Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
kein Wort herausbrachten.
Fiore betastete ihre Stirn und sagte: »Die Mumien haben mich hier getroffen, es war schrecklich, ich habe solche Angst gehabt.« Roxy strich ihr über das Gesicht. »Es ist nicht einmal eine Narbe zurückgeblieben. Du bist genauso hübsch wie vorher. Und du lebst!«
Nina schaute ihre Freundinnen an und versicherte Roxy mit einem breiten Lächeln: »Nicht einmal du hast Narben. Der Dolch, den Osiris benutzt hat, hat keine Spuren hinterlassen.«
Fiore, die langsam zu begreifen schien, was passiert sein musste, gab ihrer Retterin einen Kuss auf die Wange. »Jetzt sind wir Blutsschwestern. Niemand wird uns je wieder auseinander bringen.«
Das Schlimmste schien vorüber, und Fiore kam wackelig auf die Beine und betrachtete staunend die ägyptische Gottheit, die ihr gegenüberstand.
»Keine Panik«, beruhigte Cesco sie, »das ist Osiris. Dank ihm sind wir in Sicherheit. Während du tot warst, hat Nina mit Karkon und dem geflügelten Löwen gekämpft.«
»Der geflügelte Löwe ...«, wiederholte das Mädchen verwirrt.
»Ja, der Graf ist uns auf dem Rücken des Löwen nach Ägypten gefolgt, und jetzt lauert er draußen zwischen den Dünen und den Pyramiden auf uns. Auch der Gugi ist verletzt. Wir müssen ihn finden, ansonsten schaffen wir es nie mehr, nach Flause zurückzukehren!«, fügte Nina hinzu.
Osiris stellte sich neben das Steuer der Toiran und sagte zufrieden: »Der Gugi wird zum Sechsten Mond zurückkehren, denn ein anderer magischer Vogel steht schon bereit, um ihm zu helfen.«
»Ein anderer Vogel?«, fragten die Freunde verblüfft.
»Ja, der Phönix. Ein magisches Tier und das Symbol der ewigen Wiedergeburt. Singend stirbt er in den Flammen und ersteht aus seiner eigenen Asche wieder auf. Schaut den Bug dieses Schiffes an, dort ist sein Abbild.«
Die Kinder betrachteten verzaubert und voller Neugier den Bug der Toiran.
»Und wo ist er jetzt?«, fragte Nina, die um das Schicksal des Gugi bangte.
»Er wird in wenigen Augenblicken bei den Dünen auftauchen und dem Vogel des Sechsten Mondes helfen, wohlbehalten nach Xorax zurückzukehren«, antwortete die ägyptische Gottheit und legte ihre Hand an das Steuer des alten Schiffes. »Ihr werdet nun mit der Toiran nach Hause fliegen. Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Viel Glück!«
Osiris hob das Uas an seine Brust und das Zepter verströmte ein helles Licht. Die Gottheit leuchtete immer stärker und schien durchsichtig zu werden. Im Bruchteil einer Sekunde blieb von ihrem Körper nicht mehr als eine Kaskade von silbernen Kristallen zurück.
»Nein! Geh nicht!«, rief Nina und streckte die Arme nach Osiris aus, der ihnen so sehr geholfen hatte. Aber er verschwand und ließ die Kinder allein in der Sphinx zurück.
Verloren schauten sie sich um und betrachteten das Schiff, ratlos, was sie nun tun sollten. In einer der Wände des Raums tat sich auf einmal eine Öffnung auf, durch die man auf die Pyramiden und einen Teil der Wüste blicken konnte.
Vor den Augen der Kinder tauchte hinter den Dünen der Phönix auf. Der magische Vogel war prächtig anzusehen. Seine rubinroten Federn funkelten in den Strahlen der Sonne. Er schlug ebenmäßig mit den Flügeln und sein melodiöser Gesang lockte den Gugi an, der mit seinem einen verletzten Bein aus seinem Versteck hervorkam.
Der Phönix landete neben ihm, schlug mit den Flügeln und entfachte ein flammendes Feuer, das glühend um ihn loderte. Aber es war kein Schmerzensschrei, kein Stöhnen zu vernehmen. In der ganzen Wüste breitet sich nur der liebliche Gesang des Vogels aus. Das Feuer verbrannte ihn binnen kurzer Zeit, und die magische Asche, die von ihm übrig blieb, umhüllte den Gugi, der sanft im Nichts verschwand. Auf wundersame Weise war er nach Hause auf den Sechsten Mond gelangt. Er war gerettet.
Da erschienen aus der noch Funken sprühenden Asche die Flügel des Phoenix. Er war wiederauferstanden und setzte zum Flug in Richtung Horizont an.
»Unglaublich!«, wisperte Fiore und auch Roxy, Nina und Cesco waren von diesem Schauspiel überwältigt.
»Der Gugi ist gerettet. Juchu!«, jauchzte die junge Alchimistin und presste den Taldom Lux fest an sich. »Ich hoffe, dass er jetzt wohlbehalten bei Eterea und den anderen magischen Tieren von Xorax eintrifft. Ich hoffe es von ganzem Herzen.«
Aber Ninas Freude dauerte nur wenige Sekunden. Den Himmel durchzog ein Unheil verkündender Schatten. Karkon nahte auf dem Rücken des fliegenden Löwen. Der Graf kochte vor Wut. Der Gugi
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