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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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blätterte weiter und entdeckte ein Wesen, das ein bisschen wie ein aufrecht gehendes Faultier aussah. Die schnörkelige Schrift über dem Bild konnte er nicht entziffern, aber das war ihm egal. Wieder ein paar Seiten weiter entdeckte er ein Kelpie, dann eine Art Zombie, und am Ende sogar etwas, das ein Vampir sein sollte. Seit die modernen Vampirromane den Markt erobert hatten, hatte Seth sich an Schönlinge gewöhnt, aber ein bisschen enttäuscht war er doch davon, wie normal der Blutsauger im Buch aussah. Wenigstens die spitzen Zähne hätte er sich gewünscht, oder ein paar große Blutflecke.
    Das nächste Buch war genauso groß wie das erste, allerdings hatte es einen dunkelgrünen Ledereinband, der schon deutlich bessere Tage gesehen hatte. Die goldenen Verzierungen waren größtenteils abgeblättert und eine Ecke sah aus, als hätte eine Maus daran genagt.
    Seth schlug es auf und rümpfte prompt die Nase, als er entdeckte, dass es in diesem Buch nur um Pflanzen ging. Die Tuschezeichnungen waren auch hier ansprechend, das war aber auch alles.
    „Da runzelt aber jemand die Stirn. Magst du keine Kamille, mein Lieber?“
    Wie vom Blitz getroffen schoss Seth in die Höhe und rief: „Oh mein Gott! “
    Gretchen lachte gutmütig. „Entschuldige bitte, es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken. “ Sie reichte Seth ein großes Glas mit eiskalter Limonade. „Das macht es vielleicht wieder gut. Da ist Holunder drin.“
    Seth nahm das Glas und wich zurück, als sie an den Tisch herantrat und liebevoll über die fleckigen Buchseiten strich.
    „Holunder hat viele wunderbare Eigenschaften, wusstest du das?“
    „Nein “, gab er zu. „In Biologie lernen wir nicht so viel über Blumen.“
    „Sein Saft beugt Erkältungen vor und schleust Gifte aus dem Körper “, erklärte Gretchen. Sie blätterte im Buch, bis sie die entsprechende Seite gefunden hatte. „Das hilft beim Abnehmen, wenn man nicht gerade zu gerne süße Kuchen isst, so wie ich.“ Sie lachte. „Und wenn man die Blätter in einer Salbe verarbeitet, kann man die Wundheilung verbessern.“
    „Das alles kann eine einzige Pflanze? “, fragte Seth zweifelnd. Er nippte an der Limonade und seufzte wohlig. „Ist das nicht irgendwie eine Art Medizin?“
    Gretchen lachte. „Irgendwie schon, ja. Aber leckere Medizin, hm? “
    Seth nahm noch ein paar Schlucke und nickte. „Sehr lecker. “ Er beugte sich ebenfalls über das Buch. „Da steht, dass Holunder auch Hexenbaum genannt wird. Warum?“
    „Ich glaube, das würde heute zu weit führen, mein Lieber, aber wenn du möchtest, kannst du das Buch gern haben. “
    „Uh. “ Damit hatte Seth nun überhaupt nicht gerechnet. „Das … das kann ich mir nicht leisten, glaube ich.“
    „Unsinn. “
    „Nein, ehrlich, das sieht aus, als wäre es ein Vermögen wert, und ich habe nur zwanzig Dollar dabei. Wenn Ihr Mann- “
    „Charlie “, erinnerte sie ihn.
    „Ja, genau. Also wenn Sie Geld für seine Pflege brauchen, dann geht das nicht. Es ist viel mehr wert. Außerdem kann ich das alles im Internet nachlesen, wenn ich will. “
    Gretchen schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Aber willst du es dann noch? Manche Sachen muss man anfassen, um sie zu verstehen. “ Sie nahm das Buch und drückte es Seth in die freie Hand. „Zwanzig Dollar sind ein fairer Preis, mein Lieber. Nimm es, ich möchte, dass du es liest. Und wenn du das andere auch noch haben willst, können wir vielleicht eine kleine Abmachung treffen?“
    Seth schielte auf das Buch mit den Kreaturen, das ihn eigentlich viel mehr ansprach als der Pflanzenführer. „Uhm, was für eine Abmachung? “
    Sie lächelte ein wenig verlegen. „Nun ja, ich könnte jemanden brauchen, der ab und zu , vielleicht einmal die Woche, herkommt und Sachen im Haus erledigt. Den Rasen mähen, einkaufen, solche Dinge. Meine Nichten und Neffen haben leider alle viel zu tun und können nicht so oft helfen, wie sie gerne würden.“
    Seths Blick wanderte vom grünen Leder des Buches in seiner Hand zu ihren veilchenblauen Augen. „Sind Sie sicher? “
    „Oh, ja. Du würdest mir einen riesigen Gefallen damit tun. Geld allein hilft mir nicht, das Haus in Stand zu halten. “
    „Einmal die Woche, sagten Sie? “, versicherte Seth sich und kalkulierte in Gedanken bereits, wie oft sie ihn wohl brauchen würde.
    Gretchen tätschelte seinen Arm. „Nicht öfter, versprochen, es sei denn, du hast Zeit und Lust. “
    Seths Daumen strich über das verblichene Gold auf dem

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