Wissenswert - Religion und Glaube
Freikirchen. So glauben sie etwa daran, das Heil für bereits verstorbene Familienangehörige durch eine stellvertretende Taufe erlangen zu können, und pflegen das Selbstverständnis als wiederhergestellte Kirche, die bereits zu Zeiten des Alten Testaments bestanden haben soll. Die Mormonen nehmen aktiv am gesellschaftlichen Leben teil.
Wodurch erlangten die Davidianer traurige Berühmtheit?
Bei einer spektakulären Polizeiaktion kamen 1993 über 80 Sektenmitglieder auf ihrer Ranch im texanischen Waco um. Die Davidianer, eine seit den 1930er Jahren bestehende Splittergruppe der Siebenten-Tags-Adventisten, wurden in ihrem Zentrum durch die US-Bundespolizei FBI wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt belagert. Die Sekte deutete dies als Beginn der apokalyptischen Auseinandersetzung zwischen Gott und Satan. Bei der Erstürmung des Geländes brach dann aus nicht geklärter Ursache das tödliche Feuer aus, das über 80 Opfer forderte.
Wofür stehen die Gurus aus Indien?
Gurus treten als heilige Lehrer auf, die religiöse Erkenntnisse asiatischer, meist indischer Herkunft vermitteln. Sie hatten zunehmend Erfolg im Westen. Im Mittelpunkt der im Jahr 1966 in New York von Srila Prabhupada initiierten Hare-Krishna-Bewegung (International Society for Krishna-Consciousness, ISKCON) steht die liebende Verehrung der Gottheit Krishna. Allein das Singen (»chanten«) des Krishna-Mantras soll den Einzelnen und die Welt aus der materialistischen Verderbtheit führen.
Der indische Philosophieprofessor Rajneesh Chandra Mohan wiederum hat die hinduistische Religiosität und die westliche humanistische Psychologie miteinander verknüpft. Um die verfestigten psychischen Strukturen des Einzelnen aufzubrechen, entwickelte der seit 1971 als »Bhagwan« (»Erhabener«) bezeichnete Rajneesh verschiedenste Meditationstechniken. Im Zuge der Verbreitung von AIDS trat der sexuelle Aspekt dieser Techniken schrittweise zurück. Kurz vor seinem Tod im Januar 1990 änderte Bhagwan seinen Namen in »Osho« (»Priester«).
Welche Ziele verfolgt Scientology?
In der Praxis versucht Scientology, durch mentales Training die psychischen Eigenschaften eines Menschen zu verbessern. Der Scientology-Gründer L. Ron Hubbard (1911 bis 1986) hat die grundlegenden Prinzipien bereits 1950 in seinem Buch »Dianetik« beschrieben und im Lauf der Jahre auf andere Bereiche (Erziehung, Bildung, Wirtschaft) übertragen. Dabei vertritt Scientology ein stark auf Erfolg, Leistung und Ãberlegenheit bezogenes Menschenbild, das von einem rigiden Freund-Feind-Denken durchzogen ist. Daraus ergeben sich auch die übermäÃige Vereinnahmung von Anhängern sowie die Aggressivität, mit der Scientology Kritikern begegnet. Ob Scientology als Religionsgemeinschaft gelten kann, wird sehr unterschiedlich beurteilt.
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Gütersloh/München, 2011
epub-ISBN: 978-3-577-21014-0
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