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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gepasst hätte.
    »Da kannst du lange warten, Oberin«, erwiderte ich. »Jetzt mal ehrlich – du fürchtest dich vor uns, oder? Solltest du auch! Die Magie ist auf unserer Seite, nicht auf eurer.«
    Als ich die Worte zum dritten Mal sprach, machten alle mit: Margo, Emmet, Janine, die Kids aus dem Gefängnis. Nur Jonathan nicht.
    Sie fürchten uns, sie fürchten alles.
    Sie fürchten die Veränderung und wir müssen uns ändern.
    Sie fürchten die Jugend und wir sind jung.
    Sie fürchten –
    » Es reicht! Es reicht schon lange!« Richter Unger knallte die Faust in die Hand und holte mit der Rechten aus, als wollte er mir eine verpassen. »Die Hexe und der Zauberer müssen hier und jetzt hingerichtet werden!«
    In meinen Armen schlug Wisty die Augen auf. Ich sah sie an – und staunte. Früher hatte Wisty blaue Augen gehabt. Jetzt waren sie beinahe durchsichtig, wie Kristall. Ihr Haar war nicht mehr knallrot, sondern rötlich braun, fast wie das Haar unserer Mutter.
    Ihre Augen leuchteten. Sie lächelte mich an, so gut sie konnte. »Hey, Bruderherz.«
    »Du und deine Schwester, ihr sollt brennen! Ihr sollt im Gefängnis verbrennen !« Richter Unger schleuderte uns seinen ganzen Hass ins Gesicht. »Das Feuer wird diesen Schandfleck unserer Gesellschaft ein für alle Mal ausmerzen!« Er wandte sich an die Sicherheitsspezialisten. »Ihr da! Schafft sie zurück ins Gefängnis und verriegelt sämtliche Türen. Sie lieben das Feuer doch so sehr … also sollen sie brennen! Das ist mein endgültiges Urteil. Ich bin hier das Gesetz! Ich bin Der Eine, Der Richtet!«
    »Nein!« , rief eine laute Stimme.
    Wistys Stimme.

W HIT
    »Träum weiter«, sagte Wisty, während sie meine Arme abstreifte. Ich wusste nicht, was sie vorhatte, aber mir war klar, dass ich sie sowieso nicht aufhalten konnte. Sie sah erst die Oberin an, dann musterte sie in aller Ruhe Richter Unger. Da braute sich ein Zauber zusammen. Mein Körper spannte sich an. Wir hatten nur einen Versuch.
    »Vertrau mir«, murmelte Wisty, ehe sie sich wieder unseren Anklägern zuwandte. »Du hältst dich für Den Einen.« Sie klang selbstsicher wie nie zuvor. Beinahe herrisch. »Doch deine Gestalt wird nun gebrochen .«
    Zum ersten Mal in Wistys Hexenlaufbahn jagte sie mir einen kalten Schauer über den Rücken.
    »Wir sind Hexe und Zauberer«, fuhr sie mit immer kräftigerer, immer lauterer Stimme fort.
    Doch das wusstest du sicher bereits.
    Nur leider können wir dir nicht gestatten
    Zu walten, wo wir das Vergnügen hatten.
    Für deine Verbrechen sollst du zahlen
    Und schmoren im Reich der Höllen…
    Alle hielten den Atem an. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig Angst hatte. Okay, ich zitterte am ganzen Leib. Ich fürchtete mich vor dem Ende des Fluchs.
    »Äh … Höllenkakerlaken «, sagte Wisty. »Die dich selbst nach Kakerlakenrecht als ruchlosen Verbrecher verurteilen werden!«
    Als sie dicht vor Ungers Gesicht mit den Fingern schnippte, duckte der Typ sich unwillkürlich.
    »Meine Kraft soll auf dich übergehen«, flüsterte ich meiner Schwester zu. »Du sprichst für uns beide.«
    Es fühlte sich an, als würde ein Blitz durch mein Inneres zischen, eine flüssige, flirrende Wärme, die durch meine Hände in Wistys Körper schoss.
    Sie schnippte noch einmal mit den Fingern, und diesmal stieß Unger einen Schrei aus. Ein weißes Licht flammte auf und hüllte ihn in ein flimmerndes Knistern, von seinem monströsen Schädel bis zu den Spitzen seiner schwarzen Reitstiefel.
    Wir warteten. Keiner wagte es, sich zu rühren. Allmählich verzog sich der Nebel – und auf dem Asphalt zuckte die größte, hässlichste Kakerlake aller Zeiten.
    Selbst die Oberin machte ein angewidertes Gesicht.
    »Du bist als Nächstes dran«, teilte Wisty ihr mit.
    Die Oberin sah sich nach den Sicherheitsspezialisten um, doch die schüttelten nur die Köpfe, bahnten sich einen Weg durch die Menge und flohen. Auch Jonathan nahm die Beine in die Hand.
    Ich blickte der Oberin hinterher, wie sie unter gellendem Geschrei davontrottete. Sie hatte verstanden. Und sie würde es weitersagen, bis es selbst dem Rat der Einen zu Ohren kam: Der Kampf war eröffnet!
    Wisty sah sich staunend um. »Ich glaube … ich glaube, wir haben’s geschafft!«, rief sie mit rauer, schwacher Stimme, während ihre Augen wieder ihr altes Blau annahmen.
    »Igittigitt!« , quiekte ein Mädchen. Ich blickte zu Boden – eine riesige Ratte wuselte durch die Beine der Kids, stürzte sich auf die Kakerlake …
    … und biss

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