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Wissenswert - Religion und Glaube

Wissenswert - Religion und Glaube

Titel: Wissenswert - Religion und Glaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Datierung um das 9. Jahrhundert v. Chr. Das Deuteronomium (5. Buch Mose) wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. niedergeschrieben und schließlich entstand die Priesterschrift. Diese jüngste Quellenschrift des Pentateuch wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. im babylonischen Exil verfasst. Zu dieser Zeit wurden wohl auch die vier verschiedenen Quellen redaktionell zusammengeschaltet.
    Welche Funktion hat die Thora im jüdischen Ritus?
    Die Thora steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes in der Synagoge. Sie besteht aus mehreren Pergamentblättern, die von Hand beschrieben, aneinandergenäht und auf zwei Holzstäbe gerollt sind. Dreimal wöchentlich wird aus ihr gelesen, wobei der gesamte Text abschnittweise innerhalb eines Jahres in 54 Wochenabschnitten verlesen wird. Im Reformjudentum gibt es einen dreijährigen Lesezyklus. Die Lesetage sind Samstag, Montag und Donnerstag.
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    Im Thoraschrein der ältesten Synagoge Europas, der Altneuschul in Prag, werden die Thorarollen hinter einem schweren und reich bestickten Vorhang mit Baldachin verwahrt.
    Bei der Thoralesung wirken reihum die Männer der Gemeinde mit, Voraussetzung ist einzig, dass ein
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, das heißt eine Gruppe aus zehn jüdischen Männern, vollständig anwesend ist. Nachdem sich die Gemeinde erhoben hat, wird feierlich der Thoraschrein geöffnet und die Thorarolle »ausgehoben«. Auf dem Lesepult wird sie geöffnet, dann werden drei bis sieben Männer aufgerufen, je nach Rang des Feiertages. In großen Gemeinden lesen die Männer nicht selbst den Text, sondern sprechen nur vor und nach der Lesung des Kantors einen besonderen Segen. Es folgt das feierliche »Einheben« der Rolle in den Thoraschrein.

Feste: Gedenktage an die Heilsgeschichte des Volkes Israel
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    An Purim wird der Jüdin Esther gedacht, die als Lieblingsfrau des persischen Königs eine Judenverfolgung verhindern konnte; Festrolle mit einem Gehäuse aus Sandelholz, dessen Schnitzereien Szenen aus dem Buch Esther darstellen.
    Was ist der Schabbat?
    Das ist der wöchentliche Ruhetag, der an die Schöpfung erinnern soll, als Gott nach sechs anstrengenden Tagen den siebten Tag zum Ruhetag erklärte. Am Freitagabend wird der Schabbat in der Synagoge begrüßt, äußeres Zeichen hierfür ist der Kiddusch, der Segen über den Wein. Die Begrüßungszeremonie setzt sich im häuslichen Rahmen fort. Nach dem Segnen der Kinder durch die Eltern spricht der Vater erneut den Segen über den Wein, segnet die geflochtenen Schabbatbrote und eröffnet das Festmahl. Am nächsten Vormittag steht der Synagogengottesdienst mit der Lesung aus der Thora auf dem Programm. Am Abend klingt der Schabbat schließlich mit einer feierlichen Zeremonie aus.
    Wie wird das Neujahrsfest gefeiert?
    Der »Kopf« oder »Anfang des Jahres«, das bedeutet der Name des Neujahrsfestes Rosch ha-Schana, findet am ersten und zweiten Tag des Monats Tischri im Herbst statt. Es beginnt mit dem Blasen des Schofar, eines Widderhorns, das an die versuchte Opferung Isaaks erinnern soll. Der Schall des Schofar ruft die Gläubigen zur Selbstprüfung auf. Die Tradition sagt, dass an Rosch ha-Schana drei Bücher geöffnet würden: das Buch des Lebens für die Gerechten, das Buch des Todes für die Gottlosen und das Buch für die Mittelmäßigen. In den zehn Bußtagen zwischen Rosch ha-Schana und Jom Kippur hat jeder die Möglichkeit, seinem Schicksal eine Wende zu geben.
    Welcher ist der höchste jüdische Feiertag?
    Das Versöhnungsfest Jom Kippur. Diesen strengen Fastentag am 10. Tischri, dem letzten der zehn Bußtage, verbringen fromme Juden in der Synagoge. Sie tragen weiße Trauerkleidung zum Gedenken an die Toten und legen ihre »irdische« Macht dem Schöpfergott zu Füßen. Man bittet um Vergebung der Sünden, die man gegen Gott, andere Menschen und auch sich selbst begangen hat. Durch das Kol-Nidre-Gebet wird der unvollkommene Mensch von Gelübden gegenüber Gott entbunden. Zum Ausklang des Jom Kippur wird erneut der Schofar geblasen und das Fasten beendet.
    Worauf bezieht sich das Laubhüttenfest Sukkot?
    Das fünf Tage nach Jom Kippur beginnende Fest Sukkot gedenkt der 40-jährigen Wanderschaft nach der Flucht aus Ägypten, als die Flüchtenden in provisorischen Hütten lebten. Man baut eine Hütte aus Brettern mit Palmblättern oder Weinlaub als Bedeckung.

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