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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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konstruieren oder um die länger am Leben zu halten, die er schon hat.«
    Mit vor Bestürzung zitternden Händen las Nina die letzten Zeilen. Sie lieferten eine kurze Beschreibung anderer existierender, aber erwachsener Androiden, die kein Herz besaßen und dank Schwefelmagma, einer Flüssigkeit, die in ihren Venen floss, hundert Jahre leben konnten. »Neben dem Klon von Tante Andora gibt es drei weitere von ihnen. Drei männliche Androiden!«, hauchte Nina mit schwacher Stimme. Es stand nicht dort, wo sie lebten, aber es war ausdrücklich beschrieben, dass sie sich in der »Schlafphase« befanden. Um sie zu aktivieren, hatte Karkon geheime Nummerncodes eingerichtet, die natürlich nicht in den Aufzeichnungen notiert waren. Das Mädchen umklammerte die nun vollständig eingefärbten Blätter und ließ sich erschöpft auf den Boden sinken. Platon legte das Verbum Tinta ab und streckte sich rekelnd, mit der Schnauze auf dem Systema Magicum Universi, auf dem Tisch aus. Aber er hatte die Augen noch nicht geschlossen, da begann das Buch auf einmal wieder zu leuchten. Eine große faltige Hand tauchte aus dem flüssigen Blatt auf. Die Haut war von dunkelgrüner Farbe und die schwarzvioletten Nägel leuchteten stark. Zu Tode erschrocken fauchte der Kater und knurrte wie eine Wildkatze. Platon machte einen Buckel und versuchte die monströse Hand anzugreifen, aber die Lichtreflexe der Nägel hypnotisierten ihn. Seine Augen wurden weiß und leer. Da richtete sich der Zeigefinger der Hand auf die Schüssel mit der Grü-nen Butter. Unter dem Zauberbann näherte sich der Kater der Masse und schlang die übrig gebliebene Butter auf ein Mal hinunter.
    Nina, die fasziniert und geschockt zugleich auf dem Boden liegen geblieben war, beobachtete die Szene, ohne sich zu bewegen.
    Sobald der Kater das letzte Stückchen Butter aufgeschleckt hatte, färbte sich sein Fell wieder rot, die Hand tauchte langsam in das Buch ab und auch das Verbum Tinta beendete seinen Zauber und wurde erneut zu Wachs. Die vierzehn Schüsselchen mit den Farben des Sechsten Mondes verschwanden ebenfalls im Nichts und hinterließen nur einen Streifen aus bunt schillerndem Dampf.
    Noch einmal bewegte sich das Verbum Tinta. Es schraubte sich hoch in die Luft und wurde zu lauter rötlich funkelnden Sternchen und Goldsplittern, die eine Weile über Ninas Kopf tanzten und sich dann nach und nach auflösten.
    »Verschwunden!«, flüsterte das Mädchen überwältigt.
    Der Kater kuschelte sich an sie und begann erschöpft und zufrieden zu schnurren.
    »Mächtige Alchimie. Mächtige Magie. So etwas hab ich noch nie gesehen«, wisperte Nina ehrfürchtig, während sie langsam aufstand. »Formeln, verzauberte Maschinen, die vier Geheimnisse, die ich lüften muss, die zu schlagenden Androiden und dann die Mechageometrie und die Numeromagie. Zu viel, es ist einfach zu viel, was ich alles verstehen und erledigen muss.« Sie schlug verzweifelt die Hände an den Kopf und wandte den Blick wieder zum Buch.
    Nina fühlte sich all den Aufgaben nicht gewachsen. »Und diese Mathematik versteh ich auch nicht wirklich. Diese Nummern von Karkon, die sich in Gegenstände und Maschinen verwandeln, das ist so kompliziert. Aber ich muss die Alchimie der Dunkelheit auf jeden Fall zunichtemachen und verstehen, wie man mit den Zaubermaschinen umgeht, die die anderen beiden Geheimnisse enthalten.«
    Nina war erschöpft und durcheinander. Erneut las sie die Aufzeichnungen und konzentrierte sich auf die Nummerncodes der beiden Geheimnisse. Sie wusste, dass sie diese Nummern benutzen und ihre Bestimmung ändern musste. Aber sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
    Wenngleich die Sache beim Atanor einigermaßen einfach gewesen war, erschien für die anderen Elemente alles viel komplizierter. Nina musste unbedingt Karkons Mathematik verstehen.
    Durch Ninas Gemurmel wachte Platon wieder auf. Er schnaufte, öffnete erst ein Auge, dann das andere, reckte sich, hob den Schwanz, und als ob nichts gewesen wäre, kratzte er an der Tür.
    Nina gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Kopf und ließ ihn hinaus. So blieb sie allein im Labor zurück.
    Als sie sich zum Systema Magicum Universi drehte, sah sie, dass erneut ein kleines Blatt aus dem Buch hervorschaute. Es war wieder eine Nachricht vom Großvater, die sie rasch las.
     
    Dogensaal, 2. Mai, 2135Uhr
    Moja djèvocka,
    Wenn du diese Nachricht empfängst, werde ich auf der Erde schon nicht mehr existieren, aber ich hoffe, meine Worte können dir auch in

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