verbergen sich zum Beispiel Forderungen aus Hypotheken, die in handelbare, verzinsliche Wertpapiere umgewandelt wurden. Eine Zeit lang ergab diese Anlageform je nach Größenordnung eine Erhöhung der Rendite gegenüber der reinen Geldmarkt-Investition um 0,1 bis 1,6 Prozentpunkte pro Jahr. Bei den nicht gerade üppigen Renditen von klassischen Geldmarktfonds war das verlockend. Die Immobilienkrise

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