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Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee

Titel: Wissen auf einen Blick - Ozeane und Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viering und Knauer
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Beispiel hätte der Blick aus dem All einen ganz anderen Planeten gezeigt als heutzutage.
Pangäa zerfällt
    Die Erdteile hingen damals in einem gewaltigen Superkontinent zusammen, der vom Nord- bis zum Südpol reichte. Rings um diese „Pangäa“ genannte Landmasse erstreckte sich ein einziger weltumspannender Urozean namens „Panthalassa“. Eine riesige Bucht dieses Ozeans, die sich tief in die Ostküste des Kontinents schob, haben Wissenschaftler nach einer Figur aus der griechischen Mythologie auf den Namen „Tethys-Meer“ getauft.
    Mit dieser übersichtlichen Anordnung von Land und Meer aber sollte es bald vorbei sein. Vor etwa 220 Mio. Jahren begann Pangäa zu zerbrechen. In den folgenden Jahrmillionen verteilten sich Wasser und Land neu. Risse zogen sich durch die Landmassen, Bruchstücke wanderten in andere Weltregionen. So trennte sich das heutige Nordamerika von Südamerika und Afrika, die zunächst noch zusammenhingen. Zwischen beiden Landmassen tat sich eine wassergefüllte Lücke auf – der Nordatlantik war geboren. Dieser Riss wurde immer größer und trennte schließlich auch das heutige Nordamerika von Eurasien. Gondwana im Süden umfasste Südamerika, Afrika, Indien, Australien und die Antarktis.
    Trockenes Mittelmeer
    Bevor das Mittelmeer vor etwa 5 – 6 Mio. Jahren teilweise oder sogar vollständig austrocknete, hatte es zumindest im Westen zwischen Afrika und der heutigen Iberischen Halbinsel eine Verbindung zum Atlantik. Während sich Afrika langsam nach Norden Richtung Europa schob, begann sich der Untergrund ganz im Westen des heutigen Mittelmeers stark zu heben. Dabei entstand zwischen der Iberischen Halbinsel und Afrika ein gigantischer Damm, der Atlantik und Mittelmeer voneinander trennte. Da aus dem Mittelmeer mehr Wasser verdunstet als die Flüsse nachliefern, trocknete es wohl im Lauf von mehr als 10 000 Jahren aus, an seinem Grund lagerten sich mächtige Gips- und Salzschichten ab. Lange hielt der Damm dem gigantischen Wasserdruck des einige Tausend Meter höher stehenden Atlantik wohl nicht stand und der Atlantik füllte durch die Straße von Gibraltar das Mittelmeer wieder auf
.
Die Geburt der Meere
    Auch Südamerika und Afrika brachen schließlich auseinander, ein Wassergraben öffnete sich zwischen ihnen. Daraus entstand der heutige Südatlantik, der mit dem Nordatlantik zu einem gemeinsamen Ozean verschmolz. Dieses neue Meer weitete sich immer mehr aus und von dem einst weltumspannenden Panthalassa-Meer blieb nur noch der Pazifik übrig. Auch Indien, Australien und die Antarktis lösten sich von Afrika. Indien wanderte Richtung Asien, Australien schob sich ebenfalls nach Norden, während die Antarktis nach Süden driftete. Zwischen diesen Bruchstücken erstreckt sich heute der Indische Ozean. Auch das Tethys-Meer hat seine Spuren hinterlassen. Ein Rest der Riesenbucht wurde zwischen Afrika, Südeuropa und dem Nahen Osten eingeschlossen und bildete das Mittelmeer.
    Doch auch die heutige Verteilung von Meeren und Landmassen ist nur eine Momentaufnahme. Da sich Europa und Afrika immer mehr annähern, wird z. B. das Mittelmeer irgendwann ganz verschwunden sein.

Wenn große Wasserflächen austrocknen, bleibt eine Salzschicht zurück. Aus solchen Ablagerungen können Forscher z. B. die Geschichte des Mittelmeers rekonstruieren
.
    (c) Roland Knauer

Megaflut isoliert Großbritannien
Die Eiszeit schafft den Ärmelkanal
    Als britische Forscher im Kalkgestein des heutigen Meeresgrunds die Spuren einer gewaltigen Flut fanden, wussten sie auch, wie sich vor etwa 450 000 – 200 000 Jahren die Britischen Inseln von Frankreich trennten.
Eispanzer über Nordeuropa
    Damals war es erheblich kälter als heute und der Schnee hatte sich über dem Norden Europas zu einem Eispanzer verformt, der an einigen Stellen 3000 m dick war. Auch über den Norden Englands und Irlands sowie über das heutige Wales und Schottland hatte sich ein Eispanzer gelegt. Wo heute die Wellen der mittleren Nordsee schwappen, versperrte ein gigantischer Eiswall zwischen Großbritannien und Skandinavien dem Schmelzwasser der Gletscher den Weg nach Norden.
    Kreidefelsen als Symbol
    Seit dem Dammbruch ist Großbritannien vom Kontinent getrennt: In den Eiszeiten schoss ein gewaltiger Wasserstrom aus den Schmelzwassern von Themse, Elbe und Rhein zwischen Frankreich und England nach Südwesten. Und wenn in wärmeren Perioden die Eismassen schmolzen, stiegen die Spiegel der Weltmeere und fluteten die neue Schlucht – so

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