Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
Bekanntmachung, die ich habe anschlagen lassen, ist doch wohl unmissverständlich. Ich werde Dodo vernehmen müssen.« Der Bürgermeister schien unerbittlich zu sein und keinen Funken Mitleid für das leidende Kind zu haben.
Dodos Eltern wollten gerade protestieren, doch da lenkte LSL schnell ein, um weitere Probleme zu vermeiden. »Pflegen Sie ihn gesund. Dann werden wir sehen, ob er ins Gefängnis gehört oder nicht. Mir ist bewusst, dass er nur ein Kind ist. Wenn er die Existenz von magischen Vorkommnissen in Venedig verneint, kann er vielleicht wieder nach Hause. Wenn dem nicht so ist ... müssen wir weitere Schritte einleiten. Das Gesetz gilt für alle.«
Dann drehte sich der Marquis auf dem Absatz um und ließ die Anwesenden entgeistert zurück. Als LSL aus dem Krankenzimmer trat, stieß er auf Cesco, Fiore und Roxy, die ihn verächtlich ansahen und sofort an Dodos Bett stürzten. Fiore weinte fürchterlich, Roxy streichelte vorsichtig über das sommersprossige Gesicht des Freundes und Cesco drückte ihm freundschaftlich die Hand. Dodo machte Cesco ein Zeichen, sich zu ihm herabzubeugen, und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich habe n... nicht die ganze W... Wahrheit gesagt. Ich habe Nina nicht ver... verraten. Euch habe ich n... nicht verraten. Aber die Zw... Zwillinge müssen aufgehalten werden. Der Bürgermeister glaubt ihnen und nicht mir. Sie haben ihm er...zählt, d... dass ich über M.. .magie ge... gesprochen habe.«
»Aber hattest du den Rubin denn nicht dabei?«, fragte Cesco mit gedämpfter Stimme.
Dodo schloss die Augen, hob die rechte Hand und zeigte ihm eine Nuss. »Ich habe ge... gedacht, dass sie der Rubin wäre, aber stattdessen ... « Cesco sah ihn mitleidig an und schüttelte den Kopf.
Zwei Ärzte traten ans Bett. Sie maßen Fieber und kontrollierten die Verbände. »Gut, der Junge kann nun wieder nach Hause. Er bekommt Antibiotika und in einer Woche bringen Sie ihn noch einmal her, dann ziehen wir ihm die Fäden. Aber denken Sie dran: Er braucht absolute Bettruhe!«
Immer noch wie betäubt nahmen Dodos Eltern ihren Jungen in die Arme und machten sich mit ihm und seinen Freunden auf den Heimweg.
Nina war sofort von Cesco benachrichtigt worden und mit Professor José zu Dodo nach Hause gelaufen, wo sie auf ihn und seine Eltern gewartet hatten.
Dodos Eltern setzten sich mit dem Lehrer ins Wohnzimmer und begannen zu erzählen, was passiert war, während sich die Kinder um Dodos Bett in seinem Zimmer tummelten. Man konnte immer noch den Schrecken in seinen Augen lesen. Nina betrachtete den verbundenen Kopf des Freundes und schwor sich insgeheim, dass die Zwillinge dafür bezahlen würden. Sie flüsterte den anderen leise zu: »Dodo ist großartig gewesen und hat das Böse herausgefordert. Dieses Mal hat der verfluchte K gewonnen, aber wir werden ihm das bald heimzahlen. Mir ist es gelungen, die Aufzeichnungen zu entschlüsseln, und ich weiß jetzt, was die Numeromagie und die Mechageometrie sind. Außerdem bin ich in die Nebelnull gegangen ...«
»Die Nebel was?«, fragte Roxy und rümpfte die Nase.
»Die Nebelnull ist der Ort der Guten Zahlen. Aber das kann ich euch jetzt nicht genauer erklären, es ist zu kompliziert«, vertröstete Nina ihre Freunde.
»Die Nebelnull«, wisperte Dodo mit schwacher Stimme.
»Du musst schnell wieder gesund werden. Und wenn du wüsstest, was ich über die Androiden von Karkon herausgefunden habe! Es existieren noch drei weitere. Sie können einhundert Jahre alt werden, es sind sehr starke Modelle, ähnlich wie der Klon von Tante Andora. Androiden wie Alvise und Barbessa leben nur ungefähr elf Jahre und brauchen dazu die Lebensenergie von Katzen, während die erwachsenen ... «
Nina wurde von Fiore unterbrochen: »Die Energie von Katzen? Aber dann werden deswegen ... «
Nina schaffte es nicht mehr, irgendetwas zu erklären. Dodos Eltern und Professor José traten ins Zimmer.
»Der Professor wird zum Bürgermeister Loris Sibilio Loredan gehen und mit ihm reden, damit du nicht wegen des geflügelten Löwen verhört wirst. Und er wird jeden Tag hierherkommen, um dir Gesellschaft zu leisten, während wir arbeiten«, sagte Dodos Mutter an ihren Sohn gewandt. »Ihr werdet zusammen viele Bücher durchgehen.
So kannst du, auch wenn du nicht in der Schule bist, etwas lernen. Freust du dich?«
Dodo nickte und deutete ein Lächeln an. Lernen war jetzt nicht gerade das, was er sich in diesem Moment am meisten wünschte, aber ihm gefiel die Idee, die Tage mit diesem
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