Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
für die wenigsten Schüler, aber zum Bestehen muss man kein Genie sein. “
Das ließ Seth grinsen. „Finde ich gut. “
„Dann fangen wir mal an. Bitte absolviere die Tests, die ich dir gleich rüberschicke. Danach besprechen wir unseren Stundenplan für den Rest der Woche. “
Für alle Tests brauchte Seth etwas mehr als zwei Stunden. Dan ach brummte ihm der Schädel, sodass er beinahe völlig ohne Protest Mr. Biggs Stundenplan zustimmte.
„Ich werde sterben “, stöhnte er.
Biggs lächelte nachsichtig. „Ich lasse dich für heute in Ruhe, wenn du mir versprichst, bis morgen Der große Gatsby auf DVD anzuschauen und dir bei Wikipedia alles durchzulesen, was mit dem Buch zu tun hat. Einverstanden?“
„Einverstanden, Mr. Biggs. “
Seth beendete die Sitzung und suchte im Internet nach der Adresse der Schulbibliothek. Sie befand sich auf der anderen Seite der Stadt, praktischerweise nicht weit von der High School entfernt. Zu jeder anderen Gelegenheit hätte Seth das gut gefunden, nur heute passte ihm das überhaupt nicht in den Kram.
„Na super“, beschwerte er sich. „Das hat mir gerade noch gefehlt. Jeder Depp wird dort sein, wahrscheinlich auch diese Idioten von gestern.“
Clyde meldete sich.
BlackGhostieYo: Höchstens beim Dreh, nicht in der Bibliothek. Geh einfach schnell rein und wieder raus. Du packst das.“
Grimmig klickte Seth sich durch die Leseliste, die ihm Mr. Biggs geschickt hatte. Er würde sehr viel mehr als nur Der große Gatsby brauchen. „Hast Recht. Soweit kommt’s noch, dass ich mich vor einer Horde Dildos verstecke.“
BlackGhostieYo: Ist nie gut. Lieber ehrlich was aufs Maul kriegen, als sich wie ein Feigling zu verstecken.
„Du hast gut reden. Dir kann man nicht mehr aufs Maul hauen.“
BlackGhostieYo: Ich tausche jederzeit gerne, Kumpel.
„Sogar, wenn dieser Ira dir eine verpassen würde? “ fragte Seth zweifelnd. „Der hat scheißviele Muskeln.“
BlackGhostieYo: Zum Teufel, ja!
„Hm. “
Seth ging in die Küche hinunter, verschlang ein schnelles Sandwich und Gretchen zuliebe auch noch einen Apfel. Sein Vater war noch beschäftigt, und so schrieb er nur eine kleine Notiz auf den Block neben dem Telefon und machte sich auf den Weg.
Blackwood Springs war am späten Mittag überraschend leer. Seth stellte fest, dass die Geschäfte zur Mittagszeit anscheinend schlossen, damit die Ladenbesitzer und ihre Angestellten Pause machen konnten. Daran würde er sich erst gewöhnen müssen, wo in New York doch alles rund um die Uhr geöffnet hatte. Glücklicherweise sah er unterwegs nicht einen einzigen Jugendlichen, offenbar waren sie wirklich zum Dreh gegangen und sahen Hailey und ihren Kollegen bei der Arbeit zu.
Unbehelligt stellte Seth sein Rad auf dem Parkplatz der Bibliothek ab. Innen war es wunderbar kühl, und am Ausgabetresen saß eine hübsche, junge Frau mit indianisch anmutenden Gesichtszügen. Natürlich war sie älter als Seth und würde ihn keines Blickes würdigen, aber seine Hände begannen trotzdem zu schwitzen.
„Hi“, sagte er und verfluchte seinen plötzlich trockenen Mund. „Ich würde mich hier gern anmelden.“
Sie musterte ihn mit einem Blick, der besagte, dass sie schon wusste, wer er war. „Hi. Natürlich, hier hast du das Anmeldeformular. Die Gebühr beträgt dreißig Dollar im Jahr. Das kannst du bar oder per Scheck bezahlen. Wenn du nicht rechtzeitig bezahlst, kommen Mahngebühren von fünf Dollar oben drauf. Wenn du dann immer noch nicht bezahlst, schicken wir die Jungs von der Blackwood Inkasso bei dir vorbei.“
„Alles klar. “ Seth begann mit dem Ausfüllen. Verstohlen las er das Namensschild an ihrer Bluse. Sie hieß Pam. „Habt ihr Der große Gatsby als Film da?“
„Du willst wohl Kekspunkte bei den Lehrern sammeln.“
„Kekspunkte? “ Entsetzt sah Seth sie an. „Sehe ich so aus?“
Sie lächelte spöttisch. „Wieso gibst du mir nicht die Leseliste? Ich suche dir die besten Filme raus. Willst du auch die Bücher dazu? Zum Vergleichen? “
„Ich lese schon ab und zu “, verteidigte Seth sich. „Aber ich habe nur noch eine Woche Zeit für das alles.“
„Ich versteh e schon.“ Pam erhob sich von ihrem Stuhl und präsentierte sich in ihrer ganzen Vollkommenheit. „Ist bestimmt nicht einfach, mitten in der Oberstufe umzuziehen.“
Seth verschlug es beim Anblick ihrer schlanken, sportlichen Figur fast den Atem. Prompt verbockte er seine Unterschrift auf dem Formular und ohrfeigte sich gedanklich für
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