Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)
Garagenverkauf, da will sie unbedingt hin. Wenn du ihr bis dahin aus dem Weg gehst, kannst du mitkommen. “
Zweifelnd sah Seth ihn an. „Kriegst du das denn hin? “
„Hey, natürlich. Es ist zwar keine Begnadigung, aber besser als nichts, oder, Kumpel? “
„Auf jeden Fall “, erwiderte Seth ehrlich. Sogar ein Besuch beim Zahnarzt war besser, als weiter mit diesem Ding in einem Zimmer eingesperrt zu sein.
„Erwarte aber bitte nicht zu viel “, wiegelte sein Dad ab. „Wahrscheinlich misten die meisten einfach nur aus. Da werden nicht viele Computerspiele zu holen sein.“
„Hab eh noch genug. “
Sie blickten sich für einen Augenblick an, dann zog sein Vater ihn in eine kurze Umarmung.
„Tut mir leid, dass du mitten im Sommer festhängst. Ich hätte dich wenigstens in den Garten gelassen.“
„Scheiß auf den Garten. Ich will einfach nur aus diesem Zimmer raus “, seufzte Seth. „Können wir nicht tauschen? Euer Schlafzimmer ist kleiner als meins, ich verstehe sowieso nicht, wieso ihr das genommen habt.“
„Weil deine Mutter es so wollte. Sie fand das Chi dort am Besten. “ Sein Vater hob eine Schulter. „Ich war aber vorher in deinem Zimmer drin und habe alles überprüft. Es ist alles in Ordnung, wirklich. Die Leitungen funktionieren einwandfrei und die Fenster sind auch dicht.“
„Dad, meine Badezimmerlampe gibt mir Morsezeichen! Die Leitungen sind definitiv nicht in Ordnung!“
„Dann ist es wohl doch ein Geist. Sieh es mal so, den Morsecode kannst du ja jetzt im Internet lernen. Da hast du wenigstens was zu tun, wenn du schon nicht deine Sachen wegräumen willst. “
„Sehr witzig, Dad. “
„Du denkst, das war ein Scherz? “ Sein Vater trat einen Schritt zurück. „Wenn du bis übermorgen dein Zeug einsortiert hast, gebe ich dir zwanzig Mäuse für den Garagenverkauf.“
Seth verschränkte die Arme. „Das Chaos ist ein Statement. Ich bin nicht käuflich. “
„Doch, das bist du. Du bist ein Teenager.“ Dave grinste und zerraufte ihm die Haare. „Und jetzt hoch mit dir, es ist Schlafenszeit.“
„Ja , ja. Nacht, Dad.“
„Nacht, Kumpel. “
Auf der Treppe nach oben schaltete Seth das Smartphone ein und zischte ein herzhaftes: „Scheiße! “, als es sofort nach der Eingabe des PINs wie verrückt zu klingeln begann. Hastig schlüpfte er in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis alle SMS und Facebook-Nachrichten heruntergeladen waren.
Was geht denn hier ab? , dachte er und scrollte durch seine Verzeichnisse. Ronny, Larissa, Sandy … wow, sogar Nina! Aber wer ist Clyde?
Seth ignorierte die Texte seiner Freunde und öffnete die erste SMS des Unbekannten. Sie war denkbar simpel.
- YoKumpel
„Ich bin nicht dein Kumpel, Kumpel “, murmelte er irritiert. Er löschte die Nachricht und sah sich die nächste an.
- Ich Clyde
Seth s Augenbrauen wanderten in Richtung Haaransatz. „Lern mal ordentlich schreiben, du Depp.“
Das Telefon vibrierte in seiner Hand und die eingehende Nachricht öffnete sich von selbst.
- Haha.Versuch ma ohnHänd
Ein ungutes Gefühl beschlich Seth. Er löschte auch diese Nachricht.
„Hallo?“, fragte er in die Stille. Er hoffte, dass nichts kam. Kein Zeichen, kein Flüstern in der Nacht, und erst recht keine durchsichtige Spukgestalt.
Das Handy vibrierte erneut.
Seth fuhr zusammen und rief: „Scheiße!“
- Hi
Eine weitere Nachricht folgte gleich darauf.
- Endlch
- Depp ;-)
Von seiner Hand aus kroch Gänsehaut über Seths Arm bis hinauf zu seiner Kopfhaut und er schauderte heftig.
„Heilige Sch … Bist du gerade hier?“
- Yo. MeinZimmr
„Dein Zi-? Oh. Oh, das ist nicht cool. “ Seths Zähne klapperten ob der Erkenntnis, dass er offenbar in Clydes altem Zimmer gelandet war, und die Gänsehaut zog sich seinen ganzen Rücken herab. „Sowas von gar nicht cool.“
- Ich weiß.Tot sein lutscht
- Alles wg
Das konnte Seth nur zu gut verstehen, trotz des Schocks. Er langweilte sich schon ohne seinen Computer, wie schlimm musste es erst für jemanden sein, der nicht einmal bekannte Gesichter um sich hatte? Doch bevor er deswegen deprimiert sein konnte, kam eine neue SMS an.
- Sry fr HA übrinx
„HA? “ Seth stieg auf schwachen Beinen über seinen auf dem Boden verteilten Krempel und ließ sich auf sein Bett fallen. „Ach, Hausarrest. Ja, echt super. Noch mal danke, die halten mich alle für komplett bescheuert.“
-
- Mom is
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