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Wissenswert - Religion und Glaube

Wissenswert - Religion und Glaube

Titel: Wissenswert - Religion und Glaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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der Anfänge, werden auf dem Hausaltar verehrt. Am Tag nach Divali beginnt das neue Geschäftsjahr: Die alten Bücher werden geschlossen, Lakshmi soll dem Unternehmen ihren Segen spenden.
    Wie wird das populärste Wallfahrtsfest begangen?
    Â©Â Picture-Alliance/Landov
    Rituelle Bäder sind wichtiger Bestandteile der Feste Pushkar Mela und Kumbhamela.
    Sehr bekannt ist die alljährlich in Pushkar (Rajasthan) stattfindende
mela
, ein Wallfahrtsfest, dessen Hauptereignis eigentlich das rituelle Bad ist, das von Unreinheit befreit. Doch oft ist reges Markttreiben damit verbunden, das an die Kirmesfeste zu Kirchweih erinnert. Der Markt in Pushkar beginnt am Vollmondtag des Monats Karttika (Oktober/November) und dauert eine Woche. Der Kamelhandel zieht Hirten und Züchter aus ganz Rajasthan an. Gleichzeitig ist es ein Tempelfest zu Ehren des Gottes Brahma. Nach dem Bad im heiligen See von Pushkar begeben sich die Pilger zum Tempel des Gottes.
    Nur wenige Tempel sind Brahma geweiht, denn einstmals wurde er von Shiva dazu verflucht, nicht mehr verehrt zu werden. Aber als man in Pushkar einen Tempel für Brahmas Frau Gayatri errichten wollte, verlangte sie der Legende nach, dass man zuvor einen Tempel für ihren Gatten erbauen solle. Und so geschah es. Pushkar zieht heutzutage auch Touristen aus dem Westen an – doch gibt es auch für sie an diesem heiligen Ort weder Fleischgerichte noch Eier zu essen.
    Wie heißt das größte Fest der Welt?
    Es handelt sich um die Kumbhamela, zur letzten 2001 kamen 25 Millionen Menschen nach Allahabad, wo die drei heiligen Flüsse – Ganges, Yamuna und die unterirdische, mythische Sarasvati – zusammenströmen. Als einst Götter und Dämonen um einen Topf (
kumbha
) Unsterblichkeitstrank stritten, wurden einige Tropfen verschüttet. Die Orte, an denen sie auftrafen – Allahabad, Hardwar, Ujjain und Nasik –, waren fortan besonders heilig.
    Hier wird alle zwölf Jahre die Kumbhamela gefeiert, zur Erinnerung daran, dass ein Gott den Topf nach zwölf Tagen zum Himmel gebracht hat. In Hardwar ist das Fest für das Jahr 629 n. Chr. erstmalig bezeugt. Der Ablauf der rituellen Bäder ist streng geregelt. Nagasadhus (nackte Asketen) führen die Prozession an, danach folgen die anderen Gruppen religiöser Spezialisten. Schließlich nehmen auch die gewöhnlichen Gläubigen während der folgenden zwei Wochen ihr Bad.
    Wussten Sie, dass …
    Â Â Â beinahe täglich irgendwo auf dem indischen Subkontinent ein religiöses Fest zu Ehren einer Gottheit stattfindet? Neben den großen landesweiten Festen gibt es unzählige Feiertage von vorwiegend lokaler Bedeutung.
    Â Â Â in Regionen Indiens, in denen der Muttergöttinnenkult weniger ausgeprägt ist, das Durgapuja-Fest Dashehra heißt? Es erinnert dann an den Sieg des Gottes Rama über den Dämon Ravana, der im hinduistischen Epos »Ramayana« beschrieben wird.

Das indische Kastensystem: Hierarchische Gesellschaftsstrukturen
    Â©Â akg-images
    1992 richtete der Maharadscha Sukhjit Singh von Kapurthala anlässlich des 18. Geburtstages seines ältesten Sohnes eine Feier nach strengem Zeremoniell aus.
    Worauf gründet sich das Kastensystem?
    Die Vielfalt und Rangordnung der Kasten, die von Region zu Region variieren kann, wird sowohl durch religiöse als auch weltliche Maximen begründet und gerechtfertigt. Grundsätzlich ist zwischen den Sanskritbegriffen
varna
(»Farbe«) und
jati
(»Geburt«) zu unterscheiden. Das Varna-System, das göttlichen Ursprungs sein soll, definiert nur die großen vier Stände der indischen Gesellschaft: Brahmanen (Priester, Berater, Gelehrte), Kshatriya (Krieger, Adel, politische Führer), Vaishya (ursprünglich die indoarischen Viehzüchter, dann Bauern, Händler, gehobene Handwerker) und Shudra (die dienende Schicht, unter die aber durchaus auch Handwerker fallen können).
    Wie viele Kasten gibt es?
    Es gibt viele tausend Kasten (und Unterkasten), die an das Varna-Schema angepasst wurden, obwohl ihr Ursprung zumeist später anzusetzen ist und in der Regel auf nichtreligiösen Kriterien beruht. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Jati entspricht dem Beruf, den ein Mensch ausübt. Darüber hinaus bestimmt auch die ethnische oder regionale Herkunft die Kastenzugehörigkeit. So steht zum Beispiel eine aus einem sozial gesehen deklassierten Stamm hervorgegangene

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