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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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schlecht werden.
    „Ich habe es schon erlebt“, fuhr Sunny fort. „Und es war heftig.“
    „Erzähl’s ihnen lieber nicht “, meinte Kenny. „Zeig ihnen lieber deine Mausefalle.“
    „Mausefalle? “ Claire trank ein paar Schlucke Wasser und bot den anderen auch etwas an. Seth und Kenny nahmen dankend an, doch Sunny nutzte die Momente, um etwas auf ein Blatt Papier zu kritzeln.
    „Seid ihr gut im Visualisieren? “, fragte sie beiläufig. Als ihre zwei Schüler nickten, lächelte sie. „Ausgezeichnet. Dann stellt euch vor, dass diese Tür hier direkt ins Jenseits führt. Fahrt das volle Programm auf, lasst dahinter Licht, Liebe und Freude liegen.“
    „Klingt total abgedroschen “, fand Seth.
    „Ja, aber das zieht sie an wie ein Magnet “, entgegnete Sunny schulterzuckend. „Und wenn es funktioniert, wieso nicht?“
    „Aber was ist, wenn man denen das nicht gönnt? “
    Sunny schenkte ihm ein tolerantes Lächeln. „Schatz, ich verstehe dich, aber so läuft das nicht. Jede dieser Seelen hat Erlösung verdient. Wir wissen nicht, was sie hier bei uns hält, und meistens wissen wir auch nicht, warum sie so sind, wie sie sind. “
    „Richten tut über sie wer anders “, warf Kenny ein. „Jemand, der klüger ist als wir.“
    „Ganz genau. Also, stellt euch diese Tür vor. Eine Tür, durch die ihr eines Tages selbst gern gehen wollt. Stellt euch vor, wie ihr empfangen werden möchtet, wen ihr treffen möchtet. Denkt an eure lang vorangegangen Lieben und wie sehr ihr euch darauf freut, ihnen wieder gegenüberzustehen. “
    „’s sind die Gefühle, die die Geister zum Weitergehen bewegen. “ Kenny erhob sich und füllte seinen Wasserbecher wieder auf. „Ist besser, nicht an die zu denken, sondern an sich.“
    Sunny nickte. „Es scheint im ersten Moment selbstsüchtig, aber ihr tut euch damit selbst einen Gefallen. So ruft ihr euch diese positiven Gefühle ins Gedächtnis. Je öfter, desto besser, denn in einen positiv geladenen Körper kann kein negativer Geist eindringen. Außerdem macht es glücklich. “
    Claire seufzte. „Es gibt keinen anderen Weg, oder? “
    „Keinen, den ich kenne, und du ganz offensichtlich auch nicht. Kommt noch mal ans Fenster, ich demonstriere es euch. “
    „Wie willst du das anstellen? Ich habe euch gestern noch kurz zugesehen, aber da war kein Licht. “
    „Es war ja auch nicht für dich bestimmt. Also, seht ihr diesen finsteren Gesellen dort? Jetzt passt mal auf  …“
     

Kapitel 19
     
     
    Nach der Lehrstunde mit Sunny fuhr Seth nach Hause und nutzte die Wirkung des Haschischs aus, um auszuprobieren, was sie ihm beigebracht hatte. Es klappte bei zwei Geistern, einem Kind und einer alten Frau. Beide erinnerten ihn an jemanden aus seiner Familie, deshalb war ihm die Vorstellung, sie an einen besseren Ort zu schicken, leicht gefallen.
    Daheim hatte er nur schnell etwas gegessen, seine Mutter begrüßt, die kaum Notiz von seiner Anwesenheit nahm, und seinem Vater versprochen, früh ins Bett zu gehen.
    Haileys Zimmertür stand offen und er hörte sie telefonieren. Als Aarons Name fiel, rümpfte er die Nase.
    „Nein, ehrlich, das war toll! Ich habe noch nie jemanden so springen sehen. James will dich bestimmt für eine Statistenrolle, wenn nicht mehr. “ Sie lauschte seiner Antwort. „Wieso denn nicht? Du wärst toll, sei nicht so schüchtern.“
    Seth würgte und machte sich davon. Als wäre Ira nicht schlimm genug, jetzt streckte sie ihre Krallen auch noch nach dem Bruder aus.
    „Wenigstens die Tour wird Kate ihr vermasseln“, sagte er laut.
    In seinem Zimmer malte das Dämmerlicht lange Schatten auf den Boden. Sein Computer war aus, ebenso der Fernseher. Die Stille war überwältigend, doch dann hörte er ganz leise und zart eine Melodie, die er keiner Musik, die er je gehört hatte, zuordnen konnte.
    „Hey, Clyde. Ich habe was intus. Wenn du willst, können wir reden“, murmelte er.
    Kalte Luft kitzelte sein Handgelenk und dann stand der andere Junge neben ihm und sah ebenfalls aus dem Fenster.
    „Sie singt“, sagte er leise. „Aber heute ist sie alleine.“
    „Wer? “
    „Ich weiß es nicht. Aber ich höre sie, seit ich tot bin. Normalerweise ist es lauter, und es sind mehr Stimmen. “
    Seth kam der Gedanke, dass Clyde womöglich die Sirenen meinte.
    Bevor er jedoch darüber sprechen konnte, fragte Clyde: „Wie war es bei Claire? Hast du gelernt, wie du die Scheißkerle loswirst?“
    Seth nickte. „Ja. Ich dachte erst, dass Sunny einen an der

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