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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Schnell erinnerte sie sich daran, ihre Augen zu schließen, wie es ihr der Großvater gesagt hatte. Dann drehte sie sich langsam um. Auf ihrem Gesicht spürte sie eine leichte Brise, die ihre langen Haare durcheinanderwehte. Voller Vertrauen öffnete Nina ihre Augen wieder und sah vor sich, in der Mitte des Labors, zwischen Kamin und Experimentiertisch, einen riesigen Kreis. Er war ungefähr zwei Meter breit und ebenso hoch. Rings um ihn herum war eine Art goldener Rahmen, auf dem Nummern eingeprägt waren. In seinem Inneren waberte eine seltsame Substanz wie gräulicher Dampf.
    Es war die Nebelnull.
    Nina berührte sie zaghaft mit einem Finger und bekam prompt einen elektrischen Schlag, der ihren ganzen Körper erzittern ließ. Innerhalb weniger Sekunden war sie im Sog der Nebelnull verschwunden und jeder Kontakt zur Realität unterbrochen. Die junge Alchimistin fand sich in einem dichten Nebel wieder. Von Weitem hörte sie die Schläge einer Glocke. Nina machte ängstlich ein paar
    Schritte, die Hände tastend nach vorn gestreckt, aus Angst, sie könnte gegen irgendetwas stoßen. Auf einmal vertrieb ein warmer Windstoß die grauen Dämpfe, die den Blick auf ein unglaubliches Schauspiel freigaben.
    Zwischen zwei Himmeln erstreckte sich eine weite Fläche aus Wasser. Die beiden Himmel wurden von neun gigantischen Säulen gehalten. Sie waren weiß und bestanden aus einer sonderbaren Substanz, einer Art wolkiger Watte. Auf jeder Säule war eine Nummer in schwarzer Farbe eingeprägt.
    Die Stille, die die Welt der Guten Zahlen umgab, wurde nur von dem Klang einer Glocke unterbrochen, die aber nirgends zu sehen war. Das Wasser schillerte in allen Farben des Regenbogens. Auf einmal kräuselte es sich, und in der Mitte der weiten flüssigen Fläche tauchten zwischen Tausenden Bläschen aus blütenweißem Schaum zwei monströse Hände auf. Sie glichen denen, die kurz zuvor aus dem Systema Magicum Universi gekommen waren. Die Hände ballten sich zu Fäusten. Dann deutete eine von ihnen mit dem Daumen die Zahl Eins an.
    Von der linken Säule des oberen Himmels löste sich die Nummer eins und schwebte langsam herunter. Leicht die Oberfläche des Wassers streifend bewegte sie sich in Ninas Richtung. Als sie vor ihr zum Halten kam, faltete sie sich mit weichen Bewegungen mehrmals in sich zusammen, bis sie zu einem kleinen Streifen aus glänzendem schwarzen Stoff geworden war. Nina sammelte sie auf und steckte sie behutsam in die Tasche ihrer Latzhose. Dann erhob die faltige Hand auch den Zeigefinger und zeigte so die Nummer zwei an. Von der ersten Säule des unteren Himmels löste sich die Zahl Zwei, die sich genauso verhielt wie die erste. Die Szene wiederholte sich so lange, bis beide Hände zusammen neun Finger erhoben hatten und sich keine Nummern mehr auf den Säulen befanden. Als sich jedoch der kleine Finger der rechten Hand als letzter zur Zehn streckte, begann sich das Wasser aufzuwühlen. Überall spiegelten sich die Farben des Regenbogens wider. Die großen Säulen aus Wolkenwatte begannen zu zerfallen und die Glocke verstummte. Die beiden Himmel fielen aufeinander und wurden vom Meer verschluckt, das sich wild aufbäumte. Nina wurde gewaltsam wieder in die Nebelnull gezogen. Eins und Null waren aufeinandergetroffen: Die Zahl Zehn hatte geschlagen.
    Die Magie war beendet und die Mathematik hatte ihren Anfang genommen.
    Nina wurde aus der Nebelnull herausgeschleudert und fand sich auf allen vieren auf dem Boden des Labors in der Villa wieder.
    Ihre Latzhose fühlte sich feucht an und auch ihre Haare waren nass. Erschrocken schaute sie sich um, dann steckte sie die Hand in die Tasche und zog die neun schwarzen Stoffstreifen hervor. Es waren die Zahlen von eins bis neun.
    »Bei allen Schokoladen der Welt! Ich habe es tatsächlich geschafft! Ich habe die Guten Nummern! Jetzt werde ich sie dazu benutzen, um die Bestimmung von Karkons Zaubermaschinen zu ändern«, rief Nina aufgeregt.
    Wieder einmal hatte der Großvater ihr geholfen. Gegen Karkons numeromagische Zahlen musste sie diese neuen Nummern einsetzen. Mit ihnen würde sie die Zahlenkombination der verbleibenden drei Geheimnisse neu zusammenstellen, um ihre Mission zu erfüllen.
    Aber Nina fehlte die Null. Die brauchte sie, um die Motoren der verzauberten Maschinen anzuhalten. Um die negativen numeromagischen Zahlen in positive zu verwandeln, benötigte sie außerdem die Charta Mater und das Viola Grafit. Zwei Materialien, die sie noch finden musste.
    Erschöpft,

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