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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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den Spiegel geschrieben! “, regte Seth sich auf. „Schon wieder!“
    Dave massierte sich die Nasenwurzel. „Könnt ihr beide nicht friedlich miteinander auskommen? “
    Hailey, die in einem Campingstuhl herumlümmelte und mit fliegenden Fingern auf ihrem Telefon chattete, grinste schadenfroh. „Nette Idee, aber ich war das nicht.“
    „ Von wegen. Bleib bloß aus meinem Zimmer draußen“, grollte er. „Dämliche Pute.“
    „Mom!”
    „Seth!”
    „ Was? ”
    „Los, geh dich anziehen “, zürnte seine Mutter. „Und wenn du dein Mundwerk nicht im Zaum hältst, bekommst du eine Woche Hausarrest!“
    „Gut gemacht “, flüsterte Hailey hinter ihrem Rücken mit unerträglich selbstzufriedener Miene.
    Seth zeigte ihr den Mittelfinger und trampelte die Treppen wieder hoch. Wenn doch bloß die Dämonen oder was für Viecher auch immer in ihrer Fernsehserie eine Rolle spielen, real wären! Liebend gerne würde er mit ihnen einen Handel eingehen und seine Schwester für eine Ewigkeit oder zwei in die tiefsten Tiefen der Hölle schicken. Seine Seele erschien ihm ein kleiner Preis für solchen Luxus zu sein.
    Immer noch stinksauer ging er zurück in sein Bad, um saubere Sachen anzuziehen. Seine Augen visierten unwillkürlich den Spiegel an, in der Hoffnung, die Schrift sei nun verschwunden. Leider war das Gegenteil der Fall. Es stand immer noch da, dieses unsägliche Yo, Alte r . Nur war da jetzt noch mehr, und das hatte ganz bestimmt nicht Hailey verbrochen.
    Unter der ersten Zeile st and mit derselben, schlechten Handschrift geschrieben: Du solltest mal chillen, Mann.
    Seth konnte nicht anders.
    Er brüllte das ganze Haus zusammen.
     

Kapitel 2
     
     
    Seth verfluchte seine Schwester, während er auf der Bank seines Erkerfensters lümmelte und in den Garten stierte, wo seine Mutter ihr Bestes gab, in der für diese Breitengerade komplett untypischen Hitze das Unkraut zu beseitigen. Zu dumm, dass sie die Unordnung in seinem Zimmer nicht auch beseitigen wollte. Alles war voller halb geöffneter Kartons, überall flogen Hosen und T-Shirts herum, und seine Schränke hatte er aus Trotz noch nicht einmal angefangen einzuräumen. Dummerweise hatte sie den Umzugsleuten verboten, seinen Fernseher in seinem Zimmer anzuschließen, sodass er keine Spiele zocken konnte, aber dafür hätte er sowieso keine Ruhe gehabt. Denn entgegen ihrer beinahe schon cholerisch anmutenden Beteuerungen ging es hier nicht mit rechten Dingen zu. Und dass er die meiste Zeit des Tages eingesperrt war, machte es nur noch schlimmer.
    Die Lampe in seinem Badezimmer ging mit einem Mal an und flackerte in einem regelmäßigen Rhythmus, der Seth schier zur Verzweiflung brachte.
    „Alter, ich kann immer noch keine Morsezeichen entschlüsseln! “, rief er genervt. „Bedank dich bei meiner Mutter, sie hat mein Smartphone behalten.“
    Seine Stimme echote im kühlen, von der Sonne verschmähten Raum.
    Das Flackern erstarb augenblicklich und die Tür krachte wie von Geisterhand beleidigt ins Schloss.
    Seth zuckte heftig zusammen. „Das ist nicht cool! “, brüllte er.
    „Halt endlich die Klappe! “, keifte Hailey durch zwei geschlossene Türen hindurch. „Ich muss meinen verdammten Text lernen!“
    „Dann sag Mom, sie soll mich endlich raus lassen!“
    „Sag’s ihr doch selber! “
    „Haltet beide die Klappe! “, schrie ihre Mutter von unten herauf, und damit war das letzte Wort gesprochen.
     
    oOo
     
    Nach dem Abendessen nahm Seths Vater ihn beiseite und drückte ihm sein Smartphone und das Ladekabel in die Hände.
    „Hier, aber sag es niemandem “, sagte er und sah sich verstohlen um. Aus dem Wohnzimmer erklang die Eröffnungsmelodie von Haileys Serie; die Frauen der Familie hatten sich zur Einstimmung eingeschlossen und frischten die Details von Haileys Performance auf.
    „Danke, Dad. “ Erleichtert rieb Seth mit dem Daumen über die Kanten des Telefons, testete, ob noch alles dran war. „Aber warum?“
    Sein Vater räusperte sich. „Deine Mutter hat gerade viel Stress mit Haileys Management und reagiert manchmal etwas über. “
    Seth verkniff sich gerade so ein verbittertes Schnauben, duckte sich stattdessen etwas und scharrte mit dem Fuß.
    „Nimm es ihr nicht übel, es geht um viel Geld.“ Er klopfte Seth auf die Schulter. „Aber jetzt, wo die Dreharbeiten anfangen, entspannt sie sich bestimmt wieder.“
    „Hoffentlich bald “, murmelte Seth.
    Sein Vater lächelte. „Es gibt in der nächsten Stadt einen

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