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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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eine Mal“, zwinkerte Sunny. „Glaub mir, du hast es nötig.“
    Seth nahm den angebotenen Joint und zögerte nur einen Augenblick. Der erste Zug brannte im Rachen, in der Kehle und bis tief in die Lunge hinein. Der zweite wurde schon besser. Und nach dem dritten Zug wünschte er sich, wieder ins Bett gehen und die Augen zumachen zu können. Am besten für immer.
    Da waren Leute. Dutzende von Leuten. Alte, junge, hässliche und hübsche. Es waren Männer und Frauen, Leute in sehr in alter und in relativ neuer Kleidung und Leute, die mit bösartigem Geheul die Hände durch Kennys und Sunnys Kopf sausen ließen und gegen eine unsichtbare Wand kämpften, die offenbar um das Grundstück herum verlief.
    „Was zum Teufel …“, krächzte er und hustete. „Wer sind die?“
    „Wanderer “, entgegnete Sunny unbekümmert. „Sie sind weit von zu Hause fort und entsprechend schlecht gelaunt. Ich frage mich, was sie überzeugt hat, so weit zu wandern. Sehr ungewöhnlich.“
    „’s unsere Hochzeitsreise “, bemerkte Kenny und nahm einen tiefen Zug. „Aber mein Frauchen hat die Schwingungen schon in Center Harbour gespürt und hier sind wir.“ Er hob die Schultern und grinste. „Kann ich einfach nicht nein sagen, wenn sie mich so anschmollt.“
    „Oh, ist er nicht süß? “ Sunny strahlte. „Das ist die beste Hochzeitsreise aller Zeiten. Aber deshalb haben wir dich nicht aus dem Haus geholt.“
    „Und weswegen dann? “ Seth nahm den Joint zurück und sog zugleich fasziniert und voller Horror den Rauch ein. Die blassen Gestalten der Geister gewannen mit jedem Zug an Tiefe und Form, und auch ihre zornigen Stimmen wurden lauter und deutlicher.
    „Ich weiß, dass wir Fremde für dich sind, aber ich kann dir beibringen, wie man sie loswird “, meinte Sunny.
    Ihr Lächeln war warm und Seth hatte einfach keine Kraft, ihr zu widersprechen. „Okay. Wann und wo? “
    „Morgen Abend, an einem Ort, an dem du dich sicher fühlst. “ Sie holte eine Visitenkarte aus ihrer gehäkelten Handtasche. „Ruf mich an und beschreib mir den Weg, wenn du dort bist.“
    Seth nickte. Überwältigt betrachtete er die Geister, die wie eine Sturmflut um das Haus wüteten. Der weitaus größte Teil drang auf das Gartentor ein, sie kratzten und scharrten an der Stelle, wo in seinem Traum das Athame die Barriere berührt hatte.
    „Aber was mache ich bis dahin mit denen hier?“ Zu seinem großen Horror fühlte er seine Augen heiß und feucht werden. „Scheiße. Was mache ich hier überhaupt?“
    „Hey, hey, keine Panik “, Sunny zog ihn in eine unwillkommene und so unsagbar nötige Umarmung. „Wir kümmern uns darum, Schatz. Geh einfach schlafen, morgen ist alles wieder gut.“
    Peinlich berührt ließ Seth sich für lange Augenblicke halten. Er blickte zu seinem Fenster auf, wo Clyde ängstlich und verkrampft zu ihm zurückschaute. „Okay, aber  … lasst ihn in Ruhe, ja? Er ist ein guter Freund.“
    Kenny schnipste die Reste seiner Tüte zu Boden und trat sie aus. „Klar, Mann, ist gebongt. “
    „Na los, rein mit dir. “ Sunny schob ihn zurück in Richtung Haustür. „Morgen kannst du uns alles fragen, was du willst.“
    „Okay. “
    „Wir werden wirklich da sein “, versicherte Sunny ihm, als hätte sie seine zweifelnden Gedanken gelesen.
    „Ehrenwort. “ Kenny hielt Seth die Hand hin. „Bei so einer Sache hauen wir nicht ab.“
    Seth schlug ein und verabschiedete sich. Mit jedem Schritt, den er sich entfernte, heulten die Geister lauter. In seinem Traum war es nur eine schwarze Wolke gewesen; jetzt waren es unzählige Leiber, die Kenny und seine Frau einhüllten und rastlos immer wieder durchdrangen. Es war ein schrecklicher Anblick, der kalten Schweiß seinen Rücken herabrinnen ließ.
    Sobald er im Haus war und die Tür fest verschlossen hatte, stand Clyde vor ihm.
    „Alter! “, flüsterte er. „Was ist passiert? Was ist da draußen los? Wer sind die zwei?“
    Ihn anstarrend rutschte Seth an der Wand herab. „Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Und jetzt kann ich dich sehen und du siehst genauso aus wie im Hexenkreis und ich glaube, ich habe gerade eine Krise. “
    Clyde starrte ihn an. Dann setzte er sich neben Seth auf den kühlen Parkettboden und seufzte. „Frag mich mal. Ich sehe diese Freaks schon seit Wochen. “
    „Wie hältst du das nur aus? “
    „Ganz ehrlich? “ Clyde schnaubte düster. „Gar nicht. Ich habe mich im Haus verschanzt und stillgehalten. Dann seid ihr gekommen.“
    „Tut

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