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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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über Haileys vergeblichen Versuch, ihr eigenes Auto ausführen zu dürfen.
    „Wieso denn nicht, Mom? “
    „Weil wir viel zu wenig als Familie machen. “
    „Ist doch kein Wunder “, maulte sie. „Wer will schon mit so einem Bruder was unternehmen?“
    „Schluss jetzt, Hailey. “ Dave erhob sich und brachte seinen Teller zum Geschirrspüler. „Du fährst mit uns, oder gar nicht.“
    Also fuhr Hailey mit, aber sie schmollte den ganzen Weg zur ersten Stadt über. Seth kümmerte sich nicht darum; er sah sich lieber die Landschaft an, die an ihm vorbeizog. Es ging einsame Landstraßen und unter beeindruckenden Bäumen entlang, über überdachte Holzbrücken, und manchmal sahen sie das Wasser eines Sees in der Sonne glitzern.
    „Es ist wirklich ganz schön hier, oder?“, fragte sein Vater. „Ich habe gehört, die Chancen für einen Indian Summer stehen gut. In Kanada werden die ersten Blätter schon rot.“
    „Ja, super für den Dreh, aber die Touristen  …“ Hailey verdrehte die Augen. „Die können echt eine Plage sein.“
    Meredith, die erste Stadt, in deren Wohngebiet ein großer Garagenverkauf stattfand, war sehr gut besucht und bestätigte prompt Haileys schnöselige Aussage. Alles war überlaufen, nirgendwo konnte man einen Eindruck davon erhaschen, wie ruhig und ansehnlich der Ort laut Reiseführer war. Seth hatte keinen Spaß dabei, sich durch die Menschenmassen zu quetschen und nutzlosen Plunder anzusehen. Und die wenigen Dinge, die ihn interessierten, waren trotz der zwanzig Dollar, die sein Vater ihm wie abgemacht zugesteckt hatte, viel zu teuer.
    Auch Center Harbor, die nächste Stadt auf ihrer Tour, war nicht viel besser, aber immerhin ging es zum Mittagessen in ein sehr gutes, etwas höher gelegenes Restaurant, von dem aus sie den Hafen überblicken konnten.
    „Ich kann nicht fassen, dass ich bisher überhaupt nichts gefunden habe “, seufzte Karen. Sie zerteilte ihren Fisch mit präzisen Bewegungen. „Dabei haben sie extra Antiquitäten angekündigt.“
    „War viel Mist dabei “, stimmte Seths Vater zu.
    „Ich weiß nicht, was ihr habt. “ Hailey zwirbelte ihren blonden Pferdeschwanz um ihren Zeigefinger. „Man kriegt doch CDs und solche Sachen regelrecht hinterher geworfen.“
    „Tja, weil das, was du gut findest, für andere Leute aussortiert gehört “, murmelte Seth und schob sich ein paar Pommes in den Mund. „Zu Recht.“
    „Mom, er ist schon wieder fies zu mir! “
    „Benimm dich, Seth. Herrgott noch mal, können wir nicht einmal einen Ausflug machen, auf dem ihr euch nicht streitet? “
    „Nein, Mom “, erwiderte Hailey schnippisch.
    Seth brummte nur.
    Nach dem Essen fuhren sie weiter, zurück in Richtung Blackwood Springs. Auf beinahe direktem Weg lag Little Fortuneswell, ein Städtchen, das noch kleiner als Blackwood Springs war und seit Jahren kaum Perspektiven für die Einheimischen bot. Für ständigen Tourismus war der Ort zu klein und bot außer viel Wald und einem kleinen Bach keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.
    „Das Land der Blackwoods erstreckt sich bis an die nördliche Stadtgrenze. Selbst, wenn sie wollten, könnten sie dort keinen Erholungspark hinbauen “, sagte Karen. „Für die Einwohner ist das ganz schön hart. Unser Bürgermeister hat mir gesagt, dass sie die ersten alten Leute schon im Blackwood Retirement Home aufgenommen haben.“
    „Klingt, als würden wir da einen spannenden Nachmittag haben “, sagte Seth.
    „Wir können wahrscheinlich schon froh sein, wenn es da Handyempfang gibt “, stimmte Hailey zu.
    „Alte Leute bedeuten vielleicht Antiquitäten, also blamiert euren Vater und mich nicht. “
    Dave lachte. „Was sollen sie schon anrichten? Eher sterben sie vor Langeweile. “ Er wurde langsamer. „Und schon sind wir da. Sieht ganz nett aus.“
    Sie fuhren am Ortseingangsschild vorbei und wurden von einem Sheriff Deputy mit lockerer Geste begrüßt. Über der Hauptstraße hing ein großes, handgemachtes Patchwork-Banner, das den Garagenverkauf ankündigte. Jede Familie, die eine Garage im Haus hatte, bot etwas zum Verkauf an, und wer nichts verkaufte, verdiente sich ein paar Dollar, indem er fremde Autos in der eigenen Auffahrt parken ließ.
    Dave hielt vor dem ersten Haus und drehte sich zu Seth und seiner Schwester um. „Haut schon ab, ihr beiden. Wir treffen uns nachher zum Eis essen wieder. Versucht, eure Handyakkus nicht vorher leer zu machen, sonst müsst ihr vielleicht hier übernachten.“
    Seth kletterte aus dem

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