Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
grrrr
Darüber musste er lachen, obwohl ihm eigentlich überhaupt nicht gut war. „Wem sagst du das? “
- Abr dine Schwstr is heißß
Seth schloss die Augen und at mete durch den plötzlichen Würgereiz. „Alter, nicht. Das ist kein Mensch, sondern ein Monster.“
- LOL
„Im Ernst, blei b von Hailey weg. Die verbannt dich sonst, oder sowas in der Art.“
Seth erwartete eine dreiste Antwort, aber sein Smartphone blieb stumm. Er starrte so lange auf den Bildschirm, bis er sich verdunkelte, dann warf er das Telefon angewidert beiseite.
„Na toll“, knurrte er.
Für eine Weile blieb er liegen und sah durch das Erkerfenster in den leicht bewölkten Nachthimmel. Die seltsame Kälte, die sich normalerweise hartnäckig in seinem Zimmer hielt, war fort. Seth war beinahe versucht, die Ereignisse der letzten paar Tage als Hirngespinste abzutun und sich nicht mehr darum zu kümmern. Für etwa fünf Minuten klappte das auch ganz gut, aber dann überkam ihn die morbide Neugier und er hievte sich hoch, um sein Handy zurückzuholen.
Ja, es war, wie er es sich gedacht hatte: Die SMS waren immer noch da und grinsten ihn in einer Abfolge von größtenteils unsinnigen, falsch geschriebenen Worten an. Unweigerlich stellte er sich die Frage, wie Clyde es geschafft hatte, ihn zu erreichen. Woher wusste er seine Telefonnummer, und von welchem Anschluss aus hatte er ihm die ganzen Nachrichten geschickt? Am verstörendsten fand Seth aber, dass Clyde sich selbst irgendwie als Kontakt im Adressbuch eingetragen hatte. Sein Profilbild war ein verschwommener, brauner Fleck, der entfernt an eine grimassierende Beyoncé mit Glatze erinnerte.
„Heilige Scheiße “, stieß er hervor. „Ich habe gerade ernsthaft mit einem Geist gesprochen.“
Seth zog sich das Kopfkissen übers Gesicht und hielt es fest, bis seine Mutter am nächsten Morgen gegen seine Tür hämmerte.
oOo
Das erste, was Seth nach dem brutalen Weckruf tat, war sein Handy zu checken. Entgegen aller Hoffnungen waren Clydes Nachrichten immer noch da, aber wenigstens waren von ihm keine neuen dazugekommen. Er duschte sich in Rekordzeit, warf sich ein zerknittertes T-Shirt über, zog die Shorts von gestern an und verließ das Zimmer in Windeseile.
In der Küche erwartete ihn der Rest seiner Familie schon. Hailey hatte sich aufgedonnert, das konnte nur bedeuten, dass sie und ihre Mutter später zum Set fahren würden. In Momenten wie diesen kam sie Seth immer wie eine Fremde vor, die zufällig in derselben Familie aufwuchs. Sie war blond, er dunkelhaarig, sie hatte helle, weiche Haut, seine war gebräunt und mit etlichen Kratzern und Narben von diversen Unfällen mit dem Fahrrad und Skateboard gezeichnet. Ihr Gesicht war offen und hübsch, seins düster und abweisend. Manchmal fragte er sich sogar, ob er nicht adoptiert war, so wenig hatte er mit seiner Schwester gemeinsam.
„Guten Morgen. Setz dich, Kumpel. Der Kaffee wird schon kalt “, grüßte sein Vater. „Hast du gut geschlafen?“
„Ging so “, murmelte Seth und betrachtete die Auswahl. Auf dem Tisch stapelten sich Pfannkuchen und arme Ritter, sowie eine Schüssel mit Obstsalat, die er nicht anrühren würde, wenn er es irgendwie verhindern konnte. „Und ihr?“
„Oh mein Gott, überhaupt nicht gut “, entgegnete Hailey und wedelte auf dieselbe Art wie ihr Filmcharakter Caithlin die Hände. „Ich war viel zu aufgeregt zum Schlafen. Siehst du das? Ich habe voll die Augenringe!“
Seth rollte mit den Augen und spießte ein paar Scheiben gebratenen Speck auf.
Seine Mutter warf ihm einen strafenden Blick zu. „Wir haben heute einen Termin in der Schule. Dort richten sie alles ein und casten die letzten Statisten. Es werden einige Eltern da sein, und natürlich das ganze Personal. Wir müssen einen guten Eindruck machen, die Produktion ist nämlich auf einen lokalen Sponsor angewiesen.“ Sie lächelte wohlwollend, als Hailey sich ein paar Löffel voll Obstsalat in den Mund schob. „Aber das schaffen wir schon.“
„Seth und ich werden den Rasen mähen “, sagte Dave. „Und nachher vielleicht was vom Chinesen holen.“
Das ließ Seth aufmerken, und sogar Hailey hielt beim Essen inne.
„Schatz …“, sagte seine Mutter warnend. „Wir haben darüber geredet. Keine Ausnahmen.“
„Er wir d im Auto bleiben“, versprach Dave. „Aber er hat die Gegend noch überhaupt nicht gesehen. Es wird Zeit, dass er sich ein bisschen orientiert.“
„Na schön. “ Nach einem letzten,
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